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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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das, Joseph.« Sie trank einen Schluck Wein und sah ihn nur an.
    »Aber Holly nicht? Ist das der Grund, warum jeder Dillon schon kennt, nur ich nicht?«
    »Ich glaube, Holly weiß schon, dass du nicht wirklich sauer auf sie bist«, sagte Zoe vorsichtig. »Sie macht sich aber Sorgen um dich.«
    »Wieso? Wegen der Schießerei heute?«
    Zoe zog wieder die Brauen hoch. »Nein, aber darauf komme ich gleich noch. Sie macht sich Sorgen um dein Herz. Sie hat noch gut in Erinnerung, wie es war, als du damals tieftraurig nach Hause kamst. Nun befürchtet sie, dass es mit dir wieder schlimmer wird, wenn du sie so glücklich erlebst.«
    »Oh.« Er runzelte die Stirn. Dass seine Schwester ihn damals so am Boden zerstört gesehen hatte, war schlimm genug. »Aber das stimmt doch gar nicht.«
    »Wie gesagt, ich weiß das, Joseph. Aber vielleicht solltest du ihr das sagen.«
    »Mach ich. Ich will nicht, dass sie sich Sorgen um mich macht.«
    »Das wird sie sowieso, egal, was du tust. Zum Beispiel wegen dieser Schießerei heute. Ich habe es live gesehen, und ich habe erst wieder zu atmen begonnen, als du aufgestanden bist.« Sie betrachtete ihn einen Moment. » Ist denn alles in Ordnung mit dir?«
    Er versuchte erst gar nicht, so zu tun, als verstünde er sie falsch. »Es gab ein, zwei schlimme Momente.« Er musterte sein Glas, damit er ihre Betroffenheit nicht sehen musste. »Daphnes Bluse war voller Blut. Ich war plötzlich wieder bei Jo. In jenen letzten Minuten.«
    »Oh, Joseph, das tut mir leid. Aber du hast es verdrängt.«
    »Ich hatte keine große Wahl.«
    »Das hat man wohl nie.« Sie beugte sich zur Seite und holte einen Spiralblock aus ihrem Rucksack. »Ich muss morgen vor Gericht auftreten, also lass uns über deinen Killer reden, damit ich ins Bett gehen kann.«
    »Er heißt Doug. Nachname unbekannt. Er ist neunundzwanzig, weiß und in so gut wie allem durchschnittlich. Er will Daphne schaden, und ich weiß nicht, warum.«
    »Fang von vorne an.«
    Das tat er. Sie machte sich Notizen, während sie zuhörte, und ihre Miene wurde bei jeder Einzelheit düsterer.
    »Daphne ist als Kind ebenfalls entführt worden? Das ist verdammt merkwürdig, Joseph.«
    »Ich weiß. Ich habe versucht zu recherchieren, aber ich kenne zu wenige Einzelheiten. Ich weiß, dass es 1985 und in West Virginia passiert ist. Daphne war acht, ihre Cousine – sie hieß Kelly – siebzehn. Die Zeitungsarchive, in denen ich gesucht habe, reichen nicht bis zu diesem Zeitpunkt zurück.«
    Sie blähte die Backen auf und stieß die Luft aus. »Ich kann dir ein Profil schreiben, aber ich würde sagen, dass du dich unbedingt auf diese Entführung konzentrieren musst.«
    »Genau das wollte ich morgen tun.« Er hätte es schon heute tun müssen, aber er hatte es nicht getan. Etwas in ihm fürchtete sich zu fragen, fürchtete sich vor dem, was er hören würde. Fürchtest du dich vor dem, was es vielleicht in dir wachruft? Nein, er war sicher, dass kein solch banaler Grund dahintersteckte.
    Zoe beobachtete ihn. »Falls du meine Hilfe brauchst, sag es nur. Ich habe das Gefühl, dass ich Daphne inzwischen gut genug kenne, um das Angebot machen zu können.«
    Er zog einen Mundwinkel hoch. »Der Mojito-Club? Dad hat mir erzählt, dass er den Barmann für euch Mädels spielt.«
    Ihr Lächeln war flüchtig. »Genau.« Sie blickte auf ihre Notizen, umkreiste einzelne Passagen, unterstrich andere. »Okay, ich sag dir, was sich auf den ersten Blick herauskristallisiert. Morgen tippe ich es ausführlicher ab, so dass du es weitergeben kannst. Doug ist männlich, weiß, um die dreißig. Er ist intelligent und gewitzt. Stolz auf seinen Einfallsreichtum. Er sagt gerne das Verhalten anderer voraus und plant ebenso gerne für Eventualitäten. Er hat wahrscheinlich einen Highschoolabschluss, war allerdings eher nicht auf dem College. Sein Interesse an Waffen könnte auf geleisteten Wehrdienst hinweisen. Es könnte aber auch heißen, dass er gerne Soldat gewesen wäre. Falls er beim Militär war, ist seine Akte zwar makellos, eine Auszeichnung hat er vermutlich jedoch nicht erhalten.« Sie zögerte. »Er wurde misshandelt. Und er könnte einige Zeit gesessen haben.«
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Joseph.
    »Er hat scheinbar ein pathologisches Bedürfnis, das Leben anderer zu kontrollieren. Irgendwie hat er von Daphnes Entführung erfahren. Er selbst hat Fords Entführung akribisch geplant. Er will, dass Daphne leidet. Er hat sich richtig ins Zeug gelegt, um Pamela MacGregor

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