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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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bösen Blick zu.
    »Kam wirklich niemand zu Ihnen in die Küche?«, hakte Tweed nach.
    »Das habe ich Ihnen doch gerade gesagt!«
    »Mrs. Grandy, soviel ich weiß, sorgen Sie jeden Abend dafür, dass die Hintertür des Hauses geschlossen ist. Haben Sie das auch an dem Tag gemacht, an dem Bella Main ermordet wurde?«
    »Natürlich.«
    »Normalerweise prüfe ich das auch noch einmal nach«, sagte Lavinia, »aber an diesem Abend ging es nicht, denn Mrs. Grandy hatte Probleme mit ihrem Soufflé…«
    »Probleme mit einem Souffle?«, wiederholte Paula. »Ein Soufflé muss doch kurz vor dem Servieren zubereitet werden, nicht wahr?«
    »Sieh mal einer an, da haben wir ja eine Kochexpertin«, höhnte Mrs. Grandy, bevor sie mit ruhigerer Stimme fortfuhr: »Ich esse nun mal dasselbe, was meine Arbeitgeber essen. Mr. Chance besteht darauf. Deshalb habe ich mir, als ich mit dem Servieren des Abendessens fertig war, auch ein Soufflé gemacht.
    Das erste ist zusammengefallen, deshalb habe ich mir noch ein zweites gemacht. Als es dann fertig war, war es halb elf. Nach dem Essen war ich furchtbar müde.«
    »Ein Mitglied des Haushalts hat mir erzählt, dass die Hintertür um zwei Uhr früh offen stand«, sagte Tweed.
    Niemand fragte, wer ihm das erzählt hatte, obwohl Tweed diese Frage erwartet hatte. Gefolgt von Paula, ging er zu der Hintertür, die halb offen stand. Sie hatte ein normales Schloss und bestand aus dünnem Holz. Diese Tür war eindeutig die Schwachstelle im Sicherheitssystem des Hauses.
    Tweed öffnete sie vollständig und trat ins Freie. Die drei Frauen folgten ihm auf dem Fuße. Vor ihm führte ein schmaler Weg durch das Gras hinüber zum dicht bewaldeten Teil des Parks.
    »Wo führt der Weg denn hin?«, fragte Tweed mit einem Blick auf die Bäume, die sich wie eine dunkle Mauer vor ihnen aufbauten.
    »Zu Snapes Blockhütte«, erklärte Lavinia. »Aber wenn Sie dort hinwollen, gehe ich besser mit. Im Wald kann man sich leicht verlaufen.«
    »Danke für das Angebot, aber ich habe keine Zeit. Ich muss nach Gladworth und mit der dortigen Polizei sprechen. Aber noch mal zurück zu der Hintertür. Die haben Sie also am Abend des Mordes nicht überprüft?«
    »Nein, habe ich nicht. Ich hatte noch eine Menge zu tun und mich ganz auf Mrs. Grandy verlassen.«
    »Sie können schließlich nicht für alles verantwortlich sein«, sagte Tweed verständnisvoll und lächelte Lavinia an. »So, und nun müssen wir wirklich nach Gladworth aufbrechen…«
    Tweed und Paula verabschiedeten sich und gingen zurück in die Halle, wo Sergeant Warden auf sie wartete.
    »Ich muss Ihnen etwas mitteilen, Sir. Als Sie vorhin in der Wohnung von Leo Chance waren, habe ich beobachtet, wie jemand den Gang entlanggehuscht ist. Gut möglich, dass er an der Tür gelauscht hat.«
    »Wer war es?«
    »Das kann ich nicht sagen, ich habe ihn nur ganz kurz gesehen, und außerdem war es ziemlich dunkel in dem Gang.«
    »War es ein Mann oder eine Frau?«
    »Ich glaube, es war ein Mann. Aber wie schon gesagt, ich habe lediglich einen Schatten gesehen. Außerdem war ich auf der Treppe und habe über das Treppengeländer nach unten geschaut. Das ist kein günstiger Blickwinkel.«
    »Haben Sie eine Vermutung, wer es gewesen sein könnte?«, fragte Paula Tweed, sobald Warden sich in die Bibliothek zurückgezogen hatte.
    »Keine Ahnung. Es gibt so viele Menschen in diesem Haus.« Er wandte sich dem Ausgang zu.
    In diesem Augenblick kam Snape so rasch von draußen durch die Tür herein, dass er Tweed und Paula fast umgerannt hätte.
    »Tut mir leid«, entschuldigte er sich. »Ich habe furchtbar viel zu tun und möchte nicht, dass Mr. Main mir die Hölle heißmacht.«
    Nachdem er irgendwo oben im Haus verschwunden war, gingen die beiden hinaus zu dem Audi, der am Fuß der Terrasse stand. Tweed sperrte die Türen auf, stieg ein und wartete, bis Paula auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte, bevor er den Zündschlüssel ins Schloss steckte.

16
    Calouste Doubenkian war nur ein paar Meilen in Richtung West Country gefahren, als er den Wagen auf einen Parkplatz lenkte. Jacques starrte ihn an.
    »Ist was nicht in Ordnung?«
    »Wir müssen denken wie der Feind.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Kein Wunder, dass du das nicht verstehst«, höhnte Doubenkian und sah Jacques mit einem gemeinen Grinsen an. Jacques mochte das überhaupt nicht und wurde immer ganz nervös, wenn sich die beiden dunklen Brillengläser direkt auf ihn richteten.
    »Ich habe es mir anders

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