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Todesjagd

Titel: Todesjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett Battles
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kein Raub war. Im Haus wurde nichts gestohlen.«
    »Räuber hätten ihn auch nicht derart zugerichtet«, sagte Quinn. »Sie hätten ihn getötet oder bewusstlos geschlagen. Das aber war Folter.«

    Sie blickte zu ihm auf.
    »Glaubst du, es sind dieselben Leute, die hinter Jenny her sind?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Quinn.
    Es gab noch eine Frage, die sie nicht stellte, die Quinn jedoch nur allzu gut kannte. War er derjenige gewesen, der sie zu Blackmoore geführt hatte?
    Orlando konnte anscheinend seine Gedanken lesen.
    »Es gibt viele Möglichkeiten, wie sie ihn gefunden haben könnten. Du warst nicht der Einzige, der von der Verbindung zwischen Markoff und Blackmoore wusste. Er war die logische Adresse für jeden x-Beliebigen.«
    »Ja«, sagte Quinn. Aber es gelang ihm nicht, das zu glauben.
    »Da ist noch was«, sagte sie.
    »Was?«
    »LP.«
    »Du weißt, was das heißt?«
    »Ich weiß, dass es ein paar Leuten Angst eingejagt hat. Von denen, die auf demselben Level wie wir arbeiten, wusste keiner, worüber ich redete. Aber ein paar Höhere haben es gewusst. Sie haben es nicht zugegeben, doch ich habe es gemerkt.«
    »Haben sie etwas angedeutet?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein. Aber ich hab mir gedacht, wenn diese Leute es wissen, dann weiß es vielleicht auch Peter.«
    Quinn überlegte einen Moment.
    »Er wird es mir vielleicht nicht sagen.«
    »Könnte aber einen Versuch wert sein«, sagte Orlando. »Wahrscheinlich arbeitet er noch.«
    Quinn blickte auf seine Uhr: acht Uhr fünfunddreißig morgens. Zwölf Stunden zurück bedeutete, dass es in New York
zwanzig Uhr fünfunddreißig war. Quinns Erfahrung nach ging Peter selten vor zweiundzwanzig Uhr nach Hause.
     
    »Ich verhandle nicht neu über unseren Deal«, sagte Peter, sobald er wusste, dass Quinn in der Leitung war.
    »Ich rufe nicht an, um neu zu verhandeln«, erwiderte Quinn. »Ich habe eine Frage.«
    »Okay, dann heraus damit.«
    »Peter, hast du jemals die Initialen LP gehört?«
    Schweigen.
    »Weißt du, was LP bedeuten könnte?«, fragte Quinn.
    »Wo hast du das gehört?« Peter sprach bedächtig und leise.
    »Die Buchstaben sind Teil einer Nachricht. Aber ich weiß nicht, was sie bedeuten.«
    »Du musst es nicht wissen …«
    »Ich muss«, sagte Quinn. »Wenn du kannst, dann …«
    »Nein!«, bellte Peter. »Vergiss es.«
    »Ich kann nicht. Es ist wichtig.«
    »Ich rufe dich zurück.«
    »Peter, ich muss …«
    »Fünf Minuten.«
    Die Leitung war tot.
    »Was ist los?«, fragte Orlando.
    »Er weiß etwas, wollte es mir aber nicht sagen.«
    »Also hat er aufgelegt?«
    Quinn zog die Stirn in Falten.
    »Er hat gesagt, dass er mich in fünf Minuten anrufen wird.«
    Sie sahen sich an, sprachen aber beide nicht aus, dass sie wussten, was das bedeutete. Stattdessen schwiegen sie und beobachteten die Uhr, auf der sich der Sekundenzeiger langsam fortbewegte.
    Fast genau fünf Minuten später läutete das Telefon.

    Quinn nahm sofort ab.
    »Ja?«
    »Wo hast du das her?«, fragte Peter.
    Die Qualität der Leitung hatte sich verändert. Nicht so sehr Peters Stimme, sondern die Geräusche seiner Umgebung. Vorher hatten sie gedämpft geklungen, als würde Peter in einer Telefonzelle stehen. Jetzt konnte Quinn in der Ferne andere Geräusche hören. Es bestätigte ihm, was er und Orlando schon wussten. Peter hatte sein Büro verlassen und benutzte vermutlich sein persönliches abhörsicheres Handy für den Anruf.
    »Es war Bestandteil einer Nachricht, das habe ich dir doch schon gesagt«, antwortete Quinn.
    »Was für eine Nachricht?«
    »Ist das wirklich wichtig?«
    »Mein Gott, Quinn! Sag mir einfach, wo zum Teufel du von LP gehört hast!«
    Quinn zögerte und sagte dann:
    »Markoff.«
    »Markoff?« Peter hielt inne. »Markoff von der CIA?«
    »Ja.«
    »Warum um alles in der Welt sollte er LP erwähnen?«, fragte Peter. »Er ist weg vom Fenster, oder?«
    »Er ist tot.«
    Peter stockte.
    »Ich denke, was immer es ist, LP hatte etwas damit zu tun«, sagte Quinn.
    »Und wenn es so ist?«
    »Es ist wichtig für mich.«
    Peter schwieg einen Augenblick.
    »Warum?«
    »Weil Markoff mein Freund war. Weil ich denke, dass sie
diejenigen waren, die ihn getötet haben. Denn wenn sie es sind, dann versuchen sie jetzt, seine Freundin umzubringen. Das lasse ich nicht zu.«
    »Du willst es doch nicht mit diesen Typen aufnehmen?«
    »Wer sind sie?«
    Wieder Stille.
    »Also ehrlich gesagt, ich weiß es nicht genau«, sagte Peter schließlich. »Sagen wir einfach, sie

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