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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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zum Werbematerial des indonesischen Tourismusministeriums. Der Computer hinter dem Schreibtisch war alt genug, um einen Platz in einem Technologiemuseum verdient zu haben.
    Die Frau, die Juan ins Büro geleitet hatte, war vermutlich das einzige echte Element in dieser gesamten Inszenierung. Sie war eine Indonesierin fortgeschrittenen Alters, spindeldürr und müde. Ihre Kleider waren so billig wie die ihres Chefs, aber Cabrillo vermutete, dies läge daran, dass er ihr einen Hungerlohn zahlte, und nicht, weil sie damit den Eindruck eines schlecht gehenden Betriebs erwecken wollte.
    Nachdem er vor dem Treffen das komplette von Mark Murphy zusammengestellte Dossier gelesen hatte, wusste Cabrillo mehr über Shere Singh und seine Familie, als diesem lieb gewesen wäre. Ihr geschätztes Vermögen betrug etwa eine halbe Milliarde Dollar. Er wusste, dass der Chef der Familie auf einem fünfhundert Acre großen Grundstück in einem Haus wohnte, das geräumig genug war, um seinen elf Kindern und ihren Familien unter einem Dach Platz zu gewähren. Er vertraute seinen Schwiegersöhnen nur bis zu einem gewissen Punkt. Es schien, als wären die Bereiche des Unternehmens, für die sie zuständig waren, im Wesentlichen legal. Es waren Shere Singhs eigene Söhne, die die illegalen Operationen leiteten. Abhay Singh, der älteste, repräsentierte den Karamita Breakers Yard.
    Er unterhielt seine Büros in einem heruntergekommenen Teil von Jakarta, nahe genug am Hafen, um gelegentlich das Nebelhorn eines Schiffes zu hören, aber auch wieder so weit davon entfernt, dass man die Büros suchen musste, wenn man dort etwas zu erledigen hatte.
    Dieses Treffen mit Abhay Singh zu vereinbaren war einfach gewesen. Cabrillo hatte sich während des Fluges von München nach Jakarta an die Firma gewandt und sich als Kapitän eines Schiffes ausgegeben, das er als Schrott verkaufen wollte. Ihn interessierte, was Karamita Breakers Yard für den Kahn bieten würde.
    Juan war nicht viel besser gekleidet als der Schiffsmakler selbst. Seit dem Tag, bevor sie sich Rudolph Isphording holten, hatte er sich nicht mehr rasiert, und außerdem trug er eine fettige schwarze Perücke unter einer Segelmütze. Seine Hose aus Segeltuch hatte noch nie ein Bügeleisen oder eine Heißmangel gesehen, und dem Blazer, der sich über seinem enormen Bauch spannte, fehlten am Ärmel mehrere Knöpfe. Wenn sich die reichen Singhs der Welt als armselige Arbeiter darboten, dann konnte Juan genauso überzeugend einen heruntergekommenen Schiffskapitän spielen.
    Abhay Singh überflog den Bericht über die
Oregon
, den Juan ihm gereicht hatte. Allerdings hatte er einen falschen Namen genannt, der zurzeit auf dem Rumpf des alten Frachters prangte.
    In den Papieren wurden seine Maße, seine Tonnage sowie seine Ausrüstung und seine Aufträge aufgeführt.
    Auch gehörten mehrere Dutzend Fotos zu den Unterlagen.
    Die Schweinchenaugen des Sikhs gingen die Dokumente schnell und gründlich durch. Das einzige Geräusch in dem schäbigen Büro war das Rattern eines schwarzen oszillierenden Ventilators und der Straßenverkehr eine Etage unterhalb des offenen Fensters.
    »Aber eins sehe ich hier nicht, Captain, äh, Smith«, sagte Singh und schickte Cabrillo einen durchdringenden Blick. »Und das ist Ihr Eigentümernachweis. Es scheint, als gehörte Ihnen das Schiff, das Sie als Schrott verkaufen wollen, gar nicht.«
    Cabrillo, der die Rolle von Jeb Smith spielte, eine seiner üblichen Tarnidentitäten, wenn er mit amtlichen Vertretern zu tun hatte, erwiderte Abhay Singhs misstrauischen Blick. »Es gibt auch noch etwas anderes, das Sie dort nicht sehen.« Er reichte ihm ein weiteres Bündel Papiere.
    Singh betrachtete die Schriftstücke skeptisch, hatte das oberste Blatt etwa zur Hälfte gelesen, ehe sein Kopf hochruckte und seine Augen habgierig funkelten.
    »So ist es. Sie haben richtig gelesen.« Juan nickte. »Die Frachträume sind mit achttausend Tonnen Aluminiumbarren gefüllt, die wir nach Karatschi gebracht haben. Wie wäre es mit einem Geschäft, Mr. Singh? Sie vergessen, dass mein Schiff jemand anderem gehört, und ich vergesse, dass es, wenn Sie es übernehmen, Rohmetall im Wert von zehn Millionen Dollar geladen hat, das keinem von uns beiden gehört.«
    Singh legte die Papiere auf den Tisch, strich sie glatt und faltete die Hände. Er sah Juan fragend an. »Wie, Captain, sind Sie eigentlich auf uns gekommen?«
    Cabrillo wusste, dass er in Wirklichkeit danach fragte, woher Captain Jeb

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