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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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würden.
    Am Ende des Gangs kamen sie zu einer steilen Treppe. Juan hatte sie zur Hälfte überwunden, als er von oben Stimmen hörte und einen Lichtschein sah. Ohne sich umzudrehen, wich er zurück und spürte Tory dicht hinter sich. Vom Fuß der Treppe aus erhaschte er einen Blick auf zwei mit Sturmgewehren ausgerüstete Männer, die vorbeigingen. Er und Tory warteten geschlagene drei Minuten, dann waren die Stimmen verstummt, und sie nahmen die Treppe wieder in Angriff.
    Sie erreichten die Etage direkt unter dem Hauptdeck. Sobald sie draußen wären, hatte Juan die Absicht, einfach über die Reling zu springen und den Rebreather zu suchen. In der Dunkelheit würden Shere Singhs Männer sie niemals finden.
    Vom Ende des Korridors drang der unmissverständliche Klang einer Waffe, die gespannt wurde, zu ihnen herüber. Cabrillo stieß Tory zu Boden, während überall Lampen aufflammten. Sein Finger betätigte den Abzug, ehe er ein Ziel hatte, und veranstaltete ein Sperrfeuer, um die größte Verwirrung zu stiften. In den ersten Sekunden des Angriffs machte er sich keinerlei Gedanken wegen Querschlägern. Rauszukommen war das Einzige, was wichtig erschien. Tory beteiligte sich mit ihrer eigenen Pistole, einer nicht schallgedämpften 9mm, die im stählernen Innern des Schiffes donnerte wie eine Kanone.
    Er wollte über die Treppe zurück, doch als er über den Absatz lugte, raste ihm von unten automatisches Feuer so nahe entgegen, dass er geradezu die Hitze der Kugeln spürte. Das Mündungsfeuer war wie eine Explosion in seinem Gesicht.
    Er feuerte einen blinden Schuss auf den Schützen unter sich ab und suchte dort Deckung, wo der Korridor einen Knick von neunzig Grad beschrieb. Außer Sicht der Schützen zog er Tory in Sicherheit. Er war nicht getroffen worden, was ihm wie ein Wunder vorkam, und jetzt war nicht die Zeit, um sich wegen der Engländerin Sorgen zu machen.
    Er warf seinen Minicomputer hinaus in den Gang. Sofort eröffnete eine Maschinenpistole das Feuer. Gut. Die Wachen waren nervös. Er schob seine Pistole hinaus in den Gang, feuerte drei Schüsse ab und bewegte seinen Körper dergestalt, dass er, als er den Abzug zum vierten Mal betätigte, im Freien lag. Er fand sein Ziel, einen Wächter mit Turban, der auf dem Deck lag und sich hinter seiner AK-47 zu verstecken versuchte. Cabrillo schoss ihm zwei Kugeln in den Kopf, dann suchte er sich schnellstens eine anständige Deckung, während ein anderer Wächter am Ende des Korridors völlig unkontrolliert sein Magazin leer schoss.
    Er griff nach Torys Hand, und zusammen rannten sie aus dem Hinterhalt davon, wobei sie jede Heimlichkeit vergaßen.
    Juan bog um eine Ecke und gewahrte eine Bewegung, ehe ein Gewehrkolben gegen seinen Schädel krachte. Er kippte wie mit einer Axt gefällt um, verlor aber nicht das Bewusstsein. Tory kam hinter ihm hoch und perforierte den Wächter zweimal, während sich Juan von seinem Schlag erholte. Der Wächter wurde durch die kinetische Energie ihrer 9-mm-Kugeln zurückgeschleudert, und die Wand hinter ihm glänzte von seinem Blut.
    Sein Kopf fühlte sich so zerbrechlich an wie Glas, während Juan zuließ, dass ihm Tory auf die Füße half. Seine Sicht war verschwommen, Blut sickerte aus einer Stirnwunde. Die Haut lag wie eine Klappe über seinem linken Auge. Juan riss den Fetzen mit einer wilden Bewegung ab, die einen weiteren Blutstrom auslöste, ihn aber wenigstens wieder klar und deutlich sehen ließ. Tory atmete zischend ein.
    »Ich kenne einen guten Schönheitschirurgen«, war alles, was er noch sagte, und die beiden rannten wieder los.
    In diesem Augenblick ertönte ein stählerner Schrei, wie Juan ihn noch nie in seinem Leben gehört hatte. Er wusste sofort, dass es die Schiffssäge war. Sekunden später schnitt das dicke Band der Kettensäge knapp vor dem Decksaufbau und nicht mehr als sechs Meter von Cabrillo und Tory entfernt in den Schiffskörper. Das Wasser aus den Schmierdüsen steigerte die Luftfeuchtigkeit auf hundert Prozent, und Metallsplitter flitzten wie Schrapnellgeschosse durch den Korridor. Die Säge änderte den Verlauf und schnitt nun horizontal in ihre Richtung, glitt dabei durch Trennwände, als bestünden sie aus Papier. Die dicke Säge brach durch die Wand dicht neben ihnen, wobei ihre Zähne das Schiff so leicht aufschlitzten wie ein Dosenöffner. Die Säge näherte sich ihnen gut einen Meter über dem Deck und wanderte fast so schnell durch das Schiff, wie sie rennen konnten. Der Gestank von

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