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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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gezaubert hatte, machte ihn ungeheuer stolz, und plötzlich erkannte er, dass es um ihn geschehen war. »Ich muss dir etwas sagen.« Er senkte den Blick auf ihre noch immer verschränkten Hände. »Ich habe mich für die Versetzung zum VCET vor neun Monaten am Montag den elften April beworben.«
    »Der Montag, nach dem wir den Muñoz-Fall endlich unter Dach und Fach hatten«, murmelte sie.
    »Ich wüsste gerne, ob dich das freut, überrascht oder vielleicht entsetzt.«
    Wieder verzogen sich ihre Lippen zu einem Lächeln. »Es freut mich. Überraschen kann es mich nicht mehr, weil ein kleines Vögelchen es mir ausgerechnet heute zugezwitschert hat.«
    »Paige?«
    »Wer sonst? Bis zu dem Augenblick hatte ich gedacht, dass du mich gar nicht wahrnimmst.«
    Darüber musste er lachen, bis er erkannte, dass sie es tatsächlich ernst meinte. »Daphne, als ich sah, wie du in diesem limettengrünen Minirock auf Graysons Haus zukamst, war es um mich geschehen. Ich habe in jener Nacht von dir geträumt. Und danach so gut wie jede Nacht ebenfalls.«
    »Warum hast du dann nicht vorher schon etwas gesagt? Du bist jetzt schon seit Monaten beim VCET. Ich kann dir ganz genau vorrechnen, wie oft wir uns seitdem begegnet sind, ohne dass du mich angesprochen hättest.« Verlegen verdrehte sie die Augen. »Ich habe nämlich mitgezählt.«
    Er ließ ihre Hand los, um ihr die Wange zu streicheln. »Du warst immer in Maynards Gesellschaft. Jedes einzelne Mal. Ich habe nämlich auch mitgezählt.«
    »Ja, aber Clay und ich sind doch nicht …« Sie brach ab. »Wir sind befreundet. Einfach nur nett befreundet.«
    »Ja, das weiß ich seit heute auch. Er hat es mir gesagt. Ich weiß, dass der Zeitpunkt denkbar schlecht ist, und wahrscheinlich bin ich wieder furchtbar egoistisch. Ich will nur nicht, dass du heute schlafen gehst, ohne es zu wissen.« Sie wollte etwas sagen, doch er legte ihr den Finger auf die Lippen. »Nicht jetzt. Wenn das hier vorbei ist, will ich …« Er stieß den Atem aus. »Du sollst wissen, dass ich warte. Und wenn Rivera nicht da drüben stehen würde, würde ich dich jetzt küssen, bis dir schwindelig wird.«
    Ihre Wangen nahmen eine wunderschöne zarte Rosé-Tönung an, und nur widerwillig wandte er sich ab und ließ sein Fenster herunter. »Alles okay?«, fragte er Rivera.
    »Jep. Coppola und ich werden heute Nacht hierbleiben. Kate nimmt den ersten Stock, ich bleibe unten. Die Jungs von der Telekommunikation wechseln sich ab.« Er beugte sich vor, um durchs Fenster in den Wagen zu sehen. »Daphne, Sie haben Besuch. Er ist bei Ihrer Mutter im Wohnzimmer oder Salon oder wie immer Sie das Zimmer mit den zehn Meter hohen Decken nennen.«
    »Ich glaube, es sind nur sieben Meter. Wer ist bei meiner Mutter?«
    »Hal Lynch.«
    Der Mann, der schon einmal hier war. Der ehemalige Sicherheitschef ihres Mannes. Ihr damaliger Leibwächter. Joseph musterte angestrengt ihr Gesicht, um ihre Reaktion zu sehen. Die ganz und gar nicht so ausfiel, wie er es sich gewünscht hätte. Widerwillen hätte ihm gefallen.
    »Armer Hal«, murmelte sie. »Es muss hart sein, nur zusehen zu dürfen, wenn man so lange Zeit gewohnt war, selbst das Kommando zu haben. Ich komme gleich.«
    »Gut«, sagte Hector. »Und was ist mit Ihnen, Carter? Bleiben Sie?«
    Aber unbedingt, hätte er gerne erwidert, aber es ging nicht. Er hatte ihr gerade gesagt, dass er warten würde, und Hector verstand seinen Job. »Nein. Ich muss zu Hause einiges tun. Ich komme morgen früh wieder und fahre Miss Montgomery in die Stadt.« Joseph warf Daphne einen Blick zu. »Ich nehme nicht an, dass du morgen zu Hause bleiben willst?«
    »Du nimmst richtig an. Gehen wir rein, Hector. Je schneller ich mich um Hal gekümmert habe, umso schneller kann ich meine Pe-p-Pumps wieder ausziehen.«
    Joseph sah zu, dass er erst grinste, als das Fenster wieder oben war. »Pe-p-Pumps? Du hast keine an.«
    »Ich bin müde«, sagte sie. »Ich hätte mich fast verraten und ›Perücke‹ gesagt.«
    »Ich möchte ja keine dummen Fragen stellen …«
    Sie sah ihn ungläubig an. »Doch, genau das möchtest du.«
    »Okay, du hast recht. Ich will einfach wissen, ob mit dir alles in Ordnung ist. Ich gehe davon aus, dass du Brustkrebs hast oder hattest.«
    Sie machte große Augen. »Woher weißt du das?«
    »Du hast es dir zur Aufgabe gemacht, Frauen mit Brustkrebs zu helfen. Ich habe bei all den Wohltätigkeitsveranstaltungen zugehört, auch wenn mir diese verdammte Fliege die Luft abgeschnürt hat.

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