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Todesgier - Thriller

Todesgier - Thriller

Titel: Todesgier - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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mit gebrauchten Gewehren. Auf der einen Seite schoss ein Kunde in tarnfarbener Cargo-Hose mit Kohlenstofffaserpfeilen auf eine Zielscheibe.
    Die Inhaber des Ladens, zwei Brüder namens Jenkins - sie pflichteten Jenkins bei, dass sie nicht mit ihm verwandt seien -, sahen sich die Fotos an und schworen, keinen der Männer je gesehen zu haben.
    Lucas erkundigte sich nach den Vorteilen einer Armbrust gegenüber Pfeil und Bogen, worauf der Kunde mit der Cargo-Hose über die Schulter gewandt sagte: »Mit einer Armbrust kann jedes Kind umgehen.«
    Jenkins fragte einen der Jenkins-Brüder: »Können Sie mir sagen, wo ich ein Schnappmesser herbekomme?«
    »Haben wir. Was schwebt Ihnen denn vor?« Einer von ihnen klopfte auf den Deckel eines Glaskastens, in dem sechs Schnappmesser auf rotem Samt lagen.
    »Kann man Schnappmesser denn einfach so kaufen?«Jenkins war erstaunt.
    »Klar, in Minnesota schon«, antwortete einer der Jenkins-Brüder. »Man kann sie auch übers Internet bestellen.«
    »Das wusste ich nicht. Gibt’s für die Polizei Rabatt?«
     
    Die vierten und fünften Händler, die sie aufsuchten, kannten weder Cohn noch Shafer, doch der sechste hatte Shafer gesehen. Dieser Händler, ein gewisser Bob Harper, arbeitete von zu Hause aus. »Angeblich hatte er in Oklahoma von mir gehört. Er wollte Premium-.50er-Munition. Die hatte ich nicht. Hätt’ ich ihm sowieso nicht verkauft.«

    »Warum nicht?«, fragte Lucas.
    Harper war sehr schlank, sehnig und nicht mehr ganz jung, hatte glänzende Wangenknochen und einen Killer-Blick. »Für wie blöd halten Sie mich? Da taucht so ein Skinhead aus Oklahoma in der Woche vor dem Parteitag der Republikaner bei mir auf und möchte.50er-Munition kaufen. Die Sorte Werbung brauch ich nicht.«
     
    Im Wagen rief Lucas noch einmal Jacobs an, gab ihm Harpers Namen durch und dazu den des Mannes aus Oklahoma, den dieser ihm genannt hatte. »Keine Ahnung, was Shafer vorhat, aber versteckt hält er sich jedenfalls nicht«, sagte Lucas.
    »Danke, Lucas. Sie waren mir eine große Hilfe. Könnten Sie weiter mit den Fotos die Runde machen? Wir müssen unbedingt mit diesem Typ reden.«
    »Kein Problem.«
     
    »Fertig?«, erkundigte sich Jenkins und drückte auf den Knopf seines nagelneuen Schnappmessers, so dass die Klinge heraussprang.
    »Ja«, antwortete Lucas. »Eines Tages wirst du in die Tasche greifen, um dein Handy rauszuholen, versehentlich auf den Knopf von dem Messer kommen, und weg sind deine Eier.«
    »Das schenke ich Shrake«, erklärte Jenkins. »Wenn er keine Eier mehr hat, hört er vielleicht auf, sich mit Shirley zu treffen.«
    »Keine schlechte Idee.«
     
    Jenkins ließ ihn vor dem Gebäude des SKA heraus. Carol war bereits nach Hause gegangen. Lucas blätterte die New Yorker Unterlagen über Cohn durch, die sie ausgedruckt hatte, betrachtete eine Weile Cohns Foto - der war ein anderes Kaliber als Justice Shafer -, steckte es in einen Aktenordner und schlenderte schließlich hinaus zu seinem Wagen.

    Ein wunderbarer Spätsommertag. Lucas fuhr einmal gemächlich durch St. Paul, um sich die Polizisten genauer anzusehen, und entdeckte Schulterabzeichen aus Virginia und Illinois. Es war wie vor einem großen Sturm, dachte er: alle in höchster Alarmbereitschaft und auf das Beste hoffend.
    Zu Hause gab er Sam, Letty und Weather einen Kuss und holte sich eine Banane von der Haushälterin.
    »Was ist mit dem potenziellen Attentäter?«, fragte Weather.
    Er erzählte ihr von seinem Tag, und sie sagte: »Mach dir nicht zu viele Gedanken.«

VIER
    R osie Cruz und Cohn verbrachten den Sonntagvormittag damit, das Lyman High Hat, ein Designer-Hotel am Loring Park in Minneapolis, auszukundschaften, wo es Cheeseburger für vierzig Dollar und Champagner der Hausmarke für fünfzig Dollar das Glas gab.
    Cohn, der ein babyblaues Polohemd und eine hellbraune Hose trug, trat durch die Eingangstür, ging an der Rezeption vorbei zum Restaurant, am Oberkellner vorbei, sah sich kurz um, als hielte er Ausschau nach Freunden, und kehrte zurück zum Wagen. Die Straßen sowie den Park hatte er bereits mit einer Google-Earth-Aufnahme der Gegend in der Hand inspiziert. Und er hatte sich mit McCall und Lane getroffen, die getrennt unterwegs waren, McCall mit adrettem Blazer und ordentlich gebügelter Hose sowie Obama-Button, Lane in Cargo-Hose und Polohemd. Seine harten, knubbeligen Knie sahen darin aus wie aus Hickory-Holz geschnitzt.
    »Schauen wir uns die Tür noch mal genauer an«, forderte Cohn

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