Todesjagd
raus«, sagte er.
»Nein«, sagte sie. »Ich muss mit dem Kongressabgeordneten sprechen.«
»Wenn du das tust, bist du tot.«
Sie schüttelte den Kopf.
»Du irrst dich. Ich muss mit ihm sprechen.«
Sie versuchte sich loszureißen, doch er hielt sie fest.
»Ist dir nicht klar, dass gestern ein paar seiner Sicherheitsleute auf dem Far East Square versucht haben, dich zu schnappen?«
»Er würde mir nichts tun.«
»Das müsste er auch gar nicht«, sagte Quinn. »Sie würden es für ihn erledigen.«
»Nicht, nachdem ich mit ihm gesprochen habe. Er würde es nicht dulden.«
Orlando tauchte hinter Jenny auf.
»Wir müssen jetzt wirklich gehen«, sagte sie.
Quinn blickte zum Eingang des Restaurants. Während alle hineindrängten, kam ein Mann heraus.
Der Blonde.
Er hatte ein Zigarettenpäckchen in der Hand und schüttelte eine Zigarette heraus. Quinn versuchte, zur Seite zu treten, so dass Jenny und Orlando zwischen ihm und dem Blonden standen. Doch es war zu spät, er hatte sie entdeckt.
»Komm«, sagte Quinn und begann Jenny in Richtung der Rolltreppe zu ziehen.
Sie lief neben ihm her, wehrte sich nicht mehr.
Neue Gäste kamen die Rolltreppe herauf. Quinn manövrierte Jenny um die Leute herum und stieß sie dann fast die Rolltreppe hinunter.
»Lauf!«, sagte er. Er packte seinen Kragen und hielt ihn so, dass sein Sendegerät nur ein paar Zentimeter von seinem Mund entfernt war. »Wir brauchen einen Wagen. Sofort!«
»Ich kümmere mich darum«, antwortete Nate.
»Nach rechts«, sagte Quinn zu Jenny, als sie unten ankamen.
Er kam nach ihr unten an, Orlando war neben ihm. Quinn wagte einen raschen Blick über die Schulter zurück.
Der Blonde hatte eben erst die Rolltreppe betreten.
»Er ist bewaffnet«, sagte Quinn eben laut genug, dass Orlando ihn hörte.
Doch Jenny hatte es auch gehört und blickte zur Rolltreppe zurück.
»Geh weiter«, sagte Quinn.
Plopp!, kam es aus einem Schalldämpfer hinter ihm. Jenny fiel zu Boden.
Im Erdgeschoss des Einkaufszentrums waren nur wenig Leute. Alle blickten zu Quinn und Jenny. Niemand hatte gesehen,
wie der Blonde abgedrückt hatte. Sie hatten nur gesehen, wie Jenny gestürzt war.
Zwei Leute kamen auf sie zu, sie wollten offenbar helfen, doch Quinn rannte los und war als Erster bei ihr.
Erneut war ein dumpfer Schlag zu hören, eine Kugel flog an Quinns Hüfte vorbei und schlug in den Fliesenboden. Eine Frau, die näher gekommen war, begann plötzlich zu schreien. Quinn zog seine Waffe heraus, wirbelte herum und zielte auf den Blonden.
Er wollte abdrücken, hielt jedoch inne. Der Mann hatte sich hinter dem Metallgeländer der Rolltreppe niedergekauert. Es waren mehrere Unbeteiligte in der Nähe, die sich der Gefahr plötzlich bewusst wurden und versuchten zu flüchten. Ein Schuss wäre zu riskant.
Quinn entdeckte Orlando, die am Ende der Rolltreppe kauerte, ungefähr drei Meter von Guerreros Mann entfernt. Sie winkte ihm, er solle weitergehen. Aber er bückte sich, legte seine Waffe auf den Boden und ließ sie mit Schwung in ihre Richtung über den Fußboden gleiten.
Als sie die Hand nach der Waffe ausstreckte, stand der Blonde mit einem Mal auf und zielte an Quinn vorbei auf Jenny. Quinn lief in geduckter Haltung auf sie zu, nicht weil er sie decken wollte, sondern damit sie sich endlich in Bewegung setzte.
»Los, komm jetzt!«, sagte er.
Plopp.
Quinn wappnete sich, erwartete, getroffen zu werden, doch er blieb unverletzt.
Er half Jenny auf die Beine, legte einen Arm um ihre Taille und zog sie mit sich fort. Er blickte nicht zurück. Sie erreichten den Ausgang.
Orlando lief auf ihn zu. Hinter ihr, auf der untersten Stufe
der Rolltreppe, lag der Blonde. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, und er presste sich die blutige Hand auf die Brust.
Aber sie waren noch nicht aus dem Schneider. Zwei seiner Freunde stürmten die Rolltreppe hinunter.
»Bist du in Ordnung?«, fragte Quinn Orlando.
»Mir geht’s gut«, sagte sie.
Draußen stand Nate neben einem Taxi. Die hintere Tür war offen.
Quinn schob zuerst Jenny hinein und folgte ihr dann. Orlando stieg als Letzte ein. Nate setzte sich vorn auf den Beifahrersitz.
»Fahren Sie!«, sagte Nate zu dem Taxifahrer.
»Ich will keine Schwierigkeiten«, entgegnete der. Er spürte, dass etwas nicht in Ordnung war.
Orlando zielte mit ihrer Waffe auf ihn.
»Dann steig aus, verdammt noch mal!«
Der Fahrer hielt das anscheinend für eine gute Idee, er riss die Tür auf und sprang aus dem Wagen.
Nate kletterte
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