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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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sein.
    »Ich probiere es mit dem Terminal«, sagte er.
    Das riesige Hauptgebäude stand rund einen Kilometer weit entfernt in nördlicher Richtung. Auf seinem Dach würde Stan gut landen können. Nur, was dann? Der Bau war nicht höher als drei oder vier Stockwerke. Der nächste Tsunami würde ihn sofort überspülen. Erhöhtes Gelände war zu Fuß nicht zu erreichen, dafür war es viel zu weit entfernt.
    Vor ihnen stand der Kontrollturm, das zugehörige Bürogebäude ragte gerade noch mit dem Dach aus dem Wasser. Die Wellen hatten es nur zur Hälfte weggerissen. Der Turm könnte hoch genug sein. Wenn sie ganz nach oben kletterten, hätten sie vielleicht eine Chance.
    »Stan! Das Gebäude neben dem Tower. Wenn wir darauf landen, können wir über die Treppen auf den Kontrollturm steigen.«
    Stan nickte und flog das weiße Bürogebäude des Kontrollturms an. Die Kabine wurde durchgerüttelt wie ein Farbeimer im Mischer, während ihnen das Dach mit erschreckendem Tempo entgegenkam.
    »Festhalten!«, rief Stan so laut er konnte.
    Die Kufen schlugen donnernd auf das Dach. Kai hatte Angst, es könnte unter dem Schlag einstürzen. Die Maschine prallte aber ab und taumelte ein Stück in Richtung Dachrand. Stan, der wusste, dass der Zustand seiner Maschine einen zweiten Landeversuch kaum erlauben würde, zwang mit aller Kraft den Steuerknüppel nach unten, bis die Kufen wieder Bodenkontakt hatten. Mia und Lani schrien auf, als das Metall kreischend auf der Betonoberfläche hin und her schlitterte.
    Die Dachkante rückte gefährlich näher. Kai zog Lani an sich und wappnete sich für den Sturz über die Seite. Einen halben Meter vor dem Abgrund kam der Hubschrauber zum Stehen.
    Stan stellte den Motor ab, die Turbine wurde leiser. Kai nahm das Headset ab.
    »Alles in Ordnung?«
    Ein leises Murmeln und Nicken, mehr bekam er nicht zu hören. Verletzt schien niemand zu sein.
    Kai öffnete seinen Gurt und zog die Beine an, damit sich Brad aufrichten konnte.
    Nachdem sie aus dem Hubschrauber gekrochen waren, jammerte Chuck mit hoher Stimme: »Was für eine Rettung war denn das?«
    »Halt endlich deinen Mund, du Schwachkopf!«, fuhr Brad ihn an. »Es geht dir gut.«
    »Gut? Gut?«, kam es von Chuck. »Wir wären beinahe umgekommen, und du behauptest, es geht uns gut!«
    »Wir leben oder etwa nicht?«
    »Das verdanken wir nicht dir.«
    »Wenn du Arsch dich nicht vorgedrängt hättest, hätten wir dich auf dem Dach gelassen.«
    »Wenn du den Hubschrauber nicht mit dem ganzen Volk überlastet hättest, wären wir jetzt vielleicht im Trockenen.« Chuck marschierte zum Piloten, der nach dem Adrenalinschock der Notlandung noch immer nach Luft rang. »Danke, dass Sie uns in einem kaputten Hubschrauber abgeholt haben!« Stan sah Chuck an, als hätte der Mann den Verstand verloren, was Kai im Übrigen durchaus für möglich hielt.
    »Sind Sie jetzt fertig?«, fragte er.
    »Ich sage, was ich denke …«
    »Und das interessiert uns nicht die Bohne«, unterbrach ihn Teresa.
    »Und wenn du ein Wort über deine dämlichen Baseballbälle verlierst«, meldete sich Brad wieder zu Wort, »schlag ich dir die Fresse zu Brei.«
    Beim Anblick von Brads geballter Faust gab Chuck endlich klein bei.
    »Und jetzt, Kai?«, fragte Brad.
    »Wir suchen einen Weg nach unten. Dann steigen wir die Treppe hinauf in den Tower.«
    Kritisch musterte Brad den Kontrollturm, der in den Himmel ragte, und wandte sich skeptisch wieder an Kai. Er verspürte keine Lust, noch einmal in einem Gebäude Zuflucht zu suchen.
    »Und wenn er nicht hoch genug ist?«
    »Stan bleibt hier und versucht per Funk einen Hubschrauber aufzutreiben.«
    Stan nickte und begab sich zurück zu seiner Maschine, um einen Notruf abzusetzen.
    »Alle bleiben hier«, sagte Kai. »Ich werde mit Brad einen Weg vom Dach suchen.«
    »Lass uns nicht allein!« Lani brach in Tränen aus, rannte zu ihrem Vater und schloss ihn in die Arme.
    »Ich bin gleich wieder da, mein Schatz.« Kai wollte sie trösten – wäre so gern selbst getröstet worden –, aber dafür war keine Zeit. Er warf Teresa einen kurzen Blick zu.
    »Ich kümmere mich um Lani«, erbot sie sich. »Beeilt euch.«
    Kai löste sich aus der Umarmung seiner Tochter und rannte, Brad an seiner Seite, über das große Dach zum Tower.
    »Es tut mir so sehr leid, Kai«, sagte Brad. »Wegen Rachel.«
    Kai gab keine Antwort, nicht, weil er Brads Gefühle nicht zu würdigen wusste, sondern weil er nicht zusammenbrechen wollte. Deshalb legte er nur einen

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