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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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Methode, das festzustellen. Er richtete die Linse seiner Kamera auf die Wandleuchte. Da sie kein Licht verströmte, hätte es auf seinem Display dunkel bleiben müssen, oder man hätte die restliche Wärme von den verwelkenden Blumen gesehen.
    Doch während die Blumen dunkel blieben, erschien am unteren Teil der Leuchte ein kleiner grauer Punkt, der auf eine Kraftquelle hinwies.
    Quinn schaltete die Kamera auf Normalfunktion um und zoomte die Stelle heran. Es sah aus, als sei unten ein Loch, das auf die Tür von Apartment 04/21 gerichtet war. Seine Position war ungünstig, daher konnte er nicht sicher sein.
    Bevor er näher herantrat, schaltete er wieder auf den Wärmesensor um und richtete die Kamera auf das Apartment 04/21. Das Bild war fast ganz dunkel, alles, was er erkennen konnte, war eine gräuliche Wärmespur in der Größe eines Baseballs. Vielleicht eine einzelne Lampe oder ein anderes kleines elektronisches Gerät.
    Er schoss schnell ein paar Bilder für den Fall, dass er etwas übersehen hatte, das aber später von Orlando auf dem Laptop herausgefiltert werden konnte, und richtete die Kamera nach links, den Rest des Apartments überprüfend. Es herrschte komplette Dunkelheit. Keine Anzeichen einer Wärmequelle. Merkwürdig, dachte er. Es hätte mehr zu sehen sein müssen. Er schoss ein weiteres Foto und steckte dann die Kamera ein.
    »Wie sieht’s aus?«, sagte Quinn.
    »Sind immer noch draußen«, erwiderte Nate. »Einer telefoniert.«
    »Wenn die Polizei auftaucht, zieh dich zurück, aber bleib in Hörweite.«
    »Okay.«
    Quinn presste sich an die Wand und ging auf den Wandschmuck
zu. Als er nur noch etwa einen Meter weit weg war, kauerte er sich nieder und kroch darunter.
    Unten war tatsächlich ein Loch. Eine kleine runde Öffnung, nicht größer als das Ende eines Bleistiftradiergummis. Sie sollte wie ein Schraubloch aussehen, aber es war keins. Von da aus, wo er stand, konnte er eben noch die Spiegelung von Licht auf Glas ausmachen.
    Eine Linse.
    Quinn schob die Hände in die Taschen und suchte nach etwas, das klein genug war, um in die Öffnung geschoben zu werden. Ein Stück Papier wäre perfekt gewesen. Aber er hatte nichts. Rasch suchte er den Flur ab, doch der war sauber.
    Als er sich wieder zu der Öffnung umdrehte, fiel sein Blick auf die Orchideen. Er lächelte und riss vorsichtig ein paar Blütenblätter ab.
    Er zögerte einen Augenblick. Er war an dem Punkt, an dem es hieß: Handeln oder gehen. Er hatte schon mehr Zeit in dem Gebäude verbracht als geplant, aber er wusste, er konnte nicht gehen, ohne herauszufinden, was sich auf der anderen Seite dieser Tür befand. Es war der Raum, auf den Markoff hingewiesen hatte - und das Signal schien das zu bestätigen. Quinn musste es nachprüfen. Er rollte eines der Blütenblätter zu einem Zylinder zusammen, der groß genug für die Öffnung war, schob ihn dann in das Loch und faltete das Ende so, dass es die Linse bedeckte.
    »Einer der Wachleute geht jetzt hinein«, sagte Nate.
    »In den Security-Raum?«
    »Nein. In den Westturm.«
    Quinn runzelte die Stirn.
    »Hat er es eilig?«
    »Nein. Es sieht so aus, als würde er wieder ganz normal seine Runde drehen.«

    »Gut«, sagte Quinn. Es gab elf Stockwerke in diesem Turm. Bis ins dritte würde er etwa eine halbe Stunde brauchen.
    Quinn schaute auf die Uhr. Seit er die Kameralinse abgedunkelt hatte, waren dreißig Sekunden vergangen. Nichts war passiert.
    Er wartete weitere dreißig Sekunden, bevor er über den Flur ging und an die Tür herantrat. Er untersuchte den Türpfosten von oben bis unten, suchte nach irgendeiner Sicherheitseinrichtung, fand aber nichts.
    Als Nächstes widmete er seine Aufmerksamkeit den Schlössern.
    Es gab zwei, ein Zylinderschloss und das Schloss im Türknauf. Beide sahen solide und neu aus. Quinn holte sein Bündel Dietriche heraus und bückte sich, um besser sehen zu können. Er schob den Dietrich und den Sechskantschlüssel in das Zylinderschloss. Der Schraubenschlüssel glitt ungefähr sechs Zentimeter hinein und stieß dann auf Widerstand. Quinn versuchte ihn umzudrehen, aber es funktionierte nicht.
    »Was zum Teufel!«, stieß er hervor.
    Er legte das Werkzeug auf den Boden, holte die Taschenlampe heraus und richtete den Strahl auf das Zylinderschloss. Das Problem war, dass es überhaupt kein Schlüsselloch war, sondern eine Attrappe, eben tief genug, um wie ein echtes Schlüsselloch auszusehen.
    Quinn leuchtete das Loch im Türknauf an. Die gleiche

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