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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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getötet.
    Quinn blickte zu Ne Win hinüber.
    »Warum haben Sie mir Markoff geschickt?«
    Der alte Mann erwiderte seinen Blick. Eine Weile saßen beide reglos da.
    »Ich habe nur getan, was er mir aufgetragen hat«, sagte Ne Win.
    »Was?«, fragte Quinn, nicht sicher, ob er richtig gehört hatte.

    Aber Ne Win schwieg.
    »Wollen Sie damit andeuten, Markoff hat von Ihnen verlangt, mir seine Leiche zu schicken?«
    Erst schien es so, als wollte Ne Win darauf nichts erwidern, doch dann beugte er sich vor.
    »Er hat mir gesagt, wenn ihm etwas passiert, soll ich Sie verständigen.«
    Es war, als würde Quinn plötzlich die Luft abgedrückt werden.
    Markoff.
    Er war derjenige gewesen, der Quinn in die Sache hatte mit hineinziehen wollen. Es war kein Zufall gewesen. Niemand hatte Quinn auserkoren, seinen alten Freund zu beerdigen. Es war von Anfang an Markoff gewesen.
    »Erzählen Sie mir, was passiert ist«, sagte Quinn.
    Ne Win überlegte einen Moment, dann sagte er:
    »Er ist zu mir gekommen, ähnlich wie Sie diese Woche. Brauchte meine Hilfe. Ich war einverstanden. Markoff war immer fair zu mir. Ihm zu helfen war kein Problem.«
    »Wie haben Sie ihm geholfen?«
    »Mit ein bisschen Ausrüstung und Personal.«
    »Personal?«
    »Einem Mann. Markoff hat jemanden überwacht. Hat jemand gebraucht, der ihm hilft.«
    »Im Quayside Villas?«, fragte Quinn.
    »Er hat mir nicht gesagt, wo.«
    »Aber Ihr Mann war dort.«
    »Mein Mann ist tot. Wie Markoff.«
    Quinn schwieg einen Augenblick.
    »Das tut mir leid.«
    Ne Win lehnte sich auf dem Stuhl zurück.
    »Etwas ist passiert, und sie haben Markoff geschnappt.
Mein Mann verfolgte sie, versuchte herauszufinden, wohin sie ihn gebracht hatten. Er mich angerufen und erzählt, was passiert ist. Ich habe zu ihm gesagt, er soll mich wieder anrufen, wenn er weiß, wo sie sind. Dann habe ich meine anderen Männer zusammengetrommelt. Aber es kam kein Rückruf.«
    Quinn betrachtete den alten Mann, er wollte ihn nicht drängen.
    »Vier Tage lang nichts. Ich wusste, dass sie tot sind, aber ich mich trotzdem umgehört. Die meisten Leute wussten nichts. Schließlich erzählte mir eine Frau, sie habe etwas Verdächtiges bei den Schiffscontainern beobachtet. Wir sind hingegangen.«
    »Dort haben Sie Markoff gefunden«, sagte Quinn.
    »Ja«, erwiderte Ne Win. »Er war schon zwei, drei Tage tot.«
    »Was war mit Ihrem Mann?«
    »Er nicht dort. Einen Tag später wurde sein Leichnam an Land gespült.«
    Sie schwiegen.
    »Die Botschaft im Container«, sagte Quinn. »War sie schon da, als Sie Markoff gefunden haben, oder haben Sie sie geschrieben?«
    »Die Botschaft schon da.«
    »Wussten Sie, was sie bedeutet?«
    »Nein. Aber ich schätze, dass sie wichtig ist.«
    »Deshalb haben Sie mir den ganzen Container geschickt?«, fragte Quinn.
    Wieder umspielte ein Lächeln Ne Wins Lippen.
    »Viele Male hat Markoff mir erzählt, wie sehr er Ihnen vertraut. Sie sein bester Freund.«
    »Ja, er war mein bester Freund.«
    »Jetzt verstehe ich, was er meinte. Sie sind ein Profi. Zuverlässig, und Sie vertrauen nicht jedem blindlings.«

    »Ich versuche es«, sagte Quinn.
    »Was Markoff auch getan hat, er hat es mir nicht gesagt, okay? Ich weiß nichts über Quayside. Ich weiß gar nichts. Ich konnte nur das tun, worum er mich gebeten hatte. Also habe ich ihn zu Ihnen geschickt.«
    »Danke«, sagte Quinn.
    »Es hat funktioniert, nicht wahr?«, sagte Ne Win. »Sie haben Jenny gefunden und sie gerettet. Und jetzt holen Sie sie da raus.«
    Quinn lächelte schwach. Er erinnerte sich an Jennys Worte. Wir sind seine einzige Chance. Wir müssen ihn retten. Sie in Sicherheit zu bringen war nicht mehr so einfach wie vor vier Stunden.
    »Ich brauche vielleicht Ihre Hilfe«, sagte er.
    »Klar, ich kann Sie aus dem Land bringen.«
    Quinn schüttelte den Kopf.
    »Nein. Das meine ich nicht.«
    Ne Wins Blick wurde wachsam.
    »Ich Ihnen schon ein paarmal geholfen.«
    »Das haben Sie«, entgegnete Quinn. »Aber ich könnte noch mehr Unterstützung gebrauchen.«
    Er erzählte dem alten Mann, was er in dem Apartment im vierten Stock des Quayside Villas gefunden hatte.
    »Nicht möglich«, sagte Ne Win. »Ich kenne hier jeden, der mit Waffen handelt. Es gibt niemanden im Quayside Villas. Sie müssen sich irren. Es geht um etwas anderes.«
    »Sie haben Recht. Es geht um etwas anderes. Es soll nur so aussehen, als gehöre das Ganze einem Waffenhändler. Was wird die Polizei von Singapur denken, wenn sie davon erfährt? Oder das FBI oder

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