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Todeskette

Todeskette

Titel: Todeskette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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können.«
    »Da hat er auch nichts zu suchen«, stimmte Tweed ihr zu. »Ich werde mit ihm reden. Aber zurück zu Ihrer Kontenverwaltung. Sie müssen ziemlich viel Vertrauen in die jungen Frauen aus Gladworth haben, wenn sie ihnen derart sensible Daten anvertrauen.«
    »So sensibel sind die Daten, die Sie zu Gesicht bekommen, nun auch wieder nicht«, erwiderte Lavinia. »Die Namen unserer Kunden sind ebenso verschlüsselt wie die Beträge, die sie auf unserer Bank haben, und die Codes zum Entschlüsseln habe nur ich. Ich trage sie in einem kleinen Buch stets bei mir, und wenn ich mich nachts ins Bett lege«, bei diesen Worten warf sie Tweed einen neckischen Blick zu, »dann kommt das Buch unter mein Kopfkissen.«
    Jetzt war sogar Tweed um eine Antwort verlegen.
    »Und nun lasse ich Sie wieder in Ruhe«, sagte Lavinia und stand auf. »Außer Sie haben noch weitere Fragen an mich.«
    »Im Augenblick nicht«, sagte Tweed.
    Lavinia verließ die Bibliothek und schloss die Tür, öffnete sie aber kurz darauf noch einmal. »Falls jemand von Ihnen übrigens eine Nachtlektüre sucht, so sollte er sie besser in der unteren Bibliothek suchen. Hier oben hat Bella nur ziemlich obskure und abseitige Werke gesammelt.«
    »Danke für den Tipp«, sagte Tweed. »Übrigens ist mir aufgefallen, dass in keiner der Bibliotheken eine Zeitung zu finden ist.«
    »Bella las keine Zeitungen. Sie mochte sie nicht. Snape hat etliche Blätter abonniert, liest sie aber nur in seiner Hütte im Wald. Aber jetzt muss ich wirklich gehen.«
    »Der Kaffee tut gut«, sagte Paula, als Lavinia endgültig fort war.
    Tweed trank eine halbe Tasse, bevor er aufstand und an einen der mit Glastüren versehenen Bücherschränke trat. Nachdem er ein paar Titel gelesen hatte, zog er sich Latexhandschuhe an, öffnete eine der Türen und zog einen großen, ledergebundenen Band heraus, der ein Stück tiefer hineingeschoben war als die anderen Bücher. Er brachte ihn an den Tisch und blätterte ihn vorsichtig durch.
    Paula erhob sich und sah Tweed über die Schulter, als dieser das Buch wieder zuklappte und ihr den Titel zeigte. »Foltermethoden der spanischen Inquisition«, übersetzte er und öffnete das Buch in der Mitte.
    »Großer Gott«, stieß Paula hervor.
    Auf den zwei Seiten wurde aus den verschiedensten Perspektiven eine mit hölzernen Griffen versehene Drahtschlinge gezeigt, die sie fatal an die Instrumente erinnerte, mit denen Bella Main und Mandy Carlyle ermordet worden waren.
    »Jetzt wissen wir, woher der Mörder die Idee hatte«, sagte Paula.
    »Was wiederum bedeutet, dass er in diesem Haus leben muss, sonst hätte er keinen Zugang zu Bellas Bibliothek gehabt.«
    »Ich wünschte, ich könnte Spanisch«, sagte Paula und deutete auf den Text unter den Abbildungen.
    »Die Bilder sprechen doch für sich, oder?«
    Tweed bat Paula um einen der transparenten Beweismittelbeutel, die Paula immer bei sich trug. Sie gab ihn ihm, und Tweed schob vorsichtig das Buch hinein.
    »Wollen Sie es auf Fingerabdrücke untersuchen lassen?«, fragte sie, während sie den Beutel mit dem Buch in ihre Umhängetasche steckte.
    »Genau. Geben Sie es Harry, der hat die nötigen Gerätschaften dabei.
    Allerdings hege ich keine großen Hoffnungen, dass überhaupt Abdrücke auf dem Buch sind. Der Mörder hat uns schon oft genug bewiesen, dass er sich keine Fehler leistet.«
    »Was für ein seltsames Buch«, meinte Paula. »Wieso hatte Bella es wohl in ihrer Bibliothek?«
    »Manche Leute kaufen ganze Kisten voller alter Bücher, bloß um die Regale zu füllen«, sagte Tweed. »Vielleicht wollte sie damit ihre reichen Kunden beeindrucken. Sobald Harry das Buch untersucht hat, stellen Sie es bitte wieder an seinen Platz. So, und jetzt habe ich genug von dieser Bibliothek.«
    Als sie die Treppe hinuntergingen, kam Lavinia ihnen entgegen.
    »Sagen Sie mal, gibt es außer dem großen Tor eigentlich noch einen zweiten Eingang zum Park?«, fragte Tweed, als sie stehen blieb und ihn anlächelte.
    »Heutzutage gibt es nur das Tor, aber früher war da mal eine kleine Pforte am anderen Ende der Mauer gegenüber einer kleinen Hütte namens Shooter’s Lodge. Aber die ist meines Wissens vor vielen Jahren zugemauert worden.«
    Tweed dankte Lavinia und ging mit Paula die Treppe hinunter. In der Halle wartete Marler auf ihn. Er schaute nach oben und vergewisserte sich, dass Lavinia ihnen nicht mehr zuhörte, und sagte dann: »Ich habe gehört, was Lavinia eben gesagt hat. Es stimmt nicht.«
    »Wie

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