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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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gesehen. Ein Stück die Straße hinauf standen zwei Taxis an der Ecke Mansford Street. Das Minitaxi fuhr langsam an ihnen vorbei, als würde sein Fahrer eine Adresse suchen.
    Ich suche eine Aussage von Donavon. Sein Name und seine Adresse wurden zwar notiert, aber eine Aussage liegt nicht vor.
    »Ja, ich erinnere mich an ihn«, sagt der Sergeant. »Er hatte
eine Tätowierung.« Er macht ein Kreuzzeichen an seinem Hals unterhalb des Adamsapfels. »Er hat gesagt, er hätte nichts gesehen. «
    »Er hat beobachtet , wie es passiert ist.«
    Der Sergeant zieht überrascht eine Braue hoch. »Mir hat er etwas anderes erzählt.«
    Ich notiere Donavons Adresse auf einen Zettel.
    »Sie versuchen doch nicht etwa, eine Privatermittlung zu führen, Detective Constable?«
    »Nein, Sir.«
    »Wenn Ihnen irgendwelche wichtigen Informationen im Bezug auf diesen Unfall vorliegen, sind Sie verpflichtet, Sie mir mitzuteilen.«
    »Ja, Sir. Ich habe keine Informationen. Mr. Donavon hat versucht, das Leben meiner Freundin zu retten. Ich wollte mich nur bei ihm bedanken. Gute Manieren, verstehen Sie? Hat meine Mutter mir beigebracht.«

6
    Earl Blake wohnt in einer kleinen Häuserreihe, die von der Pentonville Road am vernachlässigten Ende von King’s Cross abzweigt. Es ist niemand zu Hause. Meine Beine sind eingeschlafen, weil ich schon so lange hier sitze, aus dem Fenster starre und mit den Fingern aufs Lenkrad trommele.
    Ein Dealer lehnt sich an eine flache Mauer vor einem Pub an der Ecke. Sein Gesicht ist halb unter dem Schirm seiner Baseballkappe verborgen. Zwei Mädchen im Teenageralter gehen vorbei, und er sagt lächelnd etwas. Sie schütteln ihr Haar zurück und schlendern ein wenig flinker.
    Ein roter Wagen mit Schrägheck parkt direkt vor mir. Eine Frau Mitte fünfzig in Krankenschwesterkleidung steigt aus. Sie nimmt eine Tüte mit Lebensmitteln aus dem Kofferraum, geht
auf die Häuserreihe zu und flucht, als sie ihren Schlüssel fallen lässt.
    »Sind Sie Mrs. Blake?«, frage ich.
    »Wer will das wissen?« Ihr blaugraues Haar ist mit Spray in Form betoniert.
    »Ich suche Ihren Mann.«
    »Soll das ein Witz sein?«
    Sie öffnet die Tür und betritt ihr Haus. »Ihr Mann war am Freitagabend in einen Autounfall verwickelt. «
    »Verdammt unwahrscheinlich.«
    Sie verschwindet in einem Flur.
    »Ich spreche von Earl Blake.«
    »So heißt er.«
    »Ich muss ihn sprechen.«
    »Da kommen Sie sechs Jahre zu spät, Missy«, ruft sie über die Schulter. »So lange ist es her, dass ich ihn begraben habe.«
    »Er ist tot?!«
    »Das will ich doch hoffen.« Sie lacht humorlos.
    Im Haus riecht es nach feuchtem Hund und WC-Duftspüler.
    »Ich bin Polizistin«, rufe ich ihr nach. »Es tut mir leid, falls ein Irrtum vorliegt. Haben Sie einen Sohn namens Earl?«
    »Nö.«
    Sie stellt ihre Einkaufstasche auf den Küchentisch und dreht sich um. »Hören Sie, Herzchen, entweder Sie kommen rein, oder Sie bleiben draußen. Es kostet ein Vermögen, das verdammte Haus warm zu kriegen.«
    Ich folge ihr ins Haus und schließe die Tür hinter mir. Sie hat am Küchentisch Platz genommen, sich die Schuhe abgestreift und reibt ihre in Stützstrümpfen steckenden Füße.
    Ich blicke mich um. Auf der Fensterbank stehen Medikamente aufgereiht, Lebensmittelmarken sind mit Magneten an den Kühlschrank geheftet. Das Kalenderblatt zeigt ein Baby in einem ausgehöhlten Kürbis.

    »Setzen Sie Wasser auf, Herzchen, ja?«
    Der Wasserhahn spritzt und röchelt.
    »Es tut mir leid wegen Ihres Mannes.«
    »Da gibt es nichts, was Ihnen leidtun müsste. Er ist direkt hier tot umgefallen, mit dem Gesicht in sein Kartoffeleiergericht. Er nörgelte gerade, die Eier wären zu hart gekocht, und plumps!« Sie lässt die Hände auf den Tisch fallen. »Ich hab ihm immer gesagt, er soll sich zum Frühstück was anziehen, aber er hat nie auf mich gehört. Alle Nachbarn haben zugesehen, wie er in seiner Unterhose herausgerollt wurde.«
    Sie schleudert ihre Schuhe in die Ecke neben der Hintertür. »Ich weiß, dass alle Männer einen irgendwann verlassen, aber doch nicht, wenn man ihnen gerade ein Kartoffeleiergericht gekocht hat. Aber Earl war immer so verdammt unaufmerksam. «
    Mrs. Blake rappelt sich hoch und gießt heißes Wasser in die Kanne, um sie vorzuwärmen. »Sie sind übrigens nicht die Erste. «
    »Wie meinen Sie das?«
    »Gestern war schon ein Bursche hier. Er hat mir auch nicht geglaubt, als ich ihm erzählt habe, dass Earl tot ist. Er hat gesagt, er würde noch Geld von Earl

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