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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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erschauderte.
    »Dann ist jemand anderer in seinem Wagen hochgegangen«, sagte Doubenkian. Es war eine Feststellung, keine Frage. »Vielleicht dieser fürchterliche Newman?
    »Nein, niemand ist hochgegangen«, gab Jacques zerknirscht zurück. »Die Bombe ist nicht explodiert, und ich weiß nicht, warum. Technisch war alles in Ordnung.«
    »Das darf doch nicht wahr sein!«, schrie Doubenkian und stieg aus dem Wagen. Er hatte auf einmal ein dünnes Stilett in der Hand. Jacques tastete nach seinem Metzgermesser, das er immer am Gürtel trug.
    »Tweed muss sterben!«, kreischte Doubenkian, während er mit hastigen Schritten um den Wagen herumlief. »Er hat Bella Main darin bestärkt, die Bank nicht zu verkaufen!«
    »Ich dachte eigentlich, dass Tweed erst nach Bellas Tod nach Hengistbury Manor kam«, sagte Jacques durch das offene Wagenfenster.
    »Aber auch dieser Tweed hat eine Schwachstelle«, schäumte Doubenkian, während er mit seinem Stilett wild in der Luft herumstieß und sich vermutlich dabei vorstellte, dass Tweed vor ihm stand. »Und das ist das Flittchen, das er überallhin mitnimmt. Max hat es nicht geschafft, sie sich in London zu schnappen, aber jetzt versuchen wir es noch einmal!«
    »Und wie sollen wir das tun?«, fragte Jacques.
    »Wir kidnappen diese Paula Grey und nehmen ihre Finger abdrücke.«
    Doubenkian hatte die Sonnenbrille abgenommen und funkelte den Franzosen mit hasserfüllten grünen Augen böse an. Jacques lief erneut ein Schauder über den Rücken. Er hatte noch nie so harte, eiskalte Augen gesehen.
    »Wozu brauchen wir denn die Fingerabdrücke?«, fragte Jacques.
    »Damit Tweed weiß, dass wir Paula Grey haben. Auf der Karte mit den Fingerabdrücken markieren wir den rechten Zeigefinger dann mit einem roten X und fordern Tweed dazu auf, die Ermittlungen im Mordfall Bella Main einzustellen. Wenn das nichts hilft, schneidest du ihr den Finger ab – wenigstens das wirst du als Metzger doch wohl noch zuwege bringen –, und wir schicken ihn Tweed mit der Post zu.«
    »Und wenn das nicht hilft?« Jacques war überhaupt nicht mehr wohl in seiner Haut. Dieser Verrückte war zu allem fähig, und bei dem Gedanken, dass Doubenkian ein rasiermesserscharfes Stilett in Händen hielt, wurde ihm angst und bange.
    »Das ist doch klar«, stieß Doubenkian mit einem irren Grinsen hervor. »Dann schicken wir ihm das Flittchen Stück für Stück zu, bis er nachgibt.«
    Panik stieg in Jacques auf. Ein Mensch, der sich so etwas ausdachte, war zu allem fähig. Er musste unbedingt etwas tun.
    Er blickte ostentativ in den Rückspiegel und rief: »Da kommt ein Wagen mit Blaulicht von hinten!«
    Doubenkian sprang wieder in den Wagen, und als er auf dem Fahrersitz saß, fand eine bemerkenswerte Veränderung in ihm statt. Sein Gesicht, das noch Sekunden zuvor teuflisch verzerrt ausgesehen hatte, wurde wieder normal, und das Stilett verschwand in einer im Ärmel seiner Anzugjacke verborgenen Scheide. Er warf einen Blick in den Rückspiegel, und als er dort keinen Wagen sah, ging er nicht etwa auf Jacques los, sondern schenkte ihm ein freundliches Lächeln.
    »Vielen Dank, dass du mich da rausgeholt hast. Dafür kriegst du jetzt eine Belohnung von mir.«
    Er griff in seine Tasche und holte einen dicken Umschlag hervor.
    »Das sind zwanzigtausend Pfund in Schweizer Banknoten. Und jetzt fahren wir weiter. Nach Seacove.«

18
    Als Tweed auf der schmalen, gewundenen Straße durch den Hengistbury Forest fuhr, kam ihm in einer engen Kurve ein Rolls-Royce entgegen, dessen Fahrer er als Marshal Main erkannte. Er hielt an und winkte Tweed zu, der daraufhin ebenfalls stoppte.
    Gleichzeitig ließen sie die Fenster herunter und sahen sich über die Straße hinweg an. Main hielt ein Mobiltelefon in der Hand.
    »Schön, dass ich Sie treffe, Tweed!«, rief er mit munterer Stimme. »Mir kommt gerade eine großartige Idee. Warum fahren Sie mir nicht hinterher nach Seacove in Cornwall? Ich habe dort ein Ferienhaus und eine hübsche Luxusjacht.
    Ein hypermodernes Boot, das Ihnen sicher gefallen wird. Wenn Sie hundert Meter weiter fahren, finden Sie einen Wendeplatz, wo Sie umkehren können …«
    Während sich Tweed noch überlegte, was er antworten sollte, tippte Main eine Nummer in sein Handy ein.
    »Das ist bestimmt interessant«, wisperte Paula Tweed zu. »Wir können ja auch morgen bei Mrs. Carlyle in Dodd’s End vorbeischauen.«
    »Bist du das, Lavinia?«, sagte Main laut in sein Telefon. Er hatte den Lautsprecher eingeschaltet,

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