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Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry

Titel: Todeskampf - Robotham, M: Todeskampf - The Night Ferry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Detectives sind aufgetaucht. An einen von ihnen erinnere ich mich aus der Polizeischule, Eric Softell. Der Name klingt wie eine Klopapiermarke, weshalb man ihn in der Ausbildung »Arschwisch« nannte. Ich natürlich nicht. Sikh-Mädchen wagen
es nicht, anderen Leuten irgendwelche Spitznamen zu geben.
    »Hab gehört, Sie wären nicht mehr bei der Truppe«, sagt er.
    »Nein.«
    »Laufen Sie noch?«
    »Ja.«
    »Nicht schnell genug, nach allem, was ich höre.« Er grinst seinen Partner an, Detective Constable Billy Marsh.
    Geschichten über Kameraderie unter Polizisten sind häufig bedauerliche Übertreibungen. Ich finde nicht viele meiner Kollegen besonders liebenswert oder hilfsbereit, aber die meisten von ihnen sind zumindest ehrlich, und manche bleiben Freunde fürs Leben wie Ruiz.
    Ein Notarzt hat meine Augen mit destilliertem Wasser ausgespült. Ich sitze hinten in einem Krankenwagen, den Kopf zur Seite gelegt, während er einen Verband über mein linkes Auge klebt.
    »Sie sollten einen Spezialisten aufsuchen«, sagt er. »Manchmal dauert es eine Woche, bis das volle Ausmaß der Verletzung deutlich wird.«
    »Ist es eine bleibende Verletzung?«
    »Gehen Sie zu einem Spezialisten.«
    Hinter ihm schlängeln sich Feuerwehrschläuche über den glänzenden Asphalt, und Feuerwehrmänner in reflektierenden Westen wischen die Straße. Die Grundstruktur des Hauses steht noch, völlig ausgebrannt und qualmend. Der Speicher ist unter dem Gewicht des Löschwassers eingebrochen.
    Ich habe Hari angerufen, damit er mich abholt. Er sieht den Feuerwehrmännern mit einer Mischung aus Respekt und Neid bei der Arbeit zu. Welcher Junge spielt nicht gern mit einem Schlauch?
    Er spürt die Feindseligkeit zwischen Softell und mir und versucht, den beschützenden Bruder zu spielen und dazwischenzugehen, was eigentlich gar nicht zu ihm passt.

    »Hör zu, Punka-Wallah, warum gehst du nicht und holst uns eine Tasse Tee?«, fragt Softell.
    Hari kapiert die Beleidigung nicht, versteht aber den Ton.
    Ich sollte wütend sein, aber von Leuten wie Softell bin ich solche Bemerkungen gewöhnt. In der Ausbildung gab man einer Gruppe von uns einmal Schutzschilde und schickte uns auf den Kasernenhof. Eine andere Gruppe von Polizeischülern wurde angewiesen, uns verbal und körperlich anzugreifen. Es gab keine Regeln, aber wir durften nicht zurückschlagen. Softell spuckte mir ins Gesicht und nannte mich eine »Paki-Hure«. Ich habe mich beinahe noch bedankt.
    Mein linker Oberschenkel ist leicht angesengt, meine Fingerknöchel sind aufgekratzt und blutig. Es gibt Fragen. Und Antworten. Der Name Brendan Pearl sagt ihm gar nichts.
    »Erklären Sie mir noch einmal, was Sie in dem Haus gemacht haben?«
    »Ich bin am Haus vorbeigefahren. Da habe ich einen Einbruch bemerkt. Und gemeldet.«
    »Aus dem Haus?«
    »Ja, Sir.«
    »Das heißt, Sie sind den Einbrechern ins Haus gefolgt?«
    »Ja.«
    Er schüttelt den Kopf. »Sie sind zufällig am Haus Ihrer Freundin vorbeigefahren und haben denselben Mann gesehen, der den Wagen gesteuert hat, mit dem sie überfahren wurde. Was hältst du davon, Billy?«
    »Klingt wie Hühnerkacke.« Marsh ist derjenige, der sich Notizen macht.
    »Wie haben Sie denn den Brandbeschleuniger ins Auge bekommen? «
    »Er hat ihn versprüht.«
    »Ach ja, während Sie sich in der Ecke versteckt haben?«
    Arschloch!
    Beiläufig stellte er den Fuß auf die Rampe des Krankenwagens.
»Wenn Sie sich da drin ohnehin nur verstecken wollten – warum sind Sie dann überhaupt hineingegangen?«
    »Ich dachte, es wäre nur einer.«
    Ich reite mich selbst rein.
    »Warum haben Sie dann nicht telefonisch Verstärkung angefordert, bevor Sie ins Haus gegangen sind?«
    Immer tiefer.
    »Ich weiß nicht, Sir.«
    Wassertropfen perlen von der polierten Spitze seines Schuhs.
    »Sie verstehen doch, wie das aussieht, oder?«, fragt er.
    »Wie sieht es denn aus?«
    »Ein Haus brennt ab, und ein mit Brandbeschleuniger bekleckerter Zeuge meldet sich. Regel Nummer eins bei Brandstiftung – in neun von zehn Fällen ist die Person, die ›Feuer‹ ruft, diejenige, die den Brand gelegt hat.«
    »Das kann nicht Ihr Ernst sein. Warum sollte ich das tun?« Er zieht die Schultern hoch und lässt sie wieder fallen. »Was weiß ich? Vielleicht fackeln Sie einfach gern irgendwas ab.«
    Die ganze Straße ist wach geworden. Nachbarn stehen in Bademänteln und Mänteln auf dem Bürgersteig. Kinder springen auf einen Schlauch und tanzen um ein Leck, aus dem im Lichtschein der

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