Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry
Weißen auch, und die waren am meisten gefürchtet. Einige gebärdeten sich wie die wahren Ureinwohner
des East End, als gälte es, eine königliche Cockney-Blutlinie zu schützen. Der Schlimmste von allen war Paul Donavon, ein Schläger und Rabauke, der sich für einen Playboy und Fußballer hielt. Sein bester Kumpel, Liam Bradley, war beinahe genauso übel. Er war einen Kopf größer als Donavon, und seine Stirn war übersät mit Pickeln, als würde er sich das Gesicht statt mit Seife mit einer Käsereibe schrubben.
Neue Schüler mussten initiiert werden. Die Jungen erwischte es am übelsten, aber auch Mädchen waren nicht immun, vor allem die hübschen. Donavon und Bradley waren siebzehn und hätten Cate auf jeden Fall aufgespürt. Schon mit vierzehn hatte sie »Potenzial«, wie die älteren Jungen es nannten, volle Lippen und einen J-Lo-Hintern, der in allem, was eng saß, gut aussah. Es war ein Po, dem die Blicke der Männer automatisch folgten. Männer, Jungen und Großväter.
Eines Tages erwischte Donavon sie allein während der fünften Stunde. Er stand vor dem Büro des Direktors und wartete auf die Bestrafung für seine jüngste Missetat. Cate war aus einem anderen Grund dort – sie sollte der Schulsekretärin einen Packen offizieller Entschuldigungen bringen.
Donavon sah sie in den Flur kommen. Sie musste direkt an ihm vorbei. Er folgte ihr ins Treppenhaus.
»Pass auf, dass du dich nicht verläufst«, sagte er spöttisch und versperrte ihr den Weg. Sie machte einen Schritt zur Seite, und er tat es ihr nach.
»Du hast einen wirklich süßen Arsch. Und eine süße Muschi. Und so wunderschöne Haut. Lass mich zugucken, wie du die Treppe hochgehst. Komm. Ich bleib einfach hier stehen und du gehst weiter. Vielleicht könntest du den Rock ein Stück hochziehen und mir deinen süßen Arsch und deine süße Muschi zeigen. «
Cate versuchte umzukehren, aber Donavon tänzelte um sie herum. Er war schon immer leichtfüßig. Auf dem Fußballplatz spielte er im Sturm die gegnerischen Verteidiger schwindelig.
Große schwere Brandschutztüren mit Querstreben versiegelten das Treppenhaus. Alle Geräusche hallten laut zwischen den harten Betonwänden wider, drangen jedoch nicht nach außen. Cate konnte sich nicht auf sein Gesicht konzentrieren, ohne sich umzudrehen.
»Es gibt ein Wort für Mädchen wie dich«, sagte er. »Mädchen, die solche Röcke tragen und ihren Arsch schütteln wie einen reifen Pfirsich.«
Donavon legte seinen Arm um ihre Schulter und presste seinen Mund an ihr Ohr. Mit einer Hand drückte er ihre beiden Arme an den Handgelenken über dem Kopf an die Wand, mit der anderen fuhr er an ihren Oberschenkeln entlang unter ihren Rock und zog ihren Slip beiseite. Er kratzte ihre trockene Haut auf, als er mit zwei Fingern in sie eindrang.
Cate kehrte nicht zum Unterricht zurück. Mrs. Pulanski schickte mich los, sie zu suchen. Ich fand sie auf der Mädchentoilette. Mascara hatte schwarze Tränenspuren auf ihren Wangen hinterlassen, und es sah aus, als würden ihre Augen schmelzen. Anfangs wollte sie mir nicht erzählen, was passiert war. Sie nahm meine Hand und presste sie in ihren Schoß. Ihr Rock war so kurz, dass meine Finger ihre Schenkel streiften.
»Bist du verletzt?«
Ihre Schultern bebten.
»Wer hat dir wehgetan?«
Sie presste die Knie fest zusammen. Ich betrachtete ihr Gesicht. Langsam spreizte ich ihre Beine. Eine dünne Blutspur zeichnete sich auf ihrem weißen Baumwollslip ab.
Irgendetwas in mir dehnte sich. Es dehnte sich immer weiter, bis es so angespannt war, dass es im Rhythmus mit meinem Herzen vibrierte. Meine Mutter sagt, ich solle das Wort »Hass« nie in den Mund nehmen. Ich weiß, dass sie Recht hat, aber sie lebt in einer sterilen Sikh-Welt.
Es klingelte zur Mittagspause. Schreie und Lachen erfüllten den Hof und hallten zwischen der nackten Backsteinmauer und
dem löchrigen Asphalt wider. Donavon stand in einer Ecke des Hofes unter einer Eiche, in deren Stamm schon so viele Initialen geritzt worden waren, dass sie mit allem Recht tot sein sollte.
»Na, wen haben wir denn da?«, sagte er, als ich auf ihn zumarschierte. »Eine kleine Yindoo.«
»Guck dir mal ihr Gesicht an«, sagte Bradley. »Sie sieht aus, als würde sie jeden Moment explodieren.«
»Das Bratthermometer ist gerade aus ihrem Arsch gerutscht – sie ist gar.«
Das brachte ihm einen Lacher ein, und Donavon genoss den Augenblick, obwohl man ihm zugutehalten muss, dass er offenbar irgendeine Gefahr
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