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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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beendete das Gespräch und rief Murray an.
    »Quinn?«, meldete Murray sich sofort.
    »Was gibt’s, Kenneth?«
    »Sie sind ein Mistkerl, wissen Sie das? Haben mich wieder zum Narren gehalten.« Es klang, als sei Murray irgendwo im Freien. Quinn hörte Verkehrslärm und ferne Stimmen. Anscheinend hatte Murray Angst, abgehört zu werden, denn er sprach leise.
    »Was ist passiert?«, fragte Quinn.
    »Ich habe Ihre Warnung an die zuständige Person in der Botschaft weitergegeben.« Quinn vermutete, dass es sich entweder um den CIA-Mann oder, was nach dem elften September wahrscheinlicher war, einen FBI-Agenten handelte. Dem FBI war seit 2001 verstärkt internationale Verantwortung übertragen worden. »Ich tat so, als hätte ich einen anonymen Hinweis erhalten. Das war auch gut so. Sie sagten, sie hätten eine ähnliche Warnung bekommen und es überprüft. Aber es sei nichts dran.«
    »Sie haben gesagt, sie hätten es überprüft?«, fragte Quinn.
    »Ich zitiere«, entgegnete Murray. »Es ist nichts dran, Mr. Murray. Danke, dass Sie uns Bescheid gegeben haben.«
    »Sie lügen«, sagte Quinn.
    »Verdammt, Quinn … Ja, ich weiß, dass sie lügen«, sagte Murray. Er hörte sich stocksauer an. »Normalerweise würden sie so etwas nicht einfach abtun. Aber wenn das Heimatschutzministerium nicht bereit ist, etwas zu unternehmen, was zum Teufel soll ich dann machen?«
    »Rufen Sie Guerrero direkt an. Er wird auf Sie hören.«

    »Darauf bin ich schon selbst gekommen«, sagte Murray. »Ich habe im Raffles Hotel angerufen und mit einem seiner Mitarbeiter gesprochen. Der Zeitplan des Kongressabgeordneten hat sich geändert. Die Sitzung, die im Von Feldt Building anberaumt war, findet jetzt woanders statt, aber der Typ, mit dem ich gesprochen habe, hatte keine Ahnung, wo. Sagte, die nächste Möglichkeit, Guerrero zu erwischen, wäre um dreizehn Uhr im Maxwell Food Centre.«
    »Scheiße!« Quinn sah Orlando an. »Er ist nicht hier.«
    Sie rannten zum Wagen zurück.
    »Ich habe den Mitarbeiter gebeten, mir die Handynummer von Guerrero zu geben, aber er hat sich geweigert«, sagte Murray. »Sagte nur, er würde meine Nachricht weiterleiten.«
    »Haben Sie ihm erklärt, dass es sich um einen Notfall handelt?«, fragte Quinn.
    »Selbstverständlich.«
    Sie waren beim Wagen angekommen und stiegen schnell ein.
    »Er ist nicht hier«, sagte Quinn zu Nate.
    Nate nickte ihm kurz zu, fädelte sich in den Verkehr ein und fuhr die Straße hinunter. Es war nicht nötig, dass Quinn ihm sagte, wohin er als Nächstes fahren sollte.
    »Sie müssen zum Maxwell Food Centre fahren«, sagte Quinn zu Murray.
    »Was? Wieso?«
    »Es ist sehr wichtig. Sie sind ein Vertreter der US-Regierung. Ich brauche Sie, Sie müssen mich decken und dafür sorgen, dass die Öffentlichkeit die richtige Geschichte zu hören bekommt.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Die Story, die Sie in gutem Glauben der Öffentlichkeit präsentieren werden. Ich verspreche Ihnen, dass Sie gut dabei wegkommen.«

    »Wie beim letzten Mal?«, fragte Murray.
    »Ich würde sagen, Sie haben letztendlich von der Situation profitiert.«
    »Okay«, sagte Murray.
    Quinn legte auf.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Jenny.
    Quinn drehte sich zu ihr um.
    »Wir werden versuchen zu verhindern, dass dein Boss umgebracht wird.«

35
    Auf einmal gab es Markthallen für Straßenhändler, weil die Regierung von Singapur ihre Stadt sauber halten wollte. Früher stieß man überall auf Straßenhändler, die mit ihren Karren die Straßen und Gassen der Stadt säumten. Dann kam jemand auf die Idee, sie an zentralen Plätzen zu sammeln, wo es Sitzgelegenheiten und sauberes Wasser gab.
    Das Maxwell Food Centre war einer der zahlreichen Märkte, aber beliebter als die meisten, weil es in der Nähe von Chinatown lag. Winzige Stände standen dicht gedrängt unter einem riesigen Wellblechdach. Restaurants reihten sich aneinander, dazwischen breite Gänge mit Tischen, an denen die vielen hungrigen Gäste ihr Essen genossen. Das Dach bedeckte zwar den gesamten Komplex, hatte jedoch lediglich Stützpfeiler und keine Wände, so dass die frische Luft ungehindert zirkulieren konnte.
    Quinn wies Nate an, den Mercedes einen Block entfernt zu parken.
    »Schaltet eure Funkgeräte ein«, sagte Quinn. »Orlando und Nate, ihr postiert euch drinnen. Haltet nach allem Ausschau,
was euch ungewöhnlich vorkommt. Ich bleibe in der Nähe der Straße und versuche Guerrero daran zu hindern, aus dem Wagen zu steigen.« Er sah Jenny an.

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