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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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Gefühl gab, die Wände drängen auf einen ein. Auch hier lebten Familien zusammen, aber selten mehr als die Eltern mit ein oder zwei Kindern. Und oft wurden sie nur von einer einzigen Person bewohnt. Es waren die Wohnungen, die von einer großen Ausländergemeinde bevorzugt wurden: Briten, Australiern, Japanern, Amerikanern und Kanadiern.

    Große Firmen rekrutierten diese Leute wegen ihres Fachwissens, um das ständige Wachstum von Singapur voranzutreiben. Quinn hatte Leute gekannt, die hier gelebt hatten, wusste aber nicht, ob sie noch hier waren.
    »Wir sind jetzt fast da, nicht wahr?«, fragte Nate.
    Quinn nickte.
    »Genau wie wir es besprochen haben.«
    »Kein Problem.«
    Ihr Plan war, einfach an dem Haus vorbeizugehen, eine Runde zu drehen und dann zum Clarke Quay zurückzukehren.
    Sie passierten eine Fußgängerbrücke, die ihrer Struktur nach nicht nur funktionell war. Große, gebogene Röhren schufen die Illusion eines übergroßen Käfigs, der die Brücke umgab. Sie war leuchtend bunt gestrichen, wie etwas, das der Phantasie eines Kindes entsprungen war.
    Doch es war nicht die Brücke, die Quinns Aufmerksamkeit erregte. Es war das vor ihm liegende Gebäude zu seiner Rechten.
    »Da ist es«, sagte er.
    Er nahm eine schmale Schachtel aus der Tasche. Sie sah wie eine verkleinerte Version eines Pagers aus dem 20. Jahrhundert aus. Es war ein Ortungsgerät für Handys. Orlando hatte es so programmiert, dass es die Signale der Chipkarten-Nummer empfangen konnte, die Markoff ihnen hinterlassen hatte. Die Daten auf dem Display zeigten an, dass sie sehr nah dran waren.
    Er schob das Gerät in die Tasche zurück, holte dann sein Telefon heraus und schaltete auf die digitale Kamera um. »Ich will jetzt eine Aufnahme von dir machen.«
    Nate machte ein paar Schritte vorwärts.
    »Wo soll ich mich hinstellen?«

    »Lehn dich ans Geländer«, sagte Quinn in ganz normalem Tonfall, lächelnd wie ein eifriger Tourist. »Ich will den Fluss auf dem Bild haben. Es wird sehr hübsch. Du kannst es zu Hause deiner Freundin zeigen.«
    Nate stellte sich in Position.
    »So?«
    »Perfekt.« Quinn täuschte die Richtung vor, in der Nate stand, zielte mit der Linse nach rechts und nahm das Gebäude auf, das bis vor ein paar Minuten nur ein blauer Punkt auf einer computerisierten Landkarte gewesen war.
    Das Bauwerk schien aus zwei separaten Gebäuden zu bestehen, die in der Mitte miteinander verbunden waren. Erdgeschoss und erstes Stockwerk waren gleich, aber über dem zweiten ragten - an jedem Ende einer - zwei Türme mit neun zusätzlichen Stockwerken in die Höhe. Die Türme nahmen jedoch nicht die gesamte Grundfläche des Dachs im zweiten Stockwerk ein. Die verbleibende Fläche schien ein großer Patio zu sein. Quinn konnte am Rand des Dachs die Spitzen verschiedener Sonnenschirme ausmachen. Er vermutete, dass es dort sogar ein Schwimmbecken gab.
    »Ich hab’s«, sagte er, die Kamera herunternehmend.
    »Soll ich auch ein Foto von dir machen?«
    »Später vielleicht.« Quinn drückte auf ein paar Tasten und schickte das Foto per E-Mail an Orlando.
    Er vertauschte das Telefon mit dem Ortungsgerät und zeigte dann auf eine verkehrsreiche Brücke, die den Fluss gleich hinter dem Gebäude überspannte. »Machen wir bei der Brücke Halt. Dann können wir zurückgehen.«
    Sie setzten sich wieder in Bewegung. Quinn ging direkt am Flussufer entlang, so dass Nate zwischen ihm und dem Gebäude war. Dadurch konnte er es leichter im Auge behalten, ohne aufzufallen.

    »Nach dem Abendessen will ich mir die Präsentation noch einmal ansehen«, sagte Quinn, seine Rolle als Tourist aufrechterhaltend. »Ich möchte sicher sein, dass wir sie vor morgen fertig haben.«
    »Keine Sorge«, sagte Nate, auf das Spiel eingehend. »Wir schaffen das.«
    »Und die Prognosezahlen. Wir sollten New York anrufen, um sicher zu sein, dass sie sich nicht geändert haben.«
    »Ich schicke eine E-Mail, sobald wir wieder im Hotel sind.«
    »Nein«, sagte Quinn. »Ruf sie an.«
    »New York schläft noch«, sagte Nate. »Hast du das bedacht?«
    Als sie mit dem Gebäude auf gleicher Höhe waren, schaute Quinn zuerst auf das Ortungsgerät. Wie erwartet zeigte es an, dass sie jetzt noch viel näher dran waren. Dann ließ er die Augen zu dem Gebäude schweifen.
    »Stimmt. Okay, schick vorläufig eine E-Mail. Aber ich möchte, dass du anrufst, sobald jemand im Büro ist.«
    »Klar. Kein Problem. Noch etwas?«
    Unter dem Patio zwischen den beiden Türmen war ein Schild

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