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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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vor.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte er.
    Sie grinste. »Klar. Sieht man.«
    »Willst du wissen, worüber?«, neckte er sie.
    »Ich glaube, ich kann es mir vorstellen.«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht.« Er griff nach ihrer Hand und drückte sie auf seinen Oberschenkel. Sein Bein war hart. Stark. Und wieder wurde ihr Blick von der Stelle angezogen, an der sein Körper sich sichtlich gegen den Reißverschluss wehrte. Ihre Fingerspitzen kribbelten, wollten ihn berühren.
    Keine Gnade.
    »Aha. Und worüber hast du nun nachgedacht?«
    Er sah zu ihr und zog die Brauen hoch. »Über deine Brüste. Ich nehme nicht an, dass sie genauso empfindsam sind, wie sie es mal waren.«
    Ihre Kinnlade klappte herunter, diesmal schockiert. »Was?«
    »Stimmt’s?«
    Sie schüttelte fassungslos den Kopf.
    »Stimmt es oder nicht?«
    »Stimmt«, antwortete sie mit leicht schriller Stimme.
    »Ich hatte dir schon gesagt, dass ich keine Lust mehr habe, Zeit zu verschwenden. Ich bin lieber direkt, dann weiß ich sofort, woran ich bin. Also kann ich davon ausgehen, dass deine Empfindsamkeit an allen anderen Stellen … nicht eingeschränkt ist?«
    Der Hitzeschub kehrte zurück. »Kannst du.« Nervös rutschte sie auf dem Beifahrersitz hin und her und hätte am liebsten die Beine übereinandergeschlagen.
    Was ihm nicht entging.
    »Gut.« Seine Nasenflügel blähten sich. »Daran habe ich gerade gedacht. An all die Möglichkeiten, dir etwas Gutes zu tun, wenn wir … Ach, ich denke, du weißt, was ich meine.«
    Das Bild seines dunklen Kopfs zwischen ihren Beinen tauchte so scharf und klar vor ihrem inneren Auge auf, dass sie sich auf die Lippe beißen musste, um nicht zu stöhnen. »Ähm, ja. Tue ich. Wissen, was du meinst, meine ich.«
    »Gut.« Er ließ ihre Hand los, um die Heizung herunterzudrehen und seine Krawatte zu lockern. Dann überraschte er sie damit, dass er seinen Handballen gegen die Schwellung in seiner Hose presste und sich mit einer Grimasse zurechtsetzte.
    Sie hätte das gerne für ihn getan. Sie wollte sehen, wie er aussah, wollte spüren, wie er sich anfühlte. In ihrem Körper. Und am liebsten sofort. Was bedeutete, dass sie vorbereitet sein musste. Verhütung. Die Ärzte waren sich zwar nicht sicher, ob sie überhaupt noch schwanger werden konnte, aber sie hatte keine Lust, es auf die harte Tour herauszufinden.
    Die harte Tour. Verflucht. Sie presste die Schenkel zusammen. In Morgantown gibt es jede Menge Drogerien. Es war eine Studentenstadt, Kondomknappheit herrschte dort bestimmt nicht.
    »Wenn du mich weiterhin so ansiehst, kommen wir gar nicht erst in Wheeling an.«
    Sie hob den Blick zu seinem Gesicht. Sah nicht einmal die Andeutung eines Lächelns. Nur Lust. Er spielte ihr nichts vor, sondern zeigte ihr offen, was er fühlte, was er wollte.
    Mich. Er will mich. Dieser große, schöne Mann will mich.
    Dann sank der Ortsname Wheeling ein, und sie zog die Brauen zusammen. »Morgantown«, sagte sie. »Wir fahren nach Morgantown.«
    Verwirrt warf er ihr einen Blick zu. »Nein. Wir fahren ins Krankenhaus nach Wheeling. Da liegt Ford.«
    Ihr stockte der Atem, und die Wärme, die sie eben noch gefühlt hatte, wich mit einem Schlag aus ihrem Körper. »Du hast gesagt, wir fahren nach Morgantown. Du hast gesagt …« Sie brach ab. Was hatte er noch gleich gesagt? »Du hast gesagt, Ford liegt in einem Krankenhaus in West Virginia, knapp hinter der Grenze von Pennsylvania.«
    »Ganz genau. In Wheeling. Daphne, was ist los? Was ist denn in Wheeling?«
    Dunkle Räume. Schreie. Immer Schreie. Hast du mich vermisst?
    Nein. Denk nicht daran. Das ist nicht mehr echt. Sie merkte, dass sie angefangen hatte, sich zu wiegen, und zwang sich, innezuhalten.
    »Daphne?«
    Sie senkte den Kopf und starrte auf ihre Hände. »Ich habe dort eine Weile gewohnt. Mit meiner Familie. Und dann ist etwas passiert. Und nichts war mehr wie früher.«
    »Deine Cousine ist entführt worden«, sagte er mit seltsam angespannter Stimme. »Genau wie du.«
    Sie runzelte die Stirn, doch dann fiel es ihr wieder ein. Hector Rivera hatte ihr Fragen gestellt, als sie gestern beim Betreten des Hauses in eine andere Zeit zurückversetzt worden war. Natürlich hatte er es Joseph erzählt.
    »Ja. Meine Cousine ist entführt worden. Kelly.« Genau wie ich. Aber diese Worte kamen nicht heraus. Waren nie herausgekommen.
    »Man hat Kellys Leiche gefunden.«
    »Ja. Insgesamt war sie drei Wochen verschwunden.« Sie sah verstohlen zu ihm hinüber. Er sah aus, als

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