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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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würde«, sagt Forbes.
    »Warten Sie ab. Schauen Sie.«
    Samira schwebt hinter den Männern den Fairway hinunter, der Saum ihres Rockes färbt sich vom Tau dunkel. Die Wagen haben sich getrennt. Shawcroft sucht im Rough nach seinem verunglückten Ball, bis er aufblickt und Samira nahen sieht. Ich höre, wie er seinem Partner zuruft. »Verlorener Ball. Ich droppe einen neuen.«
    »Du hast doch gar nicht richtig gesucht.«
    »Egal.«

    Er lässt einen weiteren Ball auf den Boden fallen und hackt ihn aus dem Rough, wobei er mehr an einen Holzfäller als einen Golfer erinnert. Der Wagen setzt sich wieder in Bewegung. Samira geht unbeirrt weiter.
    Ich habe einen Kloß im Hals. Dieses Mädchen erstaunt mich immer wieder. Bunker meidend folgt sie den Männern über eine kleine Holzbrücke über einen Bach bis zum Grün. Shawcroft sieht sich ständig um, drischt seinen Ball und eilt weiter.
    »Gleich ist sie außer Reichweite«, sagt Forbes. »Wir müssen sie aufhalten.«
    »Warten Sie. Nur noch ein bisschen.«
    Die Vierergruppe ist jetzt mehr als dreihundert Meter entfernt, aber durch das Fernglas kann ich sie deutlich erkennen. Samira steht wartend am Rande des Grüns und beobachtet sie.
    Schließlich reißt Shawcroft der Geduldsfaden. »Verschwinde von diesem Golfplatz, oder ich lasse dich verhaften.«
    Er stürmt mit dem Schläger fuchtelnd auf sie zu. Sie zuckt nicht mit der Wimper.
    »Ganz ruhig, alter Junge«, mahnt irgendjemand.
    »Wer ist sie, Julian?«, fragt ein anderer.
    »Niemand.«
    »Sie ist ein hübsches Ding. Vielleicht könnte sie dir die Bälle waschen.«
    »Halt’s Maul! Halt einfach dein Maul!«
    Samira hat sich nicht von der Stelle gerührt. »Ich habe meine Schuld bezahlt, Brother.«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Du hast gesagt, Gott würde einen Weg finden, wie ich meine Schuld begleichen kann. Ich habe zwei Mal bezahlt. Zwillinge. Für Hasan und für mich, aber er ist tot. Zala hat es auch nicht geschafft.«
    Shawcroft packt grob ihren Arm und zischt. »Ich weiß nicht,
wer dich hergeschickt hat, und ich weiß nicht, was du willst, aber ich kann dir nicht helfen.«
    »Und was ist mit dem Job?«
    Er führt sie von der Gruppe weg. »Wohin gehst du, Julian?«, ruft einer seiner Partner ihm nach.
    »Ich werde sie vom Gelände werfen lassen.«
    »Und was ist mit unserer Runde?«
    »Ich hole euch ein.«
    »Nicht schon wieder«, murmelt der Autohändler.
    Eine neue Vierergruppe ist bereits auf halbem Weg den Fairway hinunter. Samira noch immer am Arm gepackt, marschiert Shawcroft an ihnen vorbei. Sie muss rennen, um nicht zu fallen.
    »Du tust mir weh.«
    »Halt die Klappe, du blöde Schlampe. Ich weiß nicht, was für ein Spiel du spielst, aber es wird nicht aufgehen. Wer hat dich geschickt?«
    »Ich habe meine Schuld bezahlt.«
    »Scheiß auf die Schuld! Es gibt keinen Job! Du belästigst mich. Wenn du mir noch einmal zu nahe kommst, lasse ich dich verhaften.«
    Samira gibt nicht auf. Sie ist wirklich gut.
    »Warum ist Hasan gestorben?«
    »Man nennt es Leben. Dinge passieren.«
    Ich fasse es nicht. Er zitiert Donald Rumsfeld. Warum passieren »Dinge« nie Leuten wie Shawcroft?
    »Ich habe lange gebraucht, um dich zu finden, Brother. Wir haben in Amsterdam auf dich oder eine Nachricht von dir gewartet. Am Ende konnten wir nicht länger warten. Man wollte uns nach Kabul zurückschicken. Hasan ist alleine gekommen. Ich wollte mit ihm gehen, aber er hat gesagt, dass ich warten sollte.« Ihre Stimme bricht. »Er wollte dich suchen. Er hat gesagt, du hättest dein Versprechen vergessen. Ich habe ihm gesagt, dass du ehrenhaft und gütig bist. Du hast Nahrung und
Decken ins Waisenhaus gebracht. Du hast das Kreuz getragen …«
    Shawcroft verdreht ihr Handgelenk, damit sie still ist.
    »Ich habe die Babys bekommen. Ich habe meine Schuld bezahlt. «
    »Willst du jetzt endlich die Klappe halten!«
    »Jemand hat Zala ermordet …«
    Sie haben das Clubhaus beinahe erreicht. Forbes ist aus dem Wagen gestiegen und geht auf sie zu. Ich warte. Shawcroft schleudert Samira in ein Blumenbeet. Sie schlägt sich das Knie auf und schreit.
    »Das ist Körperverletzung.«
    Shawcroft blickt auf und sieht den Detective. Dann sieht er an ihm vorbei und entdeckt mich.
    »Sie haben nicht das Recht! Ich werde meinen Anwalt einschalten. «
    Forbes überreicht ihm den Haftbefehl. »Fein. Hoffen wir für Sie, dass er heute nicht Golf spielt.«

6
    Shawcroft betrachtet sich selbst als Geistesarbeiter und Rechtsgelehrten,

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