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Todesflug

Titel: Todesflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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hatte, zog er zufrieden weitere Visitenkarten der drei Detektive hervor. »Na also«, sagte er. »Eure Namen stimmen und Detektive seid ihr auch. Hier steht es doch, immer und immer wieder.« Als ob sie dadurch wahrer würden, drückte er seinen Begleitern ein paar Karten in die Hand und begann laut vorzulesen.
     
    Justus versuchte ein letztes Mal, den Doktor von ihrer Ungefährlichkeit zu überzeugen. »Mr Gregstone, lassen Sie uns laufen. Wir sind keine richtigen Detektive. Wir träumen nur davon. Oder glauben sie ernsthaft, dass drei sechzehnjährige Jungen ein Detektivbüro führen können?« Er holte Luft, um dieses Argument, das die drei Detektive sonst immer von den Erwachsenen zu hören bekamen, ausgiebig wirken zu lassen.
    »Das ist es ja gerade!«, schrie Mr Gregstone und fuchtelte mit seinem Plastikstab herum, den er wieder aus der Tasche gezogen hatte. »Die beste Tarnung, die es gibt!« Er blickte den jungen Mexikaner an, der ihm an den Lippen zu hängen schien. »Was meinst du, Ramirez? Es muss ein Trick sein. Ich soll glauben, dass diese Fragezeichen Grünschnäbel sind. Und in Wirklichkeit spionieren sie uns eiskalt aus!«
    Ramirez nickte folgsam.
    Justus trat einen Schritt vor. »Doktor! Wäre es nicht unlogisch, wenn wir als Touristen getarnt hier herumspionieren wollten und dann unsere Visitenkarten mitnehmen? Wir müssten doch mit einer Durchsuchung rechnen, wenn wir wirklich etwas im Schilde führen würden. Das wäre schon sehr dumm!«
    Gregstone grinste irritiert, fing sich aber schnell wieder. »Mein Junge, deine Bemerkung zeigt, dass ihr wahrlich nicht blöd seid. Möglicherweise seid ihr sogar sehr gerissen. Vielleicht sind die Visitenkarten eine noch geschicktere Form der Tarnung, damit ich gerade das denken soll, was du eben gesagt hast.« Er lächelte süffisant. »Aber nicht mit mir, Jungs, nicht mit Gregory Gregstone. Ich bin immer auf der höheren Ebene. Nicht wahr, Butch? Immer einen Schritt weiter.«
    Butch hob das Gewehr. »Kein Problem, Sir!«
    »Okay, Butch. Ramirez, die Brieftasche von diesem Bob, los, gib sie schon, die hatte ich noch nicht gesehen.«
    »Natürlich.«
    Der Doktor nahm sie entgegen und öffnete sie genüsslich. »Aha, ein Bibliotheksausweis – das passt doch: bestimmt für seine Detektiv-Recherche –, natürlich, die Visitenkarten, eine vergilbte Bestätigung, dass er Journalist ist – seit Menschengedenken eine gute Detektivtarnung! –, eine Monatskarte –und ein Zettel mit einer Internetadresse. Interessant!« Er blickte auf. »Und ihr sagt, dass ihr harmlose Touristen seid! Mir reicht’s jetzt!« Gregstones Stimme wurde sehr scharf. Er warf die Brieftasche wütend vor sich auf den Boden. Dabei rutschte eine Postkarte heraus.
    Bob war bleich geworden. An die Postkarte hatte er nicht mehr gedacht. Auch Justus trat unruhig von einem Fuß auf den anderen. Peter blickte an die Decke. Sie alle wussten, was nun passieren würde: Die Geschichte von ihrer angeblichen Harmlosigkeit zerplatzte endgültig wie ein Luftballon.
    Gregstone drehte die Karte um und las. »Liebe drei Fragezeichen! Ein wunderschöner Sommer hier im Kingspark, schade, dass ihr nicht hier sein könnt. Aber ich wollte mich herzlich bei euch bedanken, dass ihr noch ein zweites Mal hergekommen seid und dann tatsächlich die Wilderermafia überführt habt. Ihr seid wirklich richtige Detektive! Besucht mich, wann immer ihr wollt, und ich zeige euch die geheimen Stellen meines Parks – Liebe Grüße – Monica.«
    Gregstone ließ die Karte zu Boden segeln. »Butch, wir trocknen sie aus. Bis sie endlich sagen, was sie hier vorhaben. Nimm ihnen das Wasser ab!« Er deutete auf Peter. »Los, gib Butch die Box!«
    Peter durchfuhr es siedend heiß. »Ich, Sir, äh, ich kann nicht«, stotterte Peter und dachte an das Dietrichset, das ihm am Bein hing. »Ich habe vom langen Stehen einen Krampf im Bein bekommen, Sir.«
    »Also gut, dann du, Dicker.«
    Widerwillig ging der Erste Detektiv zur Wasserbox und reichte sie dem Bewacher. Kommentarlos nahm Butch sie entgegen. Dann verschwanden die drei aus dem Raum. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend hörten die Detektive, wie der schwere Riegel von außen vorgeschoben wurde. Gregstone schien sie als gefährliche Gegner einzustufen.
    Doch Bob dachte an das Naheliegende: »Los«, zischte er. »Alle Becher mit Wasser füllen, bevor sie den Hahn abdrehen! Da, im Toilettenraum!«
    Peter bückte sich, zog das gerettete Dietrichetui hervor und stellte sich

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