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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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zwischen der Schweiz und dem Südchinesischen Meer. »Guten Abend, Linda.«
    »Großer Meister, wie ist es gelaufen?«
    »Glatt wie ein Babypo. Hör mal, haben Murph und Eric die Nachrichten hier aus Zürich verfolgt?«
    »Natürlich. Ich geb sie dir.«
    Mark Murphy meldete sich einen Augenblick später. Juan konnte den Speed Metal Rock aus den Kopfhörern hören, die sich Murph um den Hals gehängt hatte. Es klang, als machte sich jemand mit einer Kettensäge an einem Bahngleis zu schaffen. »Juan, aus dem, was ich von CNN und Sky News mitbekommen habe, entnehme ich, dass die Schweizer keine Ahnung haben, was geschehen ist. Zuerst dachten sie, es sei so etwas wie ein Statikfehler im Neubau, dann kamen sie darauf, dass sie vielleicht ihr eigenes 9/11-Attentat hatten. Soweit ich den Polizeifunk habe abhören können, wurden ein paar Mal ein gepanzerter Wagen und unbekannte Pistolenschützen erwähnt, als die Sprengladungen losgingen.«
    »Machen sie die Grenzen dicht oder verschieben sie irgendwelche Flüge?«
    »Nein. Sie halten das Ganze für einen örtlich begrenzten Vorfall.«
    »Demnach bleiben wir erst mal unbehelligt.«
    »Sie werden so lange brauchen, um zwei und zwei zusammenzuzählen, dass sie am Ende dafür Zinsen zahlen müssen.«
    »Häh?«
    »Das sollte ein Witz sein. Du weißt doch, Schweizer Banken und Zinsen. Hey, das war lustig!«
    »Bleib lieber bei deiner seltsamen Musik und überlass den Humor Profis wie Max. Wie weit seid ihr von Sumatra entfernt?«
    »Ein paar Tage noch. Weshalb?«
    »Rudolph Isphording sagte, der Kerl, dem die
Maus
gehört, heißt Shere Singh. Er besitzt eine Firma namens Karamita Breakers Yard. Überprüf die beiden doch mal. Mach dich außerdem auf die Suche nach einem anderen Schwimmdock namens
Souri
.
    Es soll ebenfalls Singh gehören.«
    »Wie buchstabiert man das?« Juan sagte es ihm und fügte hinzu: »Es ist das französische Wort für Maus.«
    »Ich hab’s.«
    »Danke, Murph. Sag Max, ich möchte, dass ihr die
Maus
sich selbst überlasst und mit vernünftiger Höchstgeschwindigkeit Kurs auf den Karamita Yard nehmt.« Vernünftige Höchstgeschwindigkeit war erheblich langsamer als das Höchsttempo, das die
Oregon
fahren konnte. Sich bei Tag oder ohne Radartarnung jedoch so schnell vorwärtszubewegen, hätte eins der wichtigsten Geheimnisse des Schiffes preisgegeben.
    »Ich gebe es weiter.«
    »Wir sehen uns in ein oder zwei Tagen.« Juan unterbrach die Verbindung und wandte sich zu Linc und den anderen um, die auf weitere Anweisungen warteten. »Es scheint, als wüsste die Polizei nicht, was sich abgespielt hat, daher sind wir im Augenblick aus dem Schneider. In sechs Stunden haben wir die Schweizer Grenze hinter uns. Stellt also die Zeitzünder auf zwanzig Uhr ein. Isphording und die Wächter haben einen ungemütlichen Tag vor sich, aber sie werden schon nicht verdursten, bis die Feuerwehr eintrifft und den vermissten gepanzerten Wagen findet.«
    Cabrillo ließ den starken blubbernden V8-Motor des Geländewagens an. Er hatte eine lange Fahrt nach München vor sich, wo er seine Maschine besteigen und Europa verlassen würde. Er hoffte, dass sich das Adrenalin, das in seinem Körper kreiste, bis dahin abgebaut haben würde, denn seine Hände zitterten noch immer, und sein Magen war nach wie vor wie ein harter Knoten in seinem Leib. Außerdem hoffte er, dass Murph herausfand, das Schwesterschiff der
Maus
werde als völlig normal operierendes Schwimmdock betrieben und würde nicht in Entführungen auf hoher See verwickelt. Aber er wusste, dass die Chancen für einen solchen Fall geringer standen als für Hali Kasim, beim nächsten Hadsch nach Mekka das Hauptgebet zu verlesen.

18
    J uan Cabrillo kannte den Typ. Der Mann, der ihm hinter dem Schreibtisch gegenübersaß, kleidete sich nachlässig und achtete auf sein Äußeres nur unter dem Aspekt, dass es den Vorschriften seiner Religion entsprach. Sein Turban war fest um seinen Kopf gewickelt, doch der Stoff wirkte fadenscheinig und fleckig vom Schweiß. Sein Hemd bestand aus billiger Baumwolle, und die dunklen Ringe unter seinen Armen sahen aus, als gehörten sie zum Hemdmuster. Essensreste klebten in seinem Voll- und Schnurrbart.
    Das Büro war ebenfalls eingerichtet, um ein bestimmtes Image zu vermitteln. Der Schreibtisch war mit Papieren überhäuft, und die Aktenschränke schienen bis zum Bersten gefüllt. Die Möbel waren billigster Herkunft und unbequem, und die Poster an den Wänden gehörten höchstwahrscheinlich

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