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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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zu langweilen.
    »Diese Paare haben keine IVF-Behandlung bekommen«, sagt
Forbes. »Sie haben Embryonen geliefert, die in die Gebärmutter von Asylbewerberinnen implantiert wurden, die gezwungen wurden, die Kinder auszutragen, bevor man sie ihnen wegnahm. «
    Forbes zeigt auf die fünf Fotos auf dem Tisch. »Diese Frauen, Mr. Shawcroft, dieselben Frauen, die Sie ermutigt haben, nach Europa zu kommen. Sie haben Sie identifiziert. Sie haben eine Aussage bei der Polizei gemacht. Und jede erinnert sich an den gleichen Satz von ihnen: ›Gott wird einen Weg finden, wie du deine Schuld begleichen kannst.‹«
    Barrett packt Shawcrofts Arm. »Mein Mandant möchte von seinem Recht Gebrauch machen zu schweigen.«
    Forbes gibt die lehrbuchmäßig korrekte Antwort. »Ich hoffe, Ihr Mandant ist sich bewusst, dass das Gericht negative Schlüsse daraus ziehen kann, wenn Ihr Mandant Tatsachen unerwähnt lässt, auf die er sich später in seiner Verteidigung beruft.«
    »Dessen ist sich mein Mandant bewusst.«
    »Ihr Mandant sollte sich außerdem der Tatsache bewusst sein, dass er hierbleiben und sich meine Fragen anhören muss, egal ob er sie beantwortet oder nicht.«
    Barretts dunkle Augen glänzen. »Tun Sie, was Sie tun müssen, Detective. Bisher haben wir nur einen Haufen Fantasiegeschichten gehört, die als Fakten ausgegeben werden. Selbst wenn mein Mandant mit diesen Frauen gesprochen haben sollte, na und? Sie haben keinerlei Beweise dafür, dass er ihre illegale Einreise organisiert hat. Und keinerlei Beweise dafür, dass er in irgendeiner Weise in ihre Propagandamärchen von erzwungenen Schwangerschaften und gestohlenen Babys verwickelt ist.«
    Barrett sitzt absolut regungslos da. »Ich habe den Eindruck, Detective Inspector, dass Ihr ganzer Fall auf der Aussage von fünf illegalen Einwanderinnen fußt, die alles sagen würden, um im Land zu bleiben. Wenn Sie daraus eine Anklage basteln wollen – nur zu.«

    Der Anwalt steht auf, streicht seine Jeans glatt und rückt die Büffelkopfschnalle seines Gürtels zurecht. Er sieht Shawcroft an. »Ich empfehle Ihnen zu schweigen.« Er öffnet die Tür und stolziert, seinen Hut in der Hand, den Korridor hinunter. Wieder dieser Gang.

7
    »Penny for the guy.«
    Eine Gruppe Jungen mit stacheligen Frisuren lungert an der Straßenecke herum. Der Kleinste von ihnen ist als Landstreicher verkleidet in Sachen, die ihm viel zu groß sind, sodass er aussieht, als hätte man ihn einschrumpfen lassen.
    Einer der Jungen gibt ihm einen Stups. »Zeig die Zähne, Lachie.«
    Lachie macht unvermittelt den Mund auf. Zwei seiner Zähne sind geschwärzt.
    »Penny for the guy«, betteln sie noch einmal im Chor.
    »Ich hoffe, ihr werft ihn nicht auf den Scheiterhaufen.«
    »Nein, Ma’am.«
    »Gut.« Ich gebe ihnen ein Pfund.
    Samira hat uns beobachtet. »Was machen sie?«
    »Sie sammeln Geld für Feuerwerke.«
    »Durch Betteln?«
    »Nicht direkt.«
    Hari hat ihr erklärt, was es mit dem Guy Fawkes Day auf sich hat. Deshalb haben die zwei auch die beiden letzten Tage in meinem Gartenschuppen zugebracht, gekleidet wie wahnsinnige Wissenschaftler in Baumwolle, damit nichts an ihnen statische Elektrizität oder einen Funken auslösen könnte.
    »Und dieser Guy Fawkes war also ein Terrorist?«
    »Ja, das war er wohl. Er hat versucht, mit Fässern voller Schießpulver das Parlamentsgebäude in die Luft zu sprengen.«

    »Um den König zu töten?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Er und seine Mitverschwörer waren unzufrieden damit, wie der König die Katholiken behandelt hat.«
    »Es ging also um Religion.«
    »Irgendwie schon.«
    Sie sieht die Jungen an. »Und was wird gefeiert?«
    »Als der Plan fehlschlug, zündeten die Menschen ein Freudenfeuerwerk und verbrannten Guy-Fawkes-Puppen. Und das tun sie bis heute.« Soll bloß keiner erzählen, Protestanten wären nicht nachtragend .
    Samira verstummt und denkt darüber nach, während wir Richtung Bethnal Green gehen. Es ist fast sechs, und die Luft ist schon schwer von Qualm und Schwefel. Auf der Wiese sind kleine Scheiterhaufen errichtet, um die sich Familien versammelt haben, dick eingemummelt gegen die Kälte.
    Meine Familie ist gekommen, um sich das Feuerwerk anzusehen. Hari ist in seinem Element. Er hat eine alte Munitionskiste aus dem Schuppen geschleppt, die die Früchte seiner Arbeit und Samiras Sachverstand enthält. Ich weiß nicht, wie er es geschafft hat, alle von ihr benötigten Ingredienzien zu besorgen: die diversen Chemikalien, speziellen Salze und

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