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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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einem holprigen Anfang war er mit seiner Masche nahezu drei Jahrzehnte geschmeidig gefahren. Obwohl es fast ganz anders gekommen wäre. Weil eins seiner ersten beiden Hobbys hatte fliehen können.
    Dass die Flüchtige Beckett nicht verraten hatte, zeugte von seiner Fähigkeit, kleine Mädchen derart einzuschüchtern, dass es für ein ganzes Leben reichte.
    Am Tag, an dem Mitch zum ersten Mal in Becketts kleine Hölle hinabgestiegen war, hatte auf dem Bett das Hobby vor Heather gelegen, und es war in einem erbärmlichen Zustand gewesen. Hätte Mitch Beckett nicht noch gebraucht, hätte er an diesem Tag anonym die Cops angerufen und wäre abgetaucht. Aber er hatte Beckett noch gebraucht, daher hatte er dem Mädchen die Tabletten auf dem Nachttischchen mit Gewalt verabreicht.
    Das war ihm gnädiger erschienen. Im Übrigen hatte er nicht zulassen können, dass die Kleine ihn bei Beckett verriet. Doch zuerst hatte er gefragt, was Beckett gesagt hatte, als er die Falltür geöffnet und sie gezwungen hatte, hinabzusteigen. Ihre Stimme war heiser und schwach gewesen, aber er hatte jedes Wort verstanden.
    Hast du mich vermisst? Dieselben Worte, die er in der »Akte der Obsession« gelesen hatte.
    Wie Mitchs Urgroßvater war Beckett offenbar jemand, der nicht einsah, warum er ändern sollte, was schon einmal wunderbar funktioniert hatte.
    Doch Becketts Vergnügen würde bald ein Ende haben. Ford würde die Polizei hierherführen, und man würde den perversen alten Bock verhaften. Wenn das nicht klappte, würde Mitch ihn anonym anzeigen. Ich bin ein Bastard, aber kein Monster. Beckett dagegen … er ist ein Monster.
    Das Poltern von Becketts Stiefeln auf der Treppe riss ihn ins Jetzt zurück. Er stemmte die Fäuste in die Hüften und sah den Alten wütend an, als er mit einem Wäschekorb unterm Arm erschien. Zum Glück war er wieder ganz bekleidet.
    »Beckett. Ich will wissen, seit wann der Junge unterwegs ist.«
    Der Alte zuckte mit den Schultern. »Zwei, drei Stunden vielleicht.«
    Wohl eher dreizehn. »Du weißt, dass das eine Katastrophe ist. Hat der Junge telefonisch Hilfe gerufen?«
    »Er hat behauptet, das Telefon sei tot.«
    Er verdrehte die Augen. »Behauptet, behauptet! Mein Gott, Mann, ich dachte, du hättest Hirn.« Er trat ans Telefon und nahm den altmodischen Hörer. »Hast du die Leitung durchtrennt?«
    »Verdammt, nein.«
    Mitch hatte es selbst getan, ebenfalls am Abend zuvor. »Dann hat der Junge es gemacht. Natürlich hat er zuerst angerufen. Er ist ja nicht blöd.«
    »Kann nicht sein. Dann wären die Bullen schon längst hier.«
    »Vom Lösegeld können wir uns jedenfalls verabschieden. Wenigstens hat er mein Gesicht nicht gesehen.«
    Beckett wurde blass. »Wir müssen den Kerl finden.«
    »Wir? Du solltest ihn unbedingt finden, denn ich gehe garantiert nicht mit dir in den Knast, alter Mann. Egal, ob du und mein Opa in Vietnam die dicksten Kumpels wart oder nicht! Das hier biegst du wieder gerade.« Er ging zur Tür, drehte sich um und zeigte auf Beckett. »Finde ihn und mach ihn mundtot.«
    »In welche Richtung ist er abgehauen? Wo hast du den Truck entdeckt?«
    »Wenn du unten an der Straße ankommst, musst du nach rechts. Hast du noch Benzin?«
    »In der Garage steht ein Kanister.«
    Nee, tut er nicht mehr. Mitch hatte ihn gestern mitgenommen. Er hatte sorgsam berechnet, wo Ford das Benzin ausgehen sollte, und in Becketts Rostlaube gerade genug Treibstoff gelassen.
    »Gut, denn deine Kiste ist knochentrocken. Hast du mich verstanden? Du suchst den Kerl!«
    Beckett grinste höhnisch. »Der ist bestimmt nach Hause zu Daddy gerannt.«
    »Der Daddy, der stinkreiche Richter, der alles getan hätte, um sein Jungchen zurückzukriegen.« Stimmte nicht ganz. Reich ist er ja. Aber dass Travis Elkhart sich besonders anstrengen würde, um seinen Sohn zurückzubekommen, glaubte Mitch nicht. Travis Elkhart taugte nicht zum Vater. »Du hast mich ein verdammtes Vermögen gekostet.«
    Und damit verließ er die Hütte und schlug die Tür hinter sich zu. Er stieg ins Auto und startete den Motor. Jetzt bist du dran, Beckett. Mach es anständig.
    Mitch würde sich nun auf den langen Heimweg machen. Den er fürchtete. Sein Rücken brachte ihn um, und er würde im Grunde nur wenden und wieder hierher zurückfahren. Denn wenn Fords Mutter erfuhr, wo ihr Sohn war, würde sie mit wehenden Fahnen herkommen. Beckett wiederum war auf der Jagd nach dem Jungen, um ihn zu eliminieren, da der ihn identifizieren konnte. Mit etwas Glück

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