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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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gemeinsam legten sie den zweihundert Pfund schweren Stahlträger auf die Oberseite. Trono blickte hoch, während sie die Kettenenden durch die Hebehaken fädelten. Ein leichtes Motorboot näherte sich vom Ufer. Murph konnte es nicht sehen, weil es durch den Rumpf des Schleppers abgeschirmt wurde.
    Trono zählte ein halbes Dutzend bewaffneter Männer in dem Boot, während es sich durch die Brandung in ruhigeres Wasser kämpfte.
    »Wir kriegen Ärger.«
    Pulaski warf einen Blick über die Schulter. »Verdammt!«
    Das Boot würde sie innerhalb von Sekunden erreichen, und nicht erst in ein paar Minuten, die sie aber brauchten, um den Tragebalken am Container zu befestigen. Doch sie hatten nicht vor, ihre Beute so schnell aufzugeben. Mike winkte Tory zu.
    »Wir bekommen Gesellschaft. Ein paar Gangster in einem offenen Kahn. Sehen Sie zu, dass Sie von hier verschwinden.«
    »Ich lasse Sie nicht zurück.«
    »Wir haben nicht vor, die Helden zu spielen. Wir brauchen Sie, um sie ins Freie zu locken, damit Murph sie mit der Gatling erwischen kann.«
    Tory verstand seine Absicht und schob die Gashebel nach vorn. Das Sturmboot schoss von dem Schlepper weg und machte eine so scharfe Kehre, dass es den Schlepper auf der Rückseite passierte. Sie hatte die dicken Schlepptaue vergessen, die den Schlepper noch immer mit dem Leichter auf dem Ufer verbanden. Da sie keine Zeit für ein Ausweichmanöver hatte, schoss sie unter dem ersten Kabel hindurch. Dabei zog sie den Kopf ein, während das dicke Stahlseil das Cockpit aus seiner Verankerung riss. Hätte sie nur eine Sekunde langsamer reagiert, das Tau hätte sie enthauptet.
    Das Boot glitt unter dem zweiten Tau hindurch und schwenkte ab, um dem sich nähernden Motorboot den Weg abzuschneiden. Sie war dabei so schnell unterwegs, dass die Männer in dem Motorboot nur untätig zuschauen konnten, wie sie ihr Boot gegen die Nussschale lenkte. Einer der Männer kippte über den Rand des Bootes. Und als endlich jemand daran dachte, nach seinem Gewehr zu greifen, war Tory schon zwanzig Meter weit entfernt und beschleunigte wie ein Windhund.
    Sie folgte mit dem Sturmboot einem Slalomkurs, während die Männer schon auf sie schossen. Wie berauscht war sie von dem Adrenalin, das in ihren Adern kreiste. »Ich weiß, ich weiß, verdammte Frauen am Steuer. Sie rammen dich und ergreifen dann die Flucht. Wie wäre es, wenn ihr versucht, mich zu fangen, damit wir unsere Versicherungsnummern austauschen können?«
    Sie blickte zurück, um zu sehen, ob sie den Köder geschluckt hatten, musste aber zu ihrem Entsetzen erkennen, dass sie weiter in Richtung Schlepper unterwegs waren. Sie setzte sich Tronos Headset auf. »Hier ist Tory. Ich bin mit Trono und Pulaski auf dem Sturmboot.«
    »Tory. Hier ist Max Hanley. Was ist das Problem?«
    »Hier kommen sechs Terroristen in einem kleinen Motorboot, die gleich den Schlepper erreichen. Ihre Leute sitzen auf dem Schlepper fest und sind nur mit Pistolen bewaffnet. Sie haben keine Chance.«
    »Wo sind Sie?«, fragte Max mit gelassener Stimme, um sie zu beruhigen.
    »Auf Ihrem SEAL-Boot. Mike wollte, dass ich sie weglocke, aber sie haben nicht reagiert.«
    »Okay, warten Sie eine Sekunde. Pulaski? Trono? Seid ihr da?«
    Die Antwort kam als leises Flüstern. »Max, hier ist Ski. Wir befinden uns auf einem der Frachtcontainer. Die Piraten sind soeben an Bord gekommen.«
    »Meint ihr, Sie wissen, dass ihr dort seid?«
    »Negativ. Mike hat die Plane drübergezogen, kurz bevor sie hier waren. Wenn sie nicht auf dem Container nachschauen, sehen sie uns nicht. Und es sieht nicht so aus, als wollten sie das Schiff durchsuchen.«
    »Was tun sie denn?«
    »Offensichtlich wollen sie die Taue kappen und sich aus dem Staub machen. Was sollen wir tun?«
    »Helft ihnen«, sagte Juan Cabrillo über den offenen Kommunikationskanal.
    »Wie bitte?«, fragten Max und Ski unisono.
    »Ich sagte, helft ihnen. Ski, Sie und Mike, haltet durch. Max, ich will, dass du die Schlepptaue kappst.« Über Juans Funkgerät war die Schießerei am Strand zu hören – das scharfe Knallen von Gewehren, die Stakkatosalven der AK-47 und die Schreie der Verwundeten. »Ich kann es mit der Gatling schaffen«, meldete sich Mark Murphy. »Eine Salve in die Kabeltrommeln am Heck des Schleppers sollte ausreichen.«
    »Aber warum?«, fragte Max.
    »Weil hier unten tausend oder mehr chinesische Arbeiter im Kreuzfeuer festsitzen, und je länger die Schlacht dauert, desto mehr von ihnen werden getötet. Im

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