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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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hätte er etwas im Hals stecken, das sich nicht schlucken ließ.
    »Du bist auch entführt worden.«
    Sie stieß den Atem aus. Du kannst das. Du bist jetzt erwachsen. Er kann dir nichts mehr tun. Niemand tut dir was. Sag es. Ja. Bin ich. Sag. Es.
    »Bin ich, aber nicht so wie Kelly. Ich kann jetzt nicht darüber reden. Ich …«, habe eine Panikattacke, »… kann nicht richtig atmen.«
    »Also gut«, sagte er ruhig. »Wir sind in zehn Minuten am Krankenhaus.«
    Baltimore, Maryland
Mittwoch, 4. Dezember, 15.00 Uhr
    Das Hämmern an seiner Schlafzimmertür riss ihn aus den Träumen. Es war Mutt, und er war in Panik. »Verdammt noch mal, wach auf, Mitch, wach endlich auf!«
    Mitch sah blinzelnd zum Wecker. Fünf Stunden Schlaf. Aber mehr brauchte er eigentlich nicht. Er stand auf und überprüfte seine Pistole. Sie war geladen und bereit, falls sein Bruder Ärger machen wollte. Mitch öffnete die Tür und sah einen leichenblassen Mutt vor sich.
    »Wir haben Probleme. Das FBI will Antonovs Häuser durchsuchen. Er räumt sein Lager.«
    »Warum will das FBI seine Häuser durchsuchen?«
    »Man hat gestern Gewehre gefunden. Was weißt du darüber?«
    Mitch riss die Augen auf. »Ich? Was sollte ich darüber wissen? Ich fahr bloß, wohin du mich schickst, und liefere ab, was du mir sagst. Ich hab mir jede Lieferung vom Käufer quittieren lassen.«
    »Weiß ich. Weiß ich ja. Aber Dad hat Angst. Antonov ist niemand, dem man auf die Zehen tritt.«
    Ach nee. Bin ich auch nicht. »Antonov hat noch mehr Verteiler, also keine Panik. Wir haben nichts getan, er kann nicht wütend auf uns sein. Geh nach Hause und trink ein Glas von dem Wein, den du so gern magst. Wird schon alles in Ordnung kommen.«
    Als Mitch hörte, dass Mutt das Haus verließ, grinste er. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern, bis sein Stiefvater genau das bekam, was er verdient hatte. Schön, dass er Angst hat. Das hatte ich am ersten Tag im Knast auch. Und jeden weiteren Tag dort, drei ganze Jahre lang.
    Er hatte immer darüber nachgedacht, ob es seiner Mutter genauso gegangen war, kurz bevor sie den Hahn durchgezogen hatte. Oder ob sie einfach nur derart niedergeschmettert gewesen war, dass sie in ihrem Leben keinen Sinn mehr gesehen hatte. Mitch war sich nicht sicher, was schlimmer war – Hoffnungslosigkeit oder Angst.
    Jedenfalls würde sie nun eine Art Gerechtigkeit erfahren. Die Menschen, die sie in den Selbstmord getrieben hatten, wurden nun zur Rechenschaft gezogen.
    Den guten alten Stiefvater dürfte es nur allzu bald ereilen, und auch Daphne blieb nicht mehr viel Zeit.
    Mitch ging online und überprüfte den Polizeifunk für das Gebiet um Wheeling, West Virginia. Keine Fahndungsmeldung nach jemandem, der Beckett sein könnte, also schien Ford noch immer selig zu schlummern und war bislang offenbar nicht in der Lage gewesen, seiner Mutter die vier magischen Worte mitzuteilen.
    Hast du mich vermisst?
    Der Junge musste bald aufwachen. Ich habe ihm nicht so viel Ketamin gegeben, dass er immer noch bewusstlos sein kann. Hoffentlich geht es ihm gut. Er muss die magischen Worte sagen. Andernfalls war sein schöner Plan hinfällig. Na los, Ford, nun mach schon!
    Dennoch würden die Dinge in Bewegung geraten, da Beckett den Elkhart-Jungen suchte und sicher dieselben Nachrichten hörte oder las, die Mitch gerade gesehen hatte. Es war nur eine Frage der Zeit, wann er im Krankenhaus eintreffen würde, um Ford zum Schweigen zu bringen. Dann würde das Drama endlich wirklich beginnen. Und das durfte er keinesfalls verpassen.
    Er würde sich rasch vergewissern, dass seine Geiseln es bequem hatten, und anschließend alles, was er brauchte, vom Van in den Jeep umpacken, der noch aus seiner Zeit in Florida stammte. Auf dem Weg zur Garage fiel ihm auf, wie still es im Haus war, nun, da Mutt weg war. Cole ist noch nicht zu Hause. Hätte er aber sein müssen.
    Mitch zog die Stirn in Falten. Er hatte mit dem Jungen ein Hühnchen zu rupfen, denn seine Ohren klingelten noch von der Gardinenpredigt, die er sich von Coles Beratungslehrerin hatte gefallen lassen müssen. Cole war im Augenblick außer Rand und Band, und Mitch würde härtere Strafen anwenden müssen, ob es ihm gefiel oder nicht.
    Denn eins kannst du mir verdammt noch mal glauben, Junge: Du wirst nicht so enden wie ich.
    Wheeling, West Virginia
Mittwoch, 4. Dezember, 15.00 Uhr
    Sie war weiß wie Kreide und zitterte am ganzen Körper. Joseph musste ihr die Geschichte abringen, doch er durfte nur sehr

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