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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Montgomery ist damals doch gestorben.«
    »Ja, sicher. Ich rede von Daphne Montgomery, Kellys Cousine.«
    »Oh. Ach so. Das Mädchen hieß damals nicht Montgomery. Sondern Sinclair. Daphne Sinclair. Ihre Mutter hieß Montgomery, bis sie geheiratet hat … Ah, jetzt verstehe ich. Simone hat sich wahrscheinlich scheiden lassen und ihren Mädchennamen wieder angenommen.«
    Joseph fiel wieder ein, wie hart Maggies Miene bei der Erwähnung von Daphnes Vater geworden war. »Wissen Sie, warum sie sich getrennt haben?«
    Junie zögerte. »Er hat sie verlassen, soweit ich mich erinnere. Daphne ist also nun Anwältin? Das ist ja großartig. Wie geht es ihrer Mutter?«
    »Sie kennen Simone?«
    »Ich war mit ihrer Schwester Vivien auf der Highschool. Sie ist vor ein paar Jahren gestorben. Sie war Kellys Mutter.«
    »Ach.«
    »Ja. Es war sehr tragisch. Vivien hätte fast den Verstand verloren, als Kelly verschwand. Und als man dann die Leiche des Mädchens fand, war es aus mit Vivien. Sie drehte vollkommen durch, die Arme. Es war eine schlimme Zeit für unsere Stadt. Ich schreibe jeden Tag Polizeiberichte, Agent Carter. Ich sehe viel Schlimmes und Hässliches. Es sind nicht nur die Opfer, die leiden, sondern auch ihre Familien, ihr Umfeld. Wir hier bei der Polizei erleben selten ein Happy End, und ich bin froh, dass Daphne sich ein gutes Leben erkämpft hat. Bitte richten Sie ihr das von mir aus. Und ich gehe erst nach Hause, wenn ich alle Unterlagen habe, die Sie brauchen.«
    »Sie machen Überstunden«, stellte Joseph fest. »Ich wünschte, ich müsste das nicht von Ihnen verlangen.«
    »Ich tu’s gerne, wenn Sie der Familie dafür ein bisschen mehr Seelenfrieden verschaffen können.«
    Joseph bedankte sich bei ihr und legte auf. Seltsam. Niemand hatte bisher eine Tante Vivien erwähnt. Und was war mit dem Vater gewesen? Er würde Daphne die ganze Geschichte entlocken, sobald sie erwachte. Und nun musste er zusehen, dass er halbwegs präsentabel war, denn das Meeting würde als Videokonferenz via Computer stattfinden.
    Er hasste Videokonferenzen. Er zog die visuelle Anonymität regulärer Konferenzschaltungen über Telefon vor. Aber es gab Fotos, die er sehen musste, also zog er sich etwas an und klappte sein Notebook auf. Als die Verbindung hergestellt war, sah er eine Großaufnahme von Fitzpatricks Auge.
    »’tschuldigung«, sagte J.D. »Ich hatte gerade die Kamera eingestellt.« Er trat zurück und zog die Brauen hoch. »Vielleicht solltest du mal eben …« Er tippte sich an die Wange. »Bevor die anderen eintreffen.«
    Joseph sprang auf und sah in den Spiegel. »Oh, Mist«, murmelte er und hörte J.D. leise lachen. Auf seiner Wange befand sich verschmierter Lippenstift. Er machte einen Waschlappen nass und wischte sich die Wange ab. Und starrte stirnrunzelnd in den Spiegel. Das Zeug war extrem hartnäckig.
    Egal, das war es wert. Er rieb, bis fast nichts mehr zu sehen war, dann kehrte er an den Laptop zurück. Die meisten Leute des Teams waren im Raum. »Können wir anfangen? Wer ist bei euch?«
    »Alle bis auf Daphne, Deacon Hector und du natürlich«, sagte J.D.
    »Ich rufe von unterwegs an«, hörte man Kate über den Lautsprecher. »Simone, Maggie und ich haben uns vor zwei Stunden auf den Weg nach West Virginia gemacht. Simone musste unbedingt noch alle Lichter an ihrem Monsterweihnachtsbaum anbringen. Wenn sie den Schalter umlegt, versinkt garantiert die ganze Ostküste in Dunkelheit.«
    Joseph grinste, dann wurde er wieder ernst. »Deacon ist mit der hiesigen Polizei und dem FBI unterwegs und versucht, Fords Spuren zurückzuverfolgen. Hector macht gerade Pause.«
    Hector hatte das Hotel gesichert und den Job dann an zwei Agenten aus Pittsburgh abgetreten. Er war seit gestern Morgen im Dienst, und Joseph brauchte ihn frisch und ausgeruht. Für alle Fälle.
    Joseph hatte für Simone und Maggie ein Hotelzimmer gegenüber den beiden Verbindungszimmern gebucht, die Daphne und er bezogen hatten. Kate und Hector würden die Räume links und rechts davon bekommen, und Deacon würde bei Hector unterkommen. Jeder hatte nun einen Ort, an dem er sich ausruhen konnte.
    »Daphne ist endlich schlafen gegangen«, erklärte er und hatte allergrößte Mühe, sein Satte-Katze-Lächeln zu unterdrücken, weil er es gewesen war, der sie müde genug gemacht hatte. »Ford geht es den Umständen entsprechend gut. Er ist für ein paar Minuten aufgewacht, dann aber wieder eingeschlafen.« Er berichtete dem Team von der zweiten Dosis

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