Todeskind: Thriller (German Edition)
Ketamin nach der zweiten Dosis Taser.
»Das ergibt doch gar keinen Sinn«, sagte J.D. »Warum sollte dieser Doug ihn einsammeln, nur um ihn kurz darauf wieder aus dem Auto zu werfen? Das ist ja fast, als wollte er, dass Ford gefunden wird.«
»So würde ich das auch sehen«, pflichtete ihm Joseph bei. »Er hat uns hierhergelockt, genau wie er uns nach Timonium gelockt hat.«
»Es gibt Neuigkeiten vom dortigen Tatort im Keller«, sagte Brodie. »Ich habe mit Hilfe der Polymerase-Kettenreaktion herausgefunden, dass das Blut an der Wand von Daphnes Ex-Mann, Richter Elkhart, stammt. Allerdings handelt es sich um gefrorenes Blut wie aus einer Blutbank.«
»Zumal der Richter äußerst lebendig ist«, sagte Grayson. »Er hat mir heute Morgen einen Besuch abgestattet, um sich zu beschweren, dass wir das FBI zu seinem Anwesen geschickt haben, als sei er ein ›gewöhnlicher Schurke‹. Ich fragte ihn, ob er zu Ford ins Krankenhaus fahren würde, aber er verneinte mit der Begründung, Fords Mutter sei schließlich vor Ort, da werde er wohl kaum gebraucht.«
»Hast du ihn gefragt, ob er sein Blut eingefroren hat?«
»Nein, die Information hatten wir zu dem Zeitpunkt noch gar nicht.«
»Ich habe die Mutter des Richters angerufen«, meldete sich Brodie zu Wort. »Sie hat mir bestätigt, dass sie für Notfälle Blutkonserven einlagern, weil der Mann eine recht seltene Blutgruppe hat. Eigentlich hätten sich die Vorräte auf dem Grundstück befinden müssen, aber sie waren nicht mehr da.«
»Doug ist ein kranker Mistkerl«, bemerkte Joseph angewidert. »Haben wir irgendwelche Anzeichen gefunden, dass er Daphne beobachtet hat, als sie auf die Farm kam und die Schrift an der Stallwand gesehen hat?«
»Haben wir«, sagte Kate. »Scott Cooper hat uns verschiedene Stellen gezeigt, von wo aus man den besten Blick auf die Gebäude hat. An einer fanden wir frische Fußspuren im Schnee. Wahrscheinlich sind wir die ganze Zeit beobachtet worden.«
»Mist. Haben wir denn wenigstens endlich ein Bild von diesem Arschloch?«
»Noch nicht einmal annähernd.« J.D. klang frustriert. »Wir haben Polizisten durch das Collegeviertel geschickt, die in jeder Bar, jedem Café nachgefragt haben, aber niemand hat ihn auf Video. Der Kerl passt genau auf, dass er nicht gefilmt wird. Und die Polizeizeichner haben auch nichts bewirkt, was aber nicht ihre Schuld ist. Die Beschreibung, die uns die Lehrerin in Timonium gegeben hat, könnte auf jeden passen.«
»Was ist mit der Kleinen in Philly?«, fragte Joseph. »Der Fünfjährigen, die gesehen hat, wie man ihr Au-pair-Mädchen umgebracht hat?«
»Steht noch unter Beruhigungsmitteln«, sagte J.D. »Allerdings haben wir endlich die Fotos, die im Parkhaus aufgenommen wurden. Das ist Doug, wie er am Montagabend aus seinem Van steigt.« Das Team war plötzlich weg und wurde durch ein Standbild ersetzt.
Joseph beugte sich vor und zog die Brauen zusammen. »Verdammt. Daphne hat früher solche Frisuren getragen.« Doug trug eine Perücke, die zu Daphnes ehemaliger Bienenkorbfrisur hochtoupiert worden war. »Ein weiteres Häkchen auf der Liste der Dinge, die für eine persönliche Rache sprechen. Wie weit sind wir mit Daphnes alten Fällen? Habt ihr jemanden finden können, der so viel Hass entwickelt haben könnte?«
»Keinen, auf den Dougs Beschreibung passt«, antwortete Grayson. »Viel potenziellen Hass dagegen schon.«
»Schaut nach, ob jemand, den sie angeklagt hat, gestorben ist. Oder ob ihr jemanden findet, in dessen Familie es während oder nach der Anklage einen Todesfall gegeben hat«, schlug Joseph vor. »Die Tatsache, dass Doug sich so sehr auf Daphne konzentriert, legt nahe, dass er ihr nicht nur die Schuld an ein paar Parktickets gibt.«
»Machen wir«, sagte Grayson. »Hast du schon was von Bo gehört?«
»Seit heute Morgen nicht mehr«, gab Joseph zurück. »Sie haben vor, heute Abend Antonovs Lager zu stürmen. Falls Doug für Antonov arbeitet, kommen wir durch die Razzia vielleicht an Informationen über ihn. Wie läuft es mit der Suche nach Dougs Haus?«
»Ich habe die Treffer inzwischen auf dreißig Grundstücke und/oder Häuser eingegrenzt, deren Eigentümer Doug, Douglas oder McDougal heißen. Aber bis ich nicht mehr über den Kerl weiß, hänge ich fest. Allerdings habe ich schon angefangen, diese dreißig zu überprüfen. Vielleicht finde ich ja irgendwas. Bisher ist nichts aufgetaucht.«
»Such weiter. Kate, da Sie bei Simone sind, fragen Sie sie bitte nach ihrer Schwester
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