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Todesfracht

Titel: Todesfracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Augenblick ist der Schlepper die einzige Möglichkeit der Piraten, den Strand zu verlassen, und wenn sie sehen, dass er bereit ist, das Ufer hinter sich zu lassen, kannst du davon ausgehen, dass sie jede Lust zum Kämpfen verlieren und die Beine in die Hand nehmen, um den Schlepper zu erreichen.«
    »Wodurch sie von den Arbeitern weggelockt werden …«
    »… und Murph die Gelegenheit bekommt, sie niederzumähen«, beendete Juan den Satz.
    »Was ist mit den Russen?«
    »Wir geben ihnen die Chance zu kapitulieren und diesen Strand lebend zu verlassen. Wenn sie das nicht wollen, kannst du sie dir vornehmen.«
    Wie um die Dringlichkeit zu unterstreichen, zerriss ein mächtiger Donner die Luft. Eine frische Aschewolke schoss aus dem Vulkan und wallte noch höher auf als ein Atompilz. Juan hatte keine Ahnung, wie viel Zeit ihnen noch blieb. Stunden oder Minuten. Sie hatten Eddie noch immer nicht gefunden, und wenn sein Plan, die Schlacht zu beenden, nicht aufging, würde er sich ernsthaft überlegen müssen, seine Leute vom Strand zu holen und sich in Sicherheit zu bringen.
    Hali Kasims erregte Stimme unterbrach Cabrillos sorgenvolle Gedanken. »Juan, ich habe Eddie gefunden! Er befindet sich auf der anderen Seite des Leichters mit der Scheideanlage. Offenbar ist er hinter zwei Typen her, von denen einer offensichtlich eine Geisel ist.«
    »Wohin wollen sie?«
    »Weg vom Strand auf jeden Fall. Die Entfernung ist zwar ziemlich groß, aber ich glaube, sie haben da oben einen Hubschrauber.«
    »Kappt die Kabel«, befahl Cabrillo, und dann wechselten er und Linc einen Blick. Das war alles, was sie an Kommunikation brauchten. Linc war jetzt für das Einsatzteam verantwortlich, während Juan zu einem ausgedehnten Sprint startete. Er hatte erst vierzig Meter zurückgelegt, als sein Fuß an einem Stein hängen blieb. Wäre es sein richtiges Bein gewesen, es wäre wahrscheinlich gebrochen, oder zumindest hätte es eine schlimme Verstauchung davongetragen. Alles, was geschah, war jedoch, dass Juan hinstürzte. Doch gerade dieses Ungeschick rettete ihm das Leben, da die Luft über ihm plötzlich von Maschinengewehrfeuer durchsiebt wurde. Er rollte sich mehrmals über den Erdboden und fand hinter einem Steinhaufen Deckung.
    Der Schütze befand sich unter ihm, versteckt hinter einer Pyramide aus Benzinfässern.
    Juan überprüfte die Ladung des Granatwerfers, der unter seiner M-4 befestigt war, legte das Gewehr an die Schulter und feuerte. Die Waffe gab einen seltsam hohlen Ton von sich, und eine Sekunde später landete die Granate hinter den Fässern. Die erste Explosion des Geschosses entzündete den Treibstoff. Fässer wurden wie Raketen in die Luft geschleudert. Einige explodierten in der Luft, während andere auf die Erde krachten und ihren brennenden Inhalt über den Strand verteilten.
    Juan kämpfte sich auf die Füße, als ein Fass einen hohen Bogen beschrieb und wie ein Meteor direkt auf ihn herunterfiel. Es landete fünf Meter von ihm entfernt und ein kleines Stück höher auf dem Berghang, sodass, als es platzte, eine brennende Benzinflut über ihn hinwegschwappte. Er widerstand dem Drang, bergab zu rennen. Stattdessen querte er den Berghang, wobei an seinen Knien Flammen leckten und die Hitze ausreichte, seine Lungen zu verbrennen. Aber schon nach wenigen Sekunden hatte er das Flammenmeer hinter sich gelassen und nur ein paar angesengte Haare zu beklagen.
    »Mitten aus der Bratpfanne …«, keuchte er und setzte die Suche nach Eddie Seng fort.
    Ein sekundenlanger Feuerstoß aus der Gatling reichte aus, um die stählernen Schlepptaue zu zerfetzen, und das Timing hätte gar nicht besser sein können, denn die Piraten auf dem Schlepper hatten die Maschinen soeben hochlaufen lassen, sodass eine dicke Qualmwolke aus dem Schornstein aufstieg. Die Reaktion auf dem Strand war genau so, wie Juan prophezeit hatte.
    Die Piraten ließen augenblicklich von den Russen ab und rannten zum Strand hinunter. Einige behielten ihre Waffen, aber die meisten ließen sie einfach fallen, während sie ins eisige Wasser sprangen und zum Schlepper hinausschwammen. Sie erinnerten Linc an Ratten, die ein sinkendes Schiff verließen. Er und der Rest der Strandgruppe kamen aus ihren Verstecken. Einige Schützen waren derart in den Kampf vertieft, dass sie gar nicht wussten, dass ihre letzte Fluchtmöglichkeit gerade im Begriff war zu verschwinden.
    Linc schaltete zwei von ihnen mit einer Handgranate aus und zielte auf einen Dritten, als eine

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