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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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Augenblick lang seine Hand auf Brads Schulter und beließ es dabei.
    Das Dach hatte mehrere Ebenen, gelandet waren sie auf der untersten. Kai konnte die Stellen erkennen, an denen die Leitern zu den höheren Ebenen vom Wasser weggerissen worden waren.
    Eine Minute später hatten sie das Dach erreicht, das dem Tower am nächsten lag. Leitern, die nach unten führten, hatten sie bisher noch keine entdeckt. Kai warf einen Blick über die Dachkante nach unten.
    Das Wasser war mittlerweile vollständig abgelaufen und hatte wie überall eine glänzende Schlammschicht hinterlassen. Neben dem Kontrollturm ragten Trümmer empor, die nach den Resten eines Flugzeugs aussahen. Man schien darüber nach unten steigen zu können.
    »Komm«, sagte Kai.
    Vorsichtig suchten sie sich nacheinander einen Weg nach unten. Wenige Teile gaben unter ihren Füßen nach, das meiste hielt ihrem Gewicht stand.
    Auch der Eingang zum Tower war durch Trümmerberge blockiert. Man konnte den Tower nur durch das Bürogebäude betreten. Offene Türen waren keine zu finden, aber die Fensterscheiben waren zersplittert und aus den Rahmen gefallen, und so wuchtete sich Kai auf eine der Fensterbänke. Brad folgte ihm.
    Sie standen in einem Raum, der vom Wasser völlig leergefegt worden war. Ein breiter Korridor führte in Richtung Kontrollturm. Die Tür zwischen Büro und Turm war aus den Angeln gerissen.
    Erst jetzt sah Kai, dass der Trümmerberg sich nicht nur auf die Außenseite des Turms beschränkte. Er schien sich gegen das Gebäude zu lehnen, weil er zu einem Flugzeug gehörte, das sich zum größeren Teil in das Haus gebohrt hatte. Kai erkannte ein blauweißes Logo und die Buchstaben »Tra«. Es handelte sich um die Reste eines Linienflugzeugs der TransPacific.
    Der Teil eines Flügels blockierte über zwei Etagen hinweg das Treppenhaus. Kai sah keinen Weg, wie man an ihm hätte vorbeikommen können. Der Zugang zu ihrer Zuflucht war versperrt.
    54. Kapitel
    12:28
    9 Minuten bis zum Eintreffen der vierten Welle
    Kai lehnte sich gegen die Wand und schüttelte langsam den Kopf.
    »Es war meine Idee gewesen, hier zu landen.«
    »Nun mach dir doch deswegen keine Vorwürfe«, entgegnete sein Bruder. »Die Idee war gut.«
    »Was hab ich nur im Kopf gehabt, Brad?«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich kann nicht einmal auf meine eigene Familie aufpassen. Was hat mich geritten, dass ich auch auf alle anderen aufpassen wollte?«
    Brad setzte zu einer Antwort an, hielt aber inne. Er sah verdutzt aus. »Hast du dir wirklich eingebildet, du könntest auf alle aufpassen? Hast du das etwa für deine Aufgabe gehalten?«
    »Natürlich war das meine Aufgabe!«
    »Keineswegs. Deine Aufgabe bestand darin, den Leuten eine Chance zu geben. Sie zu warnen. Und das hast du getan. Das habe ich persönlich miterlebt. Auf alle Leute aufpassen kannst du gar nicht. Aufpassen auf sich müssen die Leute selbst. Du hast ihnen die Chance gegeben, sich in Sicherheit zu bringen. Der Rest liegt in der Hand des großen Weltenlenkers eine Etage höher.«
    Überrascht sah Kai seinen Bruder an. Über Glaubensfragen hatte sich Brad noch nie geäußert. Sie waren nie ein Thema zwischen ihnen gewesen.
    Brad bemerkte den erstaunten Blick seines Bruders. »Wie wäre ich denn sonst wohl durch die Schnorchelepisode gekommen?«, fragte er. »Aber das reicht an aufmunternden Worten. Jetzt müssen wir einen Ausweg finden.«
    Kai riss sich zusammen. Seine Selbstzweifel würden ihnen nicht helfen, sich aus der Klemme zu befreien.
    Sie kletterten zurück über die Trümmer aufs Dach und rannten zu dem mittlerweile stummen Eurocopter.
    »Und? Kommen wir da hinauf?«, fragte Teresa. Alle sahen Kai erwartungsvoll an.
    Er schüttelte den Kopf. »Vollkommen dicht. Wir können noch nicht einmal versuchen, die Trümmer wegzuräumen, denn so viel Zeit haben wir nicht.«
    »Das ist ja perfekt!«, entfuhr es Chuck. Er biss sich aber gleich auf die Zunge, als Brad ihn scharf ansah. Denise ignorierte ihren Mann inzwischen vollkommen.
    Stan, der seine Kopfhörer trug, schien mit jemandem zu sprechen.
    »Stan«, wandte sich Kai an ihn, »sag uns bitte, dass du einen Helikopter aufgetrieben hast.«
    Stan beendete das Gespräch und setzte die Kopfhörer ab.
    »Nein«, sagte er. »Einen Helikopter habe ich noch immer nicht auftreiben können. Niemand meldet sich.«
    »Mit wem hast du eben gesprochen?«
    »Mit einem Kollegen, der meint, uns vielleicht helfen zu können.«
    »Gerade haben Sie doch gesagt, dass sich kein

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