Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
sein. Die Jungs waren abgehauen, aber der Direx hatte den Ballermann gesehen. Dass sie nicht für mich lügen, ist ja wohl klar. Der Direktor würde die Polizei rufen, und dann gab es Ärger.
    Also hau ich ab. Doch er wollte nicht mit leeren Händen gehen. Er hatte sich an das Gefühl des kalten Metalls in seinem Rücken gewöhnt. Er würde nie wieder eine Pistole mit in eine Schule nehmen, aber er wollte ganz sicher eine dabeihaben, falls er sich in gefährlichen Gegenden herumtreiben musste. Die eine, die er genommen hatte, war verloren, aber er wusste, wo mehr zu finden waren.
    Cole wollte gar nicht wissen, warum Mitch einen Haufen Waffen und Tausende von Dollar in dem kleinen Raum im Keller aufbewahrte – in dem kleinen Raum, von dem er natürlich eigentlich nichts wissen sollte. Mitch hatte seine Finger in irgendeinem richtig üblen Mist, und Cole hatte keine Lust, in die Fußstapfen seines Bruders zu treten. »Vorbestraft« klang in der eigenen Akte gar nicht gut.
    Aber er brauchte Hilfe, brauchte eine Waffe. Nur dieses eine Mal noch. Unten im Keller waren fünfzehn normale Pistolen gewesen plus ein paar andere, die antik aussahen. Die hatte er bislang nicht angerührt und würde es auch jetzt nicht tun. Er brauchte nur etwas zum Schießen. Eine ganz normale Knarre.
    Er schlich die Stufen hinab und war froh, dass Mitch weggegangen war und ihn in einem Haus allein gelassen hatte, das mehr dunkle Winkel und Verstecke hatte als ein englisches Spukhaus. Mitch dachte, er sei zu blöd, um die versteckten Türen und Geheimräume zu kennen, aber er irrte sich.
    Cole wusste Bescheid. Und nicht nur darüber. Er schob die Kartons und Kisten beiseite und runzelte die Stirn. Dann begann sein Herz noch härter zu schlagen. Die Tür hatte ein neues Vorhängeschloss.
    O nein. Verdammt. Was jetzt?
    Oben polterte es, und er sprang von der vermeintlich geheimen Tür weg.
    »Mitch! Wo bist du? Verdammt noch mal, du elender Mistkerl, wo bist du?«
    Das konnte unmöglich Matthew sein. Matthew fluchte doch nie. Aber anscheinend machte selbst Matthew Ausnahmen, und Cole schüttelte seine Schockstarre ab, räumte hastig die Kartons wieder an die richtige Stelle und lauschte. Matthew lief die Treppe hinauf in den ersten Stock, also nutzte Cole seine Chance und rannte ins Erdgeschoss. Wenn er sich beeilte, konnte er noch durch die Garage verschwinden, bevor Matthew wieder herunterkam. Er hatte überhaupt keine Lust, sich einmal mehr anzuhören, was für ein Problem Mitch langsam wurde.
    Cole hatte es gerade durch die Küche geschafft, als eine Hand seine Schulter packte. Er fuhr herum und sah in Matthews wütendes Gesicht herab. Matt war größer als Mitch. Aber ich bin größer als sie beide. Warum muss ich so ein elender Loser sein? »Was ist?«, knurrte er.
    »Wo ist Mitch?«, fragte Matt barsch.
    »Nicht da. Hatte einen Auftrag. Hat den Jeep mitgenommen und den Transporter hiergelassen.«
    Matthew sah zur Seite. »Verdammt. Dieser verdammte Mistkerl.«
    Frag nicht. Frag ihn bloß nicht, was los ist. »Was ist los?« Oh, verdammt und zugenäht.
    Matthew war bleich. »Mitch hat dafür gesorgt, dass Dad mit gefährlichen Leuten in Konflikt gekommen ist. Absichtlich. Er hat diese Leute bestohlen und alles so eingerichtet, dass es aussieht, als sei Dad es gewesen. Ein Alptraum.«
    Und hier zeigt sich, wo ich schlauer bin als Mitch. Der würde nun sarkastisch werden, aber ich gebe mich handzahm, um bei nächster Gelegenheit abzuhauen, bevor die Cops kommen und mich in den Jugendknast stecken. »Aber wieso sollte Mitch so was tun?«
    Wunderbarer Tonfall. Genau die richtige Menge Anteilnahme . Das machst du gut. Aber innerlich grinste Cole. Und du auch, Mitch. Das Arschloch von Stiefvater hatte Mitch vor Jahren ebenso reingelegt. Und deswegen hatte Mitch seine Zeit absitzen müssen. Offene Rechnungen können gemein sein.
    »Keine Ahnung. Scheint wohl immer noch sauer zu sein.«
    Tja, er hat nun mal drei Jahre seines Lebens im Knast vergeudet und tagtäglich aufpassen müssen, nicht gefickt zu werden. Weswegen ich jetzt auch Probleme habe. Danke, Dad!
    Cole verzog schmerzlich das Gesicht. »Na ja, das damals war ja nicht Dads Schuld oder so.« O Mann, das kann nicht mal ich so rausbringen, ohne würgen zu müssen. »Trotzdem hat er drei Jahre gesessen, Matt.«
    »Aber Dad könnte bei dieser Sache draufgehen«, stieß Matthew verbittert hervor. »Rafft ihr zwei das eigentlich nicht?«
    »Hör zu, Matt, ich will nicht, dass Dad irgendwas

Weitere Kostenlose Bücher