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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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kriegen. Von wegen! Ich kann mir nicht vorstellen, dass er aus dem Jenseits noch Spielschulden macht.«
    »Wie sah dieser Mann denn aus?«
    »Er hatte eine Tätowierung am Hals. Ein Kreuz.«
    Donavon sucht Blake.
    »Tätowierungen finde ich abstoßend«, fährt sie fort. »Earl hatte welche an den Unterarmen. Bevor wir uns kennen gelernt haben, war er bei der Handelsmarine. Er hat die ganze Welt bereist und ist mit diesen Souvenirs zurückgekommen. Für mich sind das Hautkrankheiten.«
    »Hatte er hier eine Tätowierung?« Ich zeige auf meine Brust. »Jesus am Kreuz.«

    »Earl war nicht fromm. Er hat immer gesagt, Religion wäre was für Leute, die an die Hölle glauben.«
    »Haben Sie ein Foto von ihm?«
    »Ja, ein paar. Er hat mal ziemlich gut ausgesehen.«
    Sie führt mich ins Wohnzimmer, das voller 70er-Jahre-Möbel und verblichener Teppiche ist. Sie kramt in einem Schrank neben dem Gaskamin herum und zieht ein Fotoalbum heraus.
    »Natürlich ist es jetzt leichter, das Haus sauber zu halten. Er war ein echtes Ferkel. Hat seine Klamotten fallen lassen, wo er stand, als wären es Krümel.«
    Sie gibt mir einen Schnappschuss. Earl trägt eine Jacke mit Fellkragen und fluoreszierenden Streifen. Er sieht dem Fahrer des Minitaxis kein bisschen ähnlich, obwohl er etwa genauso alt ist wie er.
    »Mrs. Blake, bekommen Sie je Post für Ihren verstorbenen Mann?«
    »Ja, klar, Reklame. Banken schicken ihm ständig Anträge für Kreditkarten. Was will er denn mit einer Kreditkarte, hä?«
    »Haben Sie seinen Führerschein annullieren lassen?«
    »Nee, darum hab ich mich nicht gekümmert. Ich hab seinen alten Transporter verkauft und mir den neuen Wagen gekauft, aber ich glaube, der Händler hat mich beschissen, der Paki-Sack. Nie im Leben war der erst viertausend Meilen gelaufen.«
    Sie bemerkt ihren Fauxpas. »Nichts für ungut, Herzchen.«
    »Ich bin nicht aus Pakistan.«
    »Ach so. Ich kenn mich mit den Unterschieden nicht so aus.«
    Sie zeigt mir ein weiteres Foto.
    »Haben Sie je Mieter oder Besucher über Nacht?«
    »Nee.«
    »Wurde bei Ihnen je eingebrochen?«
    »Ja, vor ein paar Jahren.« Sie sieht mich argwöhnisch an.
    Ich versuche ihr zu erklären, dass irgendjemand die Identität ihres Mannes angenommen hat, was gar nicht so schwierig
ist, wie es klingt. Mit einem Bankauszug und einer Gasrechnung bekommt man eine Kreditauskunft, durch die man wiederum eine Sozialversicherungsnummer und eine Reihe früherer Adressen erhält. Alles andere ergibt sich daraus – Geburtsbescheinigung, Kreditkarten, Ausweis.
    »Earl hat nie etwas Unrechtes getan«, sagt Mrs. Blake. »Er hat auch nicht viel Rechtes getan.«
    Sie beugt sich ein wenig zu weit vor, und die Unterarme unter den kurzen Ärmeln ihrer Uniform zittern.
    Zu ihrer Enttäuschung bleibe ich nicht auf eine Tasse Tee. Unbegleitet verlasse ich das Haus, bleibe für einen Moment auf der Außentreppe stehen und halte mein Gesicht in den Nieselregen. Drei Kinder probieren an der Mauer gegenüber ihre Rechtschreibefähigkeiten aus.
    Ein Stück die Straße hinunter befindet sich ein kleiner dreieckiger Park mit einem Spielplatz und Bänken, die von einem Halbkreis aus Platanen und Rotbuchen umgeben sind. Irgendetwas in den unteren Ästen erregt meine Aufmerksamkeit.
    Wenn Soldaten ausgebildet werden, sich im Dschungel zu verstecken, erklärt man ihnen, dass es vier Dinge gibt, die sie verraten können – Bewegung, Gestalt, Glitzern und Schatten. Die Bewegung ist am wichtigsten. Deswegen fällt es mir überhaupt auf. Eine Gestalt erhebt sich von einer Bank und entfernt sich. Ich erkenne den Gang.
    Meine Reaktion ist eigenartig. Jahrelang breitete sich in dem Zwischenraum zwischen meinem Herzen und meiner Lunge jedes Mal ein Gefühl von Panik aus, wenn ich mir Donavons Gesicht vorstellte. Jetzt habe ich keine Angst vor ihm. Ich will Antworten bekommen. Warum interessiert er sich so für Cate Beaumont?
    Er weiß, dass ich ihn bemerkt habe. Er hat die Hände aus den Taschen genommen, und seine Arme pendeln beim Laufen. Wenn ich ihn bis zum Ende des Parks kommen lasse, entwischt er mir in den Nebenstraßen auf der anderen Seite.

    An der Ecke beschleunige ich auf dem von einem Geländerzaun und hohen Büschen gesäumten Weg. An der gegenüberliegenden Ecke liegt ein altes Sortierzentrum der Post mit hohen Fenstern, die durch farbige Steine abgesetzt sind. Ich biege links ab und laufe weiter an dem Zaun um den Park entlang. Vor mir liegt der Ausgang. Niemand kommt heraus.
    Am

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