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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Million Pfund an Spenden aufgebracht. Ich habe Waisenhäuser in Afghanistan, im Irak, in Albanien und im Kosovo besucht.«
    »Woher wissen Sie, dass es sich bei den Frauen um Waisen handelt? Das hatte ich noch gar nicht erwähnt.«
    Shawcroft erstarrt. Ich kann förmlich sehen, wie er sich selbst für seinen Ausrutscher ohrfeigt.
    »Sie kennen diese Frauen also?«
    »Kann sein.«
    »Und Sie kennen Samira Khan?«
    »Ja.«
    »Wo haben Sie sie kennen gelernt?«
    »In einem Waisenhaus in Kabul.«
    »Haben Sie mit ihr darüber gesprochen, dass sie nach Großbritannien kommen sollte?«
    »Nein.«
    »Haben Sie ihr hier einen Job angeboten?«
    »Nein.« Er setzt sein Unschuldslächeln auf.
    »Sie haben sie mit einem Mann bekannt gemacht, der sie erst in die Niederlande und dann nach Großbritannien geschmuggelt hat.«
    »Nein.«
    »Der Preis dafür betrug fünftausend Dollar, erhöhte sich jedoch auf zehntausend Dollar, nachdem sie und ihr Bruder die Türkei erreicht hatten. Sie haben ihr erklärt, dass Gott einen Weg finden würde, wie sie das Geld zurückbezahlen könnte.«
    »Ich treffe auf meinen Reisen viele Waisen, Detective, und ich glaube nicht, dass es je eine gegeben hat, die nicht weg wollte. Davon träumen sie alle. Sie erzählen sich gegenseitig Gutenachtgeschichten
von der Flucht in den Westen, wo selbst Bettler Autos fahren und Hunde Diät machen müssen, weil es so viel zu essen gibt.«
    Forbes legt ein Foto von Brendan Pearl auf den Tisch. »Kennen Sie diesen Mann?«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Er ist ein verurteilter Mörder.«
    »Ich werde für ihn beten.«
    »Was ist mit seinen Opfern – beten Sie für die auch?« Forbes hält ein Foto von Cate in der Hand. »Kennen Sie diese Frau?«
    »Es kann sein, dass sie einmal das Adoptionszentrum besucht hat. Ich bin mir nicht sicher.«
    »Sie wollte ein Kind adoptieren?«
    Shawcroft zuckt die Achseln.
    »Sie müssen für das Band verbal antworten.«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Schauen Sie sich das Bild noch einmal genau an.«
    »Meine Augen sind vollkommen in Ordnung, Detective Inspector. «
    »Und was ist mit Ihrem Gedächtnis?«
    »Hören Sie, Dr. Phil«, unterbricht Barrett. »Es ist Sonntag, und ich habe etwas Besseres zu tun, als zuzuhören, wie Sie sich hier einen runterholen. Wie wär’s, wenn Sie uns erzählen, was man meinem Mandanten eigentlich vorwirft?«
    Forbes zeigt bewundernswerte Selbstbeherrschung. Er legt ein weiteres Foto auf den Tisch, diesmal von Yanus. Die Befragung geht weiter. Die Antwort ist immer die gleiche: »Ich kann mich nicht erinnern. Ich weiß es nicht mehr.«
    Julian Shawcroft ist kein pathologischer Lügner (warum lügen, wenn die Wahrheit einem besser dient?), aber er ist von Natur aus ein Betrüger, und das Täuschen fällt ihm so leicht wie das Atmen. Jedes Mal wenn Forbes ihn unter Druck setzt, breitet er einen Flickenteppich von Lügen aus, hauchdünn, aber sorgfältig geknüpft, und er flickt jeden Webfehler, bevor er zu
einem größeren Riss wird. Er verliert weder die Beherrschung, noch zeigt er einen Hauch Nervosität. Stattdessen strahlt er beunruhigende Gelassenheit aus, und sein Blick bleibt fest.
    In den Akten des Adoptionszentrums finden sich Namen von mindestens zwölf Paaren, die auch in den Unterlagen der Amsterdamer IVF-Klinik auftauchen. Ich übermittle Forbes diese Information über den kleinen Sender, und er fasst sich zur Bestätigung ans Ohr.
    »Waren Sie je in Amsterdam, Mr. Shawcroft?«, fragt er.
    Ich spreche hier, dort kommt es heraus – reine Magie.
    »Schon mehrere Male.«
    »Haben Sie je eine IVF-Klinik in Amersfoort besucht?«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Aber an diese Klinik würden Sie sich doch bestimmt erinnern. « Forbes nennt Namen und Adresse. »Ich bezweifle, dass Sie so viele Kliniken dieser Art besuchen.«
    »Ich bin ein viel beschäftigter Mann.«
    »Deswegen führen Sie doch auch bestimmt einen Terminkalender. «
    »Ja.«
    »Warum haben wir dann bei Ihnen keinen einzigen gefunden? «
    »Ich bewahre meine Terminpläne immer nur ein paar Wochen auf und schmeiße sie dann weg. Unordnung finde ich unerträglich. «
    »Können Sie mir erklären, warum Paare, die von Ihrem Adoptionszentrum geprüft wurden, auch in den Akten der IVF-Klinik in Amsterdam auftauchen?«
    »Vielleicht wurden sie dort behandelt. Leute, die Kinder adoptieren wollen, versuchen es zunächst häufig mit einer künstlichen Befruchtung.«
    Barrett starrt an die Decke. Er läuft Gefahr, sich

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