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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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anderes.
    »Nein, habe ich nicht, aber nicht, weil ich dir nicht vertraue. Es gab einiges am Tatort von heute Morgen, das ich dir aus verschiedenen Gründen lieber vorenthalten hätte.«
    »Zum Beispiel?«
    Zum Beispiel, dass man Zacharias fast den Kopf abgeschnitten hat, was bedeutet, dass die Person, die deinen Sohn entführt hat, so etwas auch mit ihm machen könnte. Aber das würde er ihr nie und nimmer sagen. Selbst wenn er dafür in Kauf nehmen musste, dass sie ihm nie wieder vertraute.
    »Zum Beispiel, dass Zacharias mit einem Taser betäubt wurde, den man einem Polizisten gestohlen hat. Und dass dieser Polizist nur circa dreißig Meilen von Kimberlys Elternhaus in Philadelphia entfernt wohnt.« Nichts davon schien sie zu überraschen. »Kimberly ist wegen Diebstahls vorbestraft. Du hast damals ihre Verurteilung erwirkt. Seit gestern Abend wird ihre Schwester vermisst. Sag mir, wenn ich etwas erzähle, was du nicht schon weißt.«
    Sie musterte ihn noch immer nachdenklich. »Warum hast du mir das mit dem Taser und Kimberly nicht sofort gesagt?«
    »Weil man vermutlich nicht nur Zacharias lahmgelegt hat, sondern auch Ford, und besonders lustig ist die Erfahrung nicht. Und was Kim anbetrifft …« Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe nicht daran gedacht. Genauso wenig wie ich daran gedacht habe, dir von den Waffen in Bills Kofferraum zu erzählen, die ebenfalls diesem Polizisten aus Philadelphia gestohlen wurden. Dass man auf dem Messer, mit dem Deputy Welch niedergestochen wurde, auch Blut von Zacharias gefunden hat, habe ich erst erfahren, nachdem wir vorhin aufgelegt hatten.«
    »Moment mal«, warf Paige ein. » Bill Millhouse war im Besitz von Waffen, die zu den AFID-Tags an Tuzaks Tatort gehören, George Millhouse hatte das Messer, mit dem Tuzak umgebracht wurde, und wir ziehen immer noch in Betracht, dass diese Leute Ford nicht entführt haben? Hab ich da irgendwas nicht mitbekommen?«
    »Ich sagte, ich tendiere zu nein«, erwiderte Joseph verärgert, »nicht, dass ich dieses Szenario ganz verwerfe. Wir werden jedes Haus überprüfen, das Richard Odum mit dem Spendengeld gekauft hat. Wir suchen nach Ford und dem Baby, wer auch immer sein Vater sein mag. Und wir finden alles über Kimberly und ihre eventuellen Verbindungen zu der Familie Millhouse heraus. Ich gehe vor, als hätten die Millhouses Ford entführt, okay?«
    Paige blinzelte verblüfft. »Okay.«
    Daphne ruckte an seiner Hand, die immer noch die ihre hielt. »Aber?«
    »Aber das Timing stört mich. Kimberlys Mitwirkung stört mich. Die SMS aus der Seitenstraße stört mich.«
    Daphne zog die Stirn in Falten. »Ich denke, man hat uns die SMS geschickt, um unsere Suche nach Ford zu verzögern. Um Zeit herauszuschinden. Was stört dich daran?«
    »Ich weiß nicht«, gab er aufrichtig zu. »Ich frage mich nur, warum sie überhaupt Zeit schinden sollten. Sie hatten geplant, im oder vor dem Gericht für Chaos zu sorgen und eine ordentliche Staubwolke aufzuwirbeln. Warum also Fords Entführung?« Josephs Handy summte in der Tasche. Es war Bo. »Sind Sie so weit? Wir warten nur auf Sie.«
    »Ich komme.« Joseph legte auf und drückte Daphnes Hand. »Nein«, widersprach er, als sie den Mund aufmachte. »Auch wenn du sauer auf mich sein wirst – du kannst nicht mitkommen.«
    »Ich wollte nur ›Beeil dich‹ sagen«, erwiderte sie.
    Er zwang sich, ihre Hand loszulassen, und verschwand im Laufschritt durch die Flure.

10. Kapitel
    Dienstag, 3. Dezember, 17.50 Uhr
    »Und pass auf dich auf«, murmelte Daphne. Mit der Hand, die noch von seiner Berührung warm war, umfasste sie ihre andere. Beeil dich. Bitte beeil dich. Bring mir meinen Sohn zurück.
    Paige legte ihr einen Arm um die Schultern und drückte sie auf einen Stuhl. »Durchatmen, Liebes.«
    Daphne gab nach und setzte sich, dann presste sie die fest verschränkten Hände an ihre Lippen und versuchte, die plötzlich aufsteigende Panik in ihrem Inneren zu unterdrücken. Sie atmete tief ein, wieder aus, tief ein … und inhalierte Josephs Aftershave an ihren Händen.
    Der Duft beruhigte sie. Fast gierig legte sie die Hände über Mund und Nase und atmete, bis sich das heftige Pochen unter ihrer Schädeldecke wieder gelegt hatte. Die Panik war besiegt. Für den Augenblick wenigstens.
    Sie ließ die Hände in den Schoß sinken und sah auf. Hector und Coppola standen vor ihr. »Wie lange dauert es von hier aus bis zu dieser Adresse in Timonium?«, fragte Daphne.
    »Nicht allzu lang«, sagte Hector.

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