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Todesgeil

Todesgeil

Titel: Todesgeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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...
    Ich will endlich an diesen verdammten Strand.
    Okay, ehrlich gesagt war ihr schnelles Nachgeben nicht ganz selbstlos gewesen. Zwar hasste sie den Gedanken, dass die Kerle, die Chuck zusammengeschlagen hatten, straflos davonkommen sollten, doch wenn sie endlich ohne größeren Aufstand loskamen, war es das wert. Hätte Chuck einen dauerhaften Schaden davongetragen, hätte sie vielleicht anders empfunden, aber er war am Leben und körperlich war noch alles dran. Die Kratzer und blauen Flecken würden schon heilen. Außerdem hatte sie irgendwo gehört oder gelesen, dass wahllose Überfälle wie dieser ohnehin meist nie aufgeklärt wurden. Wahrscheinlich würde nach dem ganzen Theater mit der Polizei nie jemand verhaftet werden, somit wäre das Ganze sowieso bloße Zeitverschwendung. Und das, Ladys und Gentlemen, war wohl der vernünftigste Grund, in dieser Sache nichts weiter zu unternehmen.
    Hier waren sie nun also ...
    Chuck war wieder am Steuer, aber diesmal saß Joe nicht vorne. Zoe nahm diesen Platz nun ein und Joe saß zusammengesunken neben Emily auf der mittleren Bank. Sein Kopf lag auf ihrer Schulter und er schnarchte leise. Zoe warf einen kurzen Blick in den Rückspiegel und sah dann rasch wieder aus dem Fenster auf ihrer Seite. Emily funkelte sie noch immer wütend an. Sie war sauer darüber, wie Zoe sie heute Morgen brüskiert hatte. Zoe hatte sich möglichst von ihr ferngehalten und ihre wiederholten Versuche, ein Gespräch zu beginnen, einfach ignoriert.
    Damit hätte Emily eigentlich rechnen müssen. Was sie in der Nacht getrieben hatten, hatte zwar Spaß gemacht, aber bei Tageslicht betrachtet war die Erinnerung daran nur peinlich. Zoe war keineswegs prüde. Sie mochte es durchaus ausgefallen im Schlafzimmer. Doch was sie zusammen mit Emily und Joe getan hatte, ging weit darüber hinaus. Das war kein Blümchen-Dreier gewesen. Sie fühlte sich wie eine Perverse, wie die letzte Schlampe kam sie sich vor, und im Moment konnte sie einfach nicht damit umgehen, insbesondere jetzt, wo ihre schlummernden Gefühle für Chuck anscheinend wieder zu neuem Leben erwachten. Es war völlig verwirrend. Es war verlockend, das Ganze lediglich als Ausgeburt ihrer Schuldgefühle abzutun. Doch es steckte mehr dahinter. Vielleicht etwas potenziell Dauerhaftes, vielleicht auch nicht. Aber wie dem auch sein mochte, fürs Erste zumindest waren sie und Chuck wieder zusammen.
    Im Fenster sah sie ganz schwach ihr Spiegelbild. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem leisen, versteckten Lächeln. Sie dachte an jene Augenblicke im Badezimmer, nachdem Annalisa gegangen war, daran, wie ihre besorgte Umarmung etwas weitaus Leidenschaftlicherem gewichen war. Sie zupfte den Kragen ihrer Bluse zurecht und empfand eine leise Erregung bei dem Gedanken daran, wie Chuck von hinten in sie eingedrungen war, während sie sich mit den Händen am Rand des Waschbeckens abgestützt und ihm im Spiegel zugesehen hatte, wie er sie nahm.
    Sie warf ihm einen Blick zu und lächelte.
    »Zoe?«
    Shit.
    Zoe seufzte und blickte wieder aus dem Fenster.
    »Zoe.«
    »Was?«
    »Dieser Kalte-Schulter-Blödsinn geht mir verdammt auf die Nerven. Was hast du?«
    Zoe zuckte die Achseln und schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung, wovon du redest.«
    »Und ob du eine Ahnung hast!«
    Chuck bedachte sie mit einem verwirrten Blick.
    Zoe schüttelte erneut den Kopf und verdrehte die Augen.
    Sie wandte sich auf ihrem Sitz um und blickte über die Schulter zu Emily. »Hör’ auf, dich aufzuführen wie die Prinzessin auf der Erbse. Ich bin bloß müde, okay?« Sie zwang sich dazu, ihre Freundin spröde anzulächeln. »’ne lange Nacht und wenig Schlaf.« Sie brachte ein übertriebenes Gähnen zustande. »Gott«, ächzte sie. »Wenn du so müde wärst wie ich.«
    »Ich bin hellwach, zum Teufel.«
    Zoe gähnte abermals und diesmal war es nicht gespielt. Sie war tatsächlich müde. Außerdem hatte sie Kopfschmerzen und davon, dass sie mit Emily zankte, wurde es auch nicht besser. Alles, was sie wollte, war, eine Zeit lang ihre Ruhe zu haben. War das zu viel verlangt?
    »Leck mich am Arsch, Zoe!«
    Zoe zuckte zusammen. »Was?«
    Nun lächelte Emily. »Du hast schon richtig gehört!«
    Vom Rücksitz hinten kam ein Seufzen. Annalisa. »Leute ... na, kommt schon ... wir sind fast da.«
    Das gezwungene Lächeln wich nicht aus Emilys Gesicht. »Hey, ich mache doch bloß Spaß. Ich bin so verdammt müde . Ihr müsst schon entschuldigen. Ich bin nicht richtig bei mir und dem ganzen

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