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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Einen Service, den du anbieten willst, ist das Anpassen von Perücken, richtig? Außerdem hast du ein neues Haus für alleinerziehende Mütter eingerichtet, die in Behandlung sind. Ich verstehe allerdings nicht ganz, warum du den Leuten nicht sagst, dass du eigene Erfahrung gemacht hast, aber das musst du mir nicht jetzt erzählen. Ich will nur wissen, wie es bei dir aussieht.«
    Sie kaute einen Moment lang auf der Unterlippe, was Joseph auch gerne getan hätte. »Ich bin über die Fünf-Jahres-Marke hinaus«, sagte sie endlich. »Bei mir ist alles in Ordnung.«
    Erleichtert atmete er auf. »Gut. Fahren wir rein.«
    Er setzte den Escalade in die Garage neben einen kirschroten Jaguar. »Nett. Deiner?«
    »Ich fahre einen Chevy Silverado. Da passt mehr rein. Der Jaguar gehört Mama«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Genau wie die Harley.«
    »Echt? Und – fährst du schon mal mit ihr mit?«
    »Manchmal, aber sie rast wahnsinnig schnell, und meistens traue ich mich nicht. Sie hat einen enorm miesen Einfluss auf Ford.« Sie zog scharf die Luft ein, als ihr klarwurde, was sie gesagt hatte.
    »Wir finden ihn, Daphne. Bestimmt.«
    »Ich weiß. Ich bin nur … Ich weiß.«
    Er ging ums Auto herum und half ihr hinaus. Dann schlang er die Arme um sie und war froh, dass sie sich hineinschmiegte. »Komm. Bringen wir dich hinein, wo es sicher ist.«
    »Du kommst noch mit? Ich dachte, du wolltest nicht bleiben.«
    »Werde ich auch nicht, aber ich komme trotzdem mit hinein und sage deiner Mutter hallo.« Und sehe zu, dass Hal möglichst bald verschwindet. Er legte ihr die Hand leicht auf den Rücken und führte sie hinein. Als sie eintraten, schlug ihnen ein starker Tannenduft entgegen.
    »Mama?«, rief Daphne, ging weiter bis in den saalartigen Raum und blieb wie angewurzelt stehen. »Was zum Teufel ist das denn? Und woher kommt das?«
    »Das« war eine Douglasie, die mindestens drei Meter hoch war. Daphnes Mutter kniete unten am Stamm und wühlte in einer Kiste mit Weihnachtsdekoration. Eine andere Frau mit einem freundlichen Gesicht musterte eine Lichterkette, auf dem Sofa saß ein Mann in Jeans und Wildlederjacke.
    Und funkelt mich an. Oder besser: funkelte Josephs Hand an, die noch immer auf Daphnes Rücken lag. Joseph erwiderte den Blick des Mannes kühl und mit hochgezogenen Brauen.
    Daphnes Mutter bedachte den Nadelbaum mit einem entschlossenen Blick. »Das ist ein Weihnachtsbaum. Ich habe ihn gekauft, und er bleibt. Noch Fragen? Hallo, Joseph.«
    »Hallo, Simone. Schön, Sie mal wiederzusehen.«
    »Aber …« Daphne blickte hinauf zur Spitze des gewaltigen Baumes. »Mama, wir hatten uns doch darauf geeinigt, dass wir einen Baum ins Wohnzimmer stellen würden. Von ganz normaler Größe. Der ist ja gigantisch.«
    »Das weiß ich«, sagte Simone. »Danach hab ich schließlich auch gesucht. Nach etwas absolut Gigantischem.«
    »Simone, bitte! «, sagte die Dame mit der Lichterkette freundlich. »Sie hat fürs Wohnzimmer auch einen Baum gekauft, Daphne.«
    »Und einen für oben«, fügte der Mann auf dem Sofa hinzu.
    Daphnes Mund klappte auf, aber es kam nichts. »Wieso das denn?«, brachte sie schließlich hervor.
    »Weil«, begann Simone mit einem entschiedenen Nicken, »wir jeden einzelnen von diesen Bäumen schmücken werden, damit Ford, wenn er nach Hause kommt, schon von draußen alles funkeln sieht.«
    Daphnes Miene wurde sanfter. »Oh. Quasi unsere Version von ›Every Light in the House is On‹.« Sie warf Joseph über die Schulter einen Blick zu. »Das ist ein Countrysong.«
    »Ja, ich habe ihn schon einmal gehört«, erwiderte er. »Ein toller Baum, Simone. Und eine großartige Idee.«
    »Danke«, sagte sie, aber ihre Lippe zitterte. Sie wandte sich ab, und Joseph sah, wie die Dame mit der Lichterkette ihr ein Taschentuch in die Hand drückte. Einen Moment darauf machte sich Simone wieder an ihre Aufgabe und wirkte genauso entschieden wie zuvor. Vielleicht sogar noch mehr.
    Es war nicht schwer zu erkennen, von wem Daphne ihre Kraft geerbt hatte.
    Daphne wandte sich an den Mann auf dem Sofa. »Hal, entschuldige. Ich wollte dich begrüßen, aber dann hat mir der Baum die Sprache verschlagen.«
    »Kein Problem«, sagte er mit einem Lächeln. »Mir ist es genauso gegangen, als ich vorhin reinkam.« Er erhob sich und kam auf sie zu, dann beugte er sich vor und murmelte: »Lass sie, Daphne. Sie braucht das im Moment.«
    »Du hast recht«, erwiderte sie genauso leise. Dann räusperte sie sich. »Hal, das ist

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