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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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    »Hey, Daphne«, kam plötzlich Drew Petersons Stimme knisternd aus dem Lautsprecher. »Ich habe Georges Handy. Wir haben Glück. Kein Passwort. Wollen Sie die Anrufe oder die Nachrichten?«
    Ja! »Beides, bitte. Die Entführung fand gestern Abend gegen elf statt. Vielleicht geben Sie mir die Anrufe und SMS durch, die um diese Zeit ein- oder ausgegangen sind?«
    »Wie wäre es ab sechs Uhr gestern Abend?«, schlug Hector vor. »Kim hat eine Nachricht mit Anhang bekommen, bei dem es sich wahrscheinlich um ein Foto ihrer entführten Schwester handelt. Wir müssten kurz vorher beginnen.«
    »Okay, dann los«, sagte Drew. »Zwischen sechs und zehn gestern Abend hat George zehn SMS versendet. Neun an dieselbe Nummer – Marinas –, jedes Mal mit der einen oder anderen Variante von ›Wie geht’s meiner Kleinen?‹. Marina antwortet mit ›Gut‹, ›Sie schläft‹ oder ›Alles in Ordnung‹. Einmal schickt sie ein Bild von einem Baby in der Wiege vor gelben Tapeten mit.«
    »Und die zehnte Nachricht?«, fragte Daphne.
    »Die ging an Bill. Darunter hat er ihn übrigens in seinem Adressbuch gespeichert – Bill. Nicht Vater oder Dad. Bill schickt um einundzwanzig Uhr fünfundfünfzig die erste SMS: ›Hast du’s?‹ George antwortet: ›D. kommt um halb elf.‹ Daraufhin Bill: ›Wenn du’s versaust, komm nicht heim.‹ Darauf antwortet George nicht. Von zehn bis Mitternacht acht weitere SMS an Marina, worin er sich nach dem Baby erkundigt. Sie antwortet auf vier, allerdings mit Kopien und Ausschnitten aus alten Nachrichten.«
    »Jetzt tut er mir fast ein bisschen leid«, sagte Paige.
    »Mir nicht«, gab Drew barsch zurück. »Um zwölf schreibt er Doug eine Nachricht. ›Warte auf dich. Wo bist du?‹ Keine Antwort. Dafür aber eine Nachricht von Bill um halb eins nachts: ›Hast du’s?‹ Bill antwortet prompt: ›D. nicht gekommen.‹ Drei Nachrichten um halb eins, jeweils an Bill, Cindy und Marina. Der Text immer gleich: ›Lass mich rein, es ist kalt.‹ Keiner der drei antwortet.«
    Hector zog eine Grimasse. »Sie haben ihn ausgesperrt? Bill ist offenbar kein Mensch der leeren Drohungen.«
    »Scheint so, ja.« Dann nichts mehr bis vier Uhr morgens. Eine Nachricht von Doug. »Sorry, konnte nicht weg. Sehen uns morgen früh um neun. Gleicher Ort.« George fragt, ob es nicht früher geht, aber Doug antwortet nicht. Zwischen neun Uhr dreißig und neun Uhr siebenundfünfzig schickt George sechs SMS. Vier an Doug – er fragt, wo er bleibt. Viele böse Flüche. Eine an Cindy, in der er sagt, dass er noch wartet, eine an Bill, gleicher Inhalt. Dann um zehn Uhr eine an Cindy: »›Endlich. Bin auf’m Weg.‹«
    Daphne sah auf ihr Handy. »Die SMS von Ford kam um zehn Uhr vier.«
    George schickt um zehn Uhr drei eine weitere: »Bin Balt+Calv. Mache so schnell ich kann.«
    »Somit könnte er die SMS von Fords Handy nicht geschickt haben, denn dann müsste er zurückgelaufen sein. Oder aber er hat Cindy angelogen und war noch nicht auf der Baltimore Street, Ecke Calvert.«
    »Ich kann die Sicherheitskameras ums Gericht herum überprüfen«, bot Drew an, »um nachzusehen, wo er sich um zehn Uhr vier aufgehalten hat. Noch was?«
    »Im Moment nicht, danke.« Daphne legte auf, sah auf die Uhr und schloss die Augen, um eine neue Welle der Panik niederzukämpfen. »Joseph müsste jeden Moment bei Odums Haus in Timonium ankommen.«
    Dienstag, 3. Dezember, 18.30 Uhr
    »Los!«, bellte Bo in sein Funkgerät. »Jetzt!«
    In einer koordinierten Welle barsten drei Teams durch die Türen von drei Häusern im Besitz eines gewissen Richard Odum. Joseph stürmte das Haus in Timonium mit einem Sondereinsatzkommando, dessen Feuerkraft die gesamte Nachbarschaft hätte auslöschen können. Sie erwarteten Widerstand, Chaos, Schüsse.
    Stattdessen trafen sie auf drückende Stille. Wie vorher abgesprochen, übernahmen Bo und Joseph den ersten Stock, das Sonderteam kümmerte sich um Erdgeschoss und Keller.
    Joseph hatte gerade die ersten Stufen zurückgelegt, als er es hörte – das Schreien eines Neugeborenen. So schnell er konnte, rannte er hinauf und entdeckte vier geschlossene Türen. Er packte den Knauf der ersten und hielt in der Bewegung inne, als plötzlich die in langjähriger Ausbildung geschulten Instinkte erwachten. Was, wenn das eine Falle ist?
    Er wich zurück, gerade als Bo schwer atmend oben ankam. »Was ist?«
    Joseph ging vorsichtig von Tür zu Tür und presste sein Ohr dagegen. Das Geschrei des Babys kam aus

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