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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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ablieferte. Es gab nie Probleme, keine zufälligen Leichenfunde, keine unerwünschte Aufmerksamkeit von lokalen Behörden.

    Und wenn die Dinge durcheinandergerieten wie vergangenen Winter in Berlin und jetzt höchstwahrscheinlich im Fall von Jenny, wurden er und sein Kernteam auch damit fertig.
     
    »Sie ist wach«, sagte Nate, als Quinn ins Hotel zurückkam. »Hab sie vor ein paar Minuten in der Dusche gehört.«
    Quinn zog eine Augenbraue hoch.
    »Mann«, sagte Nate. »Ich bin nicht hineingegangen, um nachzusehen. Ich hab nur das Wasser gehört, okay?«
    »Was immer dich glücklich macht, Nate.«
    »Warum gehst du nicht rein?«, entgegnete Nate. »Ich bin ziemlich sicher, dass sie nichts dagegen hätte.«
    »Was soll das heißen, zum Teufel?«
    Nate lächelte und ließ sich wieder auf eines der Betten plumpsen.
    Quinn zog die Anzugjacke aus und hängte sie in den Schrank. Auf welchen Quatsch Nate auch immer hinauswollte, Quinn hatte keine Lust, darauf einzugehen. Er nahm die Krawatte ab, zog Schuhe und Hose aus und Jeans und Shirt an.
    Nate, der eine Schwäche für alte Filme hatte, sah sich im Fernsehen eine Wiederholung von The Rockford Files an.
    »Mach es dir nicht allzu bequem«, sagte Quinn. »Wir brechen bald auf.«
    »Wie war die Beerdigung?«, fragte Nate.
    »Ich bin zu spät gekommen.«
    »Wo warst du dann den ganzen Nachmittag?«
    Quinn sah seinen Assistenten an.
    »Erstens geht es dich nichts an. Und zweitens habe ich gesagt, dass ich zur Beerdigung zu spät gekommen bin. Nicht dass ich Orlando nicht gesehen hätte.«
    »Entschuldige«, sagte Nate. »Wie geht es ihr?«

    »Frag sie selbst. Wir treffen uns bald mit ihr.«
    Quinn ging zu der Tür, die die beiden Zimmer trennte. Er klopfte, bekam jedoch keine Antwort, zog die Tür auf und warf einen raschen Blick hinein. Das Zimmer war leer, aber hinter der geschlossenen Badezimmertür rauschte Wasser. Er ging darauf zu und klopfte.
    »Tasha?«
    Das Wasser wurde abgedreht.
    »Ist da jemand?«
    »Ich bin’s«, sagte Quinn. »Ich muss mit Ihnen reden, sobald Sie fertig sind.«
    »Einen Moment«, sagte sie.
    Er hörte sie umhergehen, dann wurde die Tür gerade so weit geöffnet, dass ihr Kopf und ihre nackte linke Schulter zu sehen waren.
    »Entschuldigung, ich habe Sie nicht gehört«, sagte sie.
    »Kommen Sie in unser Zimmer, wenn Sie fertig sind.«
    »Okay. Was gibt es?«
    »Wir müssen reden.«
    »Ich brauche nur noch ein paar Minuten.«
    Quinn nickte und begann sich abzuwenden.
    »Jonathan?«, sagte sie.
    Er blieb stehen und blickte zu ihr zurück.
    Sie lächelte. »Danke.«
     
    Als er in sein Zimmer zurückkam, waren The Rockford Files eben zu Ende.
    »Ich hoffe, dass ich dort, wo wir sie treffen, etwas zu essen bekomme«, sagte Nate. Er hob seinen Koffer aufs Bett, öffnete den Reißverschluss und nahm zwei Pistolen heraus. »Willst du sie jetzt haben?«, fragte er und hielt die SIG in die Höhe.
    »Ja.«

    Nate nahm den Schalldämpfer aus dem Beutel und reichte ihn Quinn zusammen mit der Waffe.
    »Zusätzliche Magazine?«, fragte Quinn.
    »Habe nur eins bekommen.« Nate nahm das SIG-Magazin und warf es Quinn zu.
    Quinn zog seine Windjacke an, in der sich die Waffe gut verbergen ließ, und schob sie in das Schulterhalfter. Dann holte er den Computer heraus und ging ins Internet. Innerhalb von Sekunden war er im Internetforum des Sandy Side Yacht Club. Er fand die ursprüngliche Nachricht von Jenny und seine Antwort. Jetzt war da eine dritte Nachricht.
    Quinn öffnete sie. Sie kam von Jenny. Codewort: Los Angeles. Die Nachricht bestand aus einer elfstelligen Zahl, gefolgt von einer Zeitangabe und dem Datum.
     
    16 Uhr GMT Sonnabend.
     
    Quinn rechnete schnell den Zeitunterschied zwischen der westeuropäischen Zeit und der Westküste von Nordamerika aus. Neun Uhr morgens. Morgen. Die elfstellige Zahl davor musste eine Telefonnummer sein. Quinn schrieb alles auf ein Blatt des Hotelpapiers, faltete es und steckte es in die Tasche.
    Als er den Computer zuklappte, kam Tasha herein. Sie trug dieselbe Jogginghose und dasselbe T-Shirt, die sie am Abend vorher für sie gekauft hatten. Ihr Haar, noch feucht von der Dusche, war zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
    »Gut geschlafen?«, fragte Nate.
    »Sehr gut«, sagte sie. Sie sah Quinn an. »Worüber wollten Sie mit mir sprechen?«
    »Ich weiß jetzt, wo Sie bleiben können«, sagte Quinn. Orlando hatte einen ihrer lokalen Kontakte benutzt, um einen Platz zu finden, an dem Tasha untertauchen konnte. Er

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