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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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er auf. Mit einem grässlichen Fluch legte er sich vor das Auto und ließ sich von Butler ebenfalls die Hände auf dem Rücken fesseln.
    Blieben noch die beiden Schlägertypen auf der Rückbank. Der erste machte keine Probleme, stieg aus und legte sich freiwillig hin, bis Butlers drittes Paar Handschellen mit einem leisen Klicken zusammenschnappte, aber der zweite war offenbar aus härterem Holz geschnitzt. Er nutzte die Gelegenheit, dass Marler, Newman und Butler mit seinen Komplizen beschäftigt waren, sprang aus dem Wagen und rannte im Zickzack über den Parkplatz.
    »Nicht schießen!«, sagte Marler. »Wir dürfen kein Aufsehen erregen.«
    »Der kann Tweed und Paula ohnehin nichts mehr tun«, ergänzte Newman, als der Mann in einer schmalen Gasse am Ende des Parkplatzes verschwand.
    »Zumindest im Augenblick nicht«, stimmte Butler ihm zu.
    Oben im ersten Stock des Hotels wurde Paula langsam unruhig. Sie blickte auf die Uhr und schaute dann hinüber zu Tweed.
    »Jetzt ist er schon über fünf Minuten weg. Da stimmt was nicht«, sagte sie.
    »Richtig. Gehen wir und sehen wir nach…«
    Paula holte ihre Browning aus der Jackentasche, und Tweed riss die Verbindungstür auf. Heathstones Rollstuhl stand in der Mitte des Raumes, aber von dem Professor selbst fehlte jede Spur. Auf einem Tisch neben dem Bett entdeckte Tweed eine alte Ausgabe von
Ulysses.
Er nahm sie, schlug die erste Seite auf und lachte.
    »Das ist die dritte Auflage, nicht die erste. Und eine Liste ist auch nicht drin.
    Das wundert mich nicht.«
    Paula lief zu einer Tür, auf der NOTAUSGANG stand. Sie öffnete sie und sah eine schmale Betontreppe, die in einem engen Treppenhaus nach unten führte. Ohne zu zögern, rannte sie sie hinab, öffnete die Tür an ihrem Ende und lief hinaus auf die angrenzende Straße. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich eine offene Garage, in der gerade ein Wagen angelassen wurde.
    Sekunden später schoss er so rasch hinaus auf die Straße, dass Paula sich nur mit einem beherzten Sprung zur Seite davor retten konnte, überfahren zu werden. Der Wagen – es war ein grauer Rover – raste davon in Richtung Hengistbury Manor.
    Auch Tweed war inzwischen unten auf der Straße angekommen.
    »Sehen Sie mal, was ich in dem Rollstuhl gefunden habe«, sagte er und zeigte ihr eine Gummimaske: das von tiefen Falten durchzogenen Gesicht des Professors.
    »Ein hervorragend gearbeitetes Teil«, sagte er. »Und so realistisch, dass sogar ich davon getäuscht wurde.«
    Gemeinsam gingen sie um die Hausecke zum Parkplatz des Hotels, wo Newmans Mercedes sich gerade in Bewegung setzte. Als Newman Paula und Tweed kommen sah, hielt er an und ließ das Fenster herunter.
    »Wir haben drei Franzosen im Kofferraum, die Sie vermutlich töten wollten«, verkündete Marler. »Wir bringen sie jetzt zu Commander Buchanan, damit er sie wieder nach Hause schicken kann.«
    »Das brauchen Sie nicht«, erwiderte Tweed. »Ich werde Buchanan anrufen, damit er uns zwei Streifenwagen schickt. Die nehmen Ihnen dann Ihre Fracht ab, und Sie können einfach zurück nach Hengistbury Manor fahren.«
    »Wie ist es denn mit Professor Heathstone gelaufen?«, fragte Marler mit gesenkter Stimme.
    »Wir haben uns nur kurz mit ihm unterhalten, dann hat er sich aus dem Staub gemacht.«
    »Also stehen wir wieder mit leeren Händen da«, meinte Marler.
    »Leider ja. Dieser Doubenkian ist noch viel durchtriebener, als ich gedacht habe.«

27
    »Commander Buchanan hat einen versiegelten Umschlag für Sie abgeben lassen«, sagte Lavinia, als sie wieder zurück nach Hengistbury Manor kamen.
    »Er hat angerufen und gesagt, dass ein Kurier kommt und ihn bringt. Ich sagte ihm, dass Sie und Paula nicht da sind.«
    »Haben Sie ihm auch gesagt, dass der Rest meines Teams ebenfalls weg war?«, fragte Tweed, während er Lavinia in die Halle folgte.
    »Nein, natürlich nicht.« Sie lächelte. »Der Commander redet nicht viel, also sage ich ihm auch nur das Nötigste. Außerdem gebe ich nicht ungefragt Informationen über andere Leute weiter.«
    »Dafür bin ich Ihnen dankbar«, sagte Tweed und nahm den Umschlag von Lavinia entgegen. »Gibt es einen Ort, an dem ich mir den Inhalt ungestört ansehen kann?«
    »Nehmen Sie doch die Bibliothek oben neben Bellas Arbeitszimmer. Dort ist seit Bellas Ermordung niemand mehr.«
    Lavinia trug einen blauen Rock, der bis knapp übers Knie ging, und eine Schürze darüber. »Bitte entschuldigen Sie meinen Aufzug«, sagte sie zu Tweed, »aber ich war

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