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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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würde Quinn darauf wetten, dass ihr Aussehen zu ihrer Stimme passte.
    »Ich muss mit Mr. Murray sprechen«, sagte er.
    »Bedaure«, erwiderte sie. »Er hat gerade eine Telefonkonferenz. Kann ich etwas ausrichten?«
    »Ich muss unbedingt mit ihm sprechen«, sagte Quinn.
    »Tut mir leid. Aber er ist unabkömm…«
    »Sagen Sie ihm, Quinn will ihn sprechen.«
    »Das wird nichts ändern.«
    »Tun Sie’s. Bitte.«
    Er hörte, dass sie verärgert aufseufzte.
    »Einen Moment.«
    Während er wartete, kam Nate in einem dunkelblauen T-Shirt und Jeans ins Wohnzimmer.
    »Beeil dich«, sagte Quinn.
    Nate nickte und verließ das Apartment. Stress war eine starke Antriebskraft für Quinns Assistenten. Sie würde ihm zu seinem größten Vorteil gereichen, wenn er in ein paar Jahren selbstständig arbeitete.
    In der Leitung klickte es. Dann sagte eine zögernde Stimme: »Hier spricht - Murray.«
    »Kenneth, ich brauche jetzt Ihre Hilfe.«
    »O Gott, Sie sind es wirklich.«
    »Ich habe keine Zeit für Geplänkel. Sie müssen mir jetzt zuhören.«
    »Quinn, Sie haben mir nichts zu sagen, also …«
    »Seien Sie still, und hören Sie mir zu. Der Kongressabgeordnete Guerrero muss irgendwo in Ihrem Haus sein. Er darf
auf keinen Fall die Botschaft verlassen. Sie müssen ihn aufhalten.«
    »Was?«, fragte Murray verwirrt. »Warum?«
    »Weil man ihn ermorden wird, wenn er Ihr Haus verlässt.«
    »Ich weiß nicht. Ob ich ihn … aufhalten kann.«
    »Ich scherze nicht. Tun Sie’s einfach.«
    »Warten Sie.«
    Murrays Zögern war verständlich. Abgesehen davon, dass er aus irgendeinem Grund Quinn für einen Mörder gehalten hatte, der jeden Moment bereit war, ihn zu töten, war er vergangenen Winter in Berlin kurz davor gewesen, seinen Job zu verlieren und im Gefängnis zu landen, weil er Quinn geholfen hatte. Doch Quinn hatte dafür gesorgt, dass nichts dergleichen geschehen war. Im Gegenteil, er hatte sogar dafür gesorgt, dass er versetzt worden war und nun einen komfortablen Job auf der anderen Seite der Erdhalbkugel in Südostasien bekleidete.
    Jenny kam ins Wohnzimmer zurück. Sie trug dieselbe Hose wie am Abend vorher und dazu ein blaues T-Shirt.
    Orlando folgte ihr. Sie trug einen schwarzen Rucksack über der Schulter, einen zweiten hatte sie in der Hand. Beide sahen voll und schwer aus.
    »Mit wem sprichst du?«, fragte Jenny.
    »Mit der Botschaft«, antwortete er.
    Sie sah überrascht aus.
    »Haben … haben sie ihn aufhalten können?«
    Bevor er antworten konnte, meldete Murray sich wieder.
    »Er ist schon weg.«
    Quinn schloss die Augen.
    »Wie lange?«
    »Zwanzig Minuten.«
    »Seit zwanzig Minuten«, wiederholte Quinn und schaute zu Orlando hinüber.

    »Laut Zeitplan soll er erst in zehn Minuten aufbrechen«, entgegnete Orlando.
    »Jemand muss ihm folgen«, sagte Quinn zu Murray. »Sie müssen dafür sorgen, dass er in Sicherheit gebracht wird.«
    »Das kann ich nicht so einfach ohne Grund tun.«
    »Ich habe Ihnen den Grund genannt!«, brüllte Quinn.
    »Ich brauche Beweise «, erwiderte Murray. »Ich kann nicht einfach sagen, ich hätte gehört, dass jemand Guerrero töten will.«
    »Verdammt noch mal, das ist eine Ausnahmesituation. Sie müssen etwas unternehmen! Hören Sie, Guerrero wird um ein Uhr im Maxwell Food Centre erwartet. Er wird es nicht mehr lebend verlassen. Sie müssen ihn aufhalten, bevor er dort ankommt.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das kann. Ich meine, wenn Sie mir nur einen kleinen …«
    »Tun Sie’s einfach, gottverdammt!« Quinn legte auf und sah zu Orlando und Jenny hinüber. »Gehen wir.«

34
    In einem Mercedes, den Nate zwei Blocks vom Apartment entfernt gemietet hatte, fuhren sie zum Von Feldt Building. Nate saß am Steuer, Quinn neben ihm auf dem Beifahrersitz. Jenny und Orlando hinten.
    »Woher hast du das Tape?«, fragte Quinn.
    »Von Gerry. Wo er es herhatte, weiß ich nicht, irgendwie ist er Guerreros Frau auf die Schliche gekommen. Er hat mir davon erzählt, als er anfing, Ms. Goodmans Gespräche abzuhören.«
    »Sie war also die Kontaktperson zu dem Auftragskiller?«

    »Ja.«
    »Und sie hat nicht gemerkt, dass sie abgehört wurde?«, fragte Orlando.
    »Sie muss es gemerkt haben«, antwortete Jenny. »Das hat Gerry ja das Leben gekostet. Wahrscheinlich hat er geglaubt, dass sie ihn durchschaut hat, und mir deshalb das Tape gegeben.«
    »Warum dir?«, fragte Quinn.
    »Wir hatten uns angefreundet. Wir haben gelegentlich zusammengearbeitet und Guerreros Zeitpläne auf die seiner Frau abgestimmt.

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