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Todesgier - Thriller

Todesgier - Thriller

Titel: Todesgier - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Three eine kleine Berühmtheit, weil er sich einmal an der University Avenue von einer billigen Nutte am helllichten Tag in seinem Sebring-Kabrio einen hatte blasen lassen. Bei offenem Verdeck. Er war dabei nicht nur beobachtet worden, es existierte sogar eine Videoaufnahme davon.
    Das Wissen darüber versuchte Letty sich nun zunutze zu machen. Sie fragte mit vollem Mund: »Wo müsste ich mich umschauen, wenn ich eine billige Nutte finden wollte? Ich meine, hier in St. Paul.«
    Lois sah Frank an. Der pickte einen Pilz von seiner Pizza, hielt ihn kurz vor seine geschürzten Lippen, saugte ihn ein, kaute einmal und fragte dann: »Wie alt bist du?«
    »Das ist unerheblich. Wo würde ich sie finden?«, wiederholte Letty. »Ich hab gelesen, dass die Polizei von St. Paul sie aus dem Viertel um die University vertrieben hat, aber jetzt, wo der Parteitag in der Stadt stattfindet …«
    »Warum interessiert dich das?«, erkundigte sich Frank.
    »Wegen einer Story«, antwortete Letty. Fast hätte sie es
selbst geglaubt. In ihrem Kopf bildete sich gerade ein Gedanke heraus.
    »Du bist zu jung für Storys über Nutten«, sagte Lois. »Vergiss es.«
    »Wo?«, fragte Letty noch einmal.
    »Wenn dein Dad deine Fragen hören würde …«, jammerte Frank.
    »Ich hab einen Tipp von einer Freundin bekommen«, log Letty. »Es wäre eine spektakuläre Geschichte, und ich bin die Einzige, die sie machen kann. Eine Schulkameradin von mir geht auf den Strich - vermutlich in St. Paul. Ihr Freund hat sie dazu gebracht, weil er Geld für Kokain braucht. Wenn ich sie aufspüre … Sie ist vierzehn. Ich will sie bloß finden und mit ihr reden. Das wär’ doch eine tolle Story, oder?«
    Ja, wenn es die Wahrheit gewesen wäre. Letty besuchte eine der exklusivsten Privatschulen der Twin Cities, und wenn eine Schulkameradin mit vierzehn die erotischen Bedürfnisse der Republikaner befriedigt hätte, wäre das tatsächlich eine Sensation gewesen.
    »Frag Jennifer«, sagte Frank. Jennifer Carey war Lettys Mentorin bei Channel Three.
    »Die Zeit hab ich nicht. Ich rede mit ihr, sobald ich kann. Meiner Ansicht nach ist Betsy wirklich da draußen. Ich muss es rausfinden …«
    »Ich will mit der Sache nichts zu tun haben«, sagte Lois.
    Frank seufzte. »Sie wäre wohl an Wabasha, Fourth Street oder Market … in dem Viertel zwischen Radisson und Rice Park bis runter nach St. Peter. Da halten sich die meisten Leute vom Parteitag auf …«
    »Du hast was gut bei mir«, sagte Letty. »Danke für die Pizza - ich spreche mit Jennifer, sobald ich sie sehe.«
     
    Letty schloss ihr Fahrrad zum zweiten Mal ab, diesmal hinter dem Rathaus. Dort wimmelte es nur so von Uniformierten
mit Abzeichen, die sie noch nie gesehen hatte: Cops aus Illinois, North und South Dakota, Virginia, Wisconsin und Cedar Rapids. Berittene Polizei - die Tiere trugen Kopfschutz - und Cops in schwarzer Kampfausrüstung. Sie beachteten sie nicht, als sie im Radisson durchs Foyer schlenderte und dann die Wabasha Street hinunterging, auf der erfolglosen Suche nach einem Rollstuhlfahrer und einer jungen Frau. Sie umrundete den Block, betrat das St. Paul Hotel durch die Hintertür und verließ es durch den Vordereingang wieder, wo der Portier sie merkwürdig musterte. Als sie ihn passierte, fragte er: »Arbeitest du nicht für Channel Three?«
    »Ja. Vielleicht können Sie mir helfen. Ich suche nach einer jungen Frau um die achtzehn, ein bisschen mollig, dunkle Kleidung. Sie wirkt irgendwie traurig.«
    Der Portier zuckte mit den Schultern und nickte in Richtung Gehsteig. »Hier kommen in der Stunde ungefähr zehntausend Leute vorbei.«
    »Trotzdem danke«, sagte Letty. Im Park gegenüber war eine Bühne mit rot-weiß-blauen Fähnchen, Scheinwerfern und Kameras von MSNBC aufgebaut. Letty schob sich durch die Schaulustigen. Ein blasser Mann um die dreißig mit McCain-Button sprach sie an: »Hallo.« Doch sie ging, ohne ihn zu beachten, weiter, um den Park herum und die Fourth Street hinunter, gegen den Strom der Menschen, die zu den Parteitagsveranstaltungen im Xcel Center wollten, und zurück zum Radisson.
    Und noch einmal herum und die St. Peter hinunter zu einer offenen Einkaufspassage zwischen St. Peter und Wabasha, wo Menschen im Freien aßen und den Passanten zusahen. Dort entdeckte sie den Rollstuhl, in einer Bar mit dem hübschen Namen Juicy’s.
    Whitcomb sprach mit einem Mann; beide tranken Bier. Letty beobachtete sie aus dem Schutz der Menge heraus fünf Minuten lang, ohne dass die

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