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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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mit der Spieluhr hin. »Unten an der Rezeption hatten sie Sekundenkleber. Sie ist nicht mehr genau so, wie sie einmal war, aber besser habe ich es nicht hinbekommen.«
    »Maggie … Ich weiß, dass ich schreckliche Dinge gesagt habe, und ich kann sie nicht zurücknehmen. Aber wir sind seit siebenundzwanzig Jahren befreundet.« Sie rang sichtlich um Fassung. »Zusammen haben wir schon stürmische Zeiten durchgestanden, gute wie schlechte. Und wir haben zusammen eine erstaunliche Frau großgezogen. Du und ich. Sie braucht dich noch immer. Sie wird uns beide brauchen, denn dieser Alptraum ist noch lange nicht vorbei. Bitte bleib noch, wenigstens ein bisschen.«
    Maggie zögerte. »Ich weiß nicht recht.«
    Simone ging zaghaft ein paar Schritte auf sie zu. »Du hast meiner Tochter damals die Stimme zurückgegeben, und dafür schulde ich dir Dank. Aber du hast mehr getan, denn du hast mir in einer Zeit, in der ich mich vollkommen allein glaubte, deine Freundschaft geschenkt.« Traurig nahm sie die Spieluhr aus Maggies Hand. »Daphne hat sie mir einmal zum Muttertag geschenkt – der erste, nachdem Michael uns verlassen hatte. Du hast sie mit zu einem Töpferladen genommen, wo sie sie bemalen durfte. Danach hat man die Uhr lackiert und gebrannt.«
    »Ja, ich erinnere mich noch gut daran.«
    »Sie spielt ›Edelweiß‹.«
    Maggie warf Joseph einen Blick zu. »Aus dem Musical The Sound of Music. Ihr Lieblingsfilm.«
    Simone schüttelte den Kopf. »Sie liebt das Stück nicht wegen des Films. Sie liebt den Film wegen des Stücks. Ihr Vater hat es ihr früher immer vorgesungen, wenn sie ins Bett sollte.«
    »Das wusste ich gar nicht«, sagte Maggie leise.
    »Ich weiß. Es tat zu weh, das auszusprechen. Als Daphne mir die Uhr schenkte, musste ich mich extrem zusammenreißen, um nicht in Tränen auszubrechen. Sie sah mich mit großen Augen an, hoffte so sehr, dass ich mich über das Geschenk freute, und war schrecklich enttäuscht, als ich das nicht konnte. Noch Wochen danach traute ich mich nicht, die Spieluhr aufzuziehen. Aber eines Tages kam ich in mein Zimmer und fand Daphne auf meinem Bett sitzend vor. Sie hielt sich die Spieluhr ans Ohr, stoppte sie aber hastig, als sie mich sah, als wüsste sie, wie weh mir das tat.« Simone seufzte. »Dann sprach sie die ersten Worte seit acht Monaten – ›Daddy war das nicht‹ –, sprang auf und rannte in den Stall. Ich hatte keine Ahnung, dass sie glaubte, Michael habe uns ihretwegen verlassen, so sehr war ich mit meinen eigenen Schuldgefühlen beschäftigt.«
    Maggies Augen füllten sich mit Tränen. »Oh, Simone.«
    »Danach spielte ich die Uhr absichtlich jeden Abend ab. Ich wollte ihr klarmachen, dass ich ihr keine Schuld gab. Dass es mir gutging. Und nun kann ich nicht mehr ohne sie einschlafen.«
    »Sie funktioniert noch«, sagte Maggie heiser. »Das Kästchen hat einen Riss, aber die Uhr funktioniert.«
    »Gestern Abend dachte ich, sie sei hinüber.« Simone zog sie auf und lächelte traurig, als die zarten Klänge einsetzten. »Erstaunlich, was ein bisschen Sekundenkleber bewirken kann.« Sie sah zu Maggie. »Ich weiß, ich habe furchtbare Sachen gesagt, die ich nicht zurücknehmen kann, obwohl ich es mir über alles wünschte. Ich hoffe bloß, dass ich das, was wir hatten, nicht unrettbar zerstört habe.«
    Maggie schüttelte den Kopf. »Hast du nicht.«
    Selbst Josephs Augen brannten, als Maggie den Koffer fallen ließ und die beiden Frauen sich in die Arme fielen. Und dann fixierte sein Blick die Spieluhr. Die zerbrochenen Stücke waren exakt zusammengefügt worden, die Risse kaum sichtbar.
    Erstaunlich, was ein bisschen Sekundenkleber bewirken kann. Er runzelte die Stirn und verharrte plötzlich. Sekundenkleber.
    »Oh, mein Gott«, stieß er hervor. Und lachte laut auf. »Oh, verdammt und zugenäht.«
    Die beiden Frauen drehten sich zu ihm um und blickten ihn verständnislos an, aber er registrierte es kaum. Er wählte bereits Dr. Brodie auf dem Handy an. »Mach schon, Brodie, wach auf.«
    »Joseph?« Die Forensikerin klang verschlafen. »Ich dachte, wir haben erst um sieben eine Konferenzschaltung.«
    »Stimmt, aber das hier kann nicht warten.« Sein Herz raste. »Sie müssen Ihre Leute noch einmal zu dem Drugstore schicken. Der Laden, in dem man den Ausweis von Doug sehen wollte.«
    »Wir haben bereits versucht, die Bänder zu bekommen, erinnern Sie sich nicht? Ich hatte Ihnen mitgeteilt, dass sie schon überspielt wurden.«
    »Haben Sie den Sekundenkleber

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