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Todesflut: Thriller

Todesflut: Thriller

Titel: Todesflut: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boyd Morrison
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vor der japanischen Küste kommen, und dann hätten die Einwohner nur wenige Minuten, um sich auf höher liegendes Gelände zu flüchten. Deshalb ist es wichtig, die Anzeichen ohne fremde Hilfe zu erkennen.«
    Über die ersten Anzeichen hatte Kai zwar bereits gesprochen, oft waren die Kinder anfangs jedoch nicht so aufmerksam, deshalb hatte er sich eine Methode ausgedacht, die ihnen helfen sollte, sich die warnenden Vorboten eines Tsunamis besser einzuprägen. Er schloss sein Laptop und sah die Kinder der Reihe nach an.
    »Ich habe ein kleines Quiz für euch. Es gibt jeweils einen ersten Preis für denjenigen oder diejenige, die zuerst die Antwort ruft.
    Wenn ihr am Strand Tsunami-Alarm hört und ihr keine Möglichkeit habt, zu einem Fernseher oder Radio zu gehen, um herauszufinden, was los ist, was tut ihr dann?«
    Ein Mädchen rechts von Kai platzte heraus: »Man geht an eine möglichst hohe Stelle.«
    »Richtig«, sagte er und rief: »Bilbo, bring den Preis!«
    Bilbo erschien in der Tür des Nebenraumes, aus seiner Schnauze baumelte ein Säckchen. Kai wies auf das Mädchen, und der Hund ging zu ihm und ließ das Säckchen fallen. Das Mädchen quietschte vor Vergnügen und tätschelte Bilbo, der sich wieder auf den Weg zurück zu Kai machte. Sie hatten die Nummer das ganze Jahr über geübt, und Bilbo wurde langsam richtig gut.
    »Sehr gut«, lobte Kai die Schülerin. »Und denkt daran, wenn möglich, wendet euch an einen Erwachsenen um Hilfe. Nächste Frage: Wenn ihr ein Erdbeben spürt und am Strand seid, was tut ihr dann?«
    Wieder war es ein Mädchen, das schneller als alle anderen rief: »Man geht an eine möglichst hohe Stelle.«
    »Ganz genau. Bilbo?«
    Während Bilbo das nächste Säckchen brachte, flüsterte eine Stimme, die ganz bestimmt keinem Kind gehörte, in Kais Ohr: »Ich kann es nicht glauben, dass du noch immer die billige Nummer mit dem Hund abziehst«, sagte Brad. »Was bist du nur für ein fantasieloser Mensch.«
    Kai entschuldigte sich bei der Lehrerin und schob Brad aus dem Zimmer. »Was machst du denn hier?«
    »Die Jungs aus Ma’alea haben gekniffen. Da ich nun den Morgen über frei hab, dachte ich, ich schaue hier mal rein.«
    »Ich bin noch nicht fertig. Kannst du noch eine Weile Leine ziehen?«
    »Mühelos.«
    Als Kai wieder das Konferenzzimmer betrat, hob die Lehrerin, eine hübsche zierliche Frau Mitte dreißig, ihre Hand. »Entschuldigen Sie, Dr. Tanaka.« Im Augenwinkel sah Kai seinen Bruder in der Tür stehen und sie anlächeln.
    »Ja, Ms. Yamaguchi.«
    »Wie hoch ist ›eine möglichst hohe Stelle‹?«
    »Sehr gute Frage«, erwiderte Kai. »Wir haben Überflutungskarten entwickelt, wie weit eine Welle das Land überschwemmen würde. In der Regel sind es zehn Meter über dem Meeresspiegel. Man findet diese Karten in allen Telefonbüchern.« Kai hielt das Schild mit den Tsunami-Evakuierungsrouten in die Höhe, das er bei Vorträgen immer bei sich hatte. Das blaue Piktogramm zeigte mehrere stilisierte weiße Wellen, auf die eine große Welle folgte. »Diese Schilder könnt ihr überall auf Hawaii sehen und etwas sehr Ähnliches auch in Japan. Diesen Schildern könnt ihr entnehmen, wo ihr hinrennen müsst. Noch weitere Fragen?«
    Niemand hob die Hand, deshalb fuhr Kai fort: »Nun die allerletzte Frage. Ihr seid am Strand, und ihr seht, dass das Wasser sich sehr schnell zurückzieht. Was macht ihr?«
    Diesmal schrien die Kinder wie aus einem Mund: »Wir rennen an eine möglichst hohe Stelle!«
    »Ihr habt alle geantwortet, also habt ihr auch jeder einen Preis verdient.« Kai warf seinem Bruder ein paar Säckchen zu. »Hier, mach dich nützlich.«
    Sie verteilten gerade die kleinen Geschenke, als Reggie ins Zimmer kam. Er zog ein Gesicht, als brächte er schlechte Neuigkeiten.
    »Fertig?«
    »Ja. Ich habe, glaube ich, sogar meine Zeit überzogen.« Kai verabschiedete sich von der Lehrerin und den Schülern. »Brad, würdest du Ms. Yamaguchi zum Tor begleiten?«
    »Mit Vergnügen«, sagte sein Bruder und machte sich mit der japanischen Lehrerin und ihren Schülern auf den Weg.
    Kai wandte sich zu Reggie. »Was ist los? Du siehst aus, als hätte es dir die Petersilie verhagelt.«
    »Es geht um die Weihnachtsinsel. Die Daten der stündlichen Tidenmessung sind nicht angekommen.«
    »Das ist aber komisch. Vor einer Stunde haben wir doch noch eine Messung erhalten?«
    »Aber ja doch. War alles bestens.«
    »Hast du unsere Geräte geprüft?«, fragte Kai, dem es plötzlich kalt den Rücken

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