Todeskind: Thriller (German Edition)
FBI-Agent hatte seine Waffe gezogen, doch in der anderen Hand hatte er ein Handy, das er dicht an die Tür hielt.
Was ging da vor sich?
Und dann … brach plötzlich die Hölle los, und Ford verlor die Übersicht. Joseph trat die Tür ein, ließ sich auf ein Knie fallen und riss den Arm hoch. Und dann schoss er. Genau wie die Frau.
Mom. Seine Mutter war in der Garage. Mit Doug.
Ford stieß die Tür auf und war froh über die beißende Kälte, die ihn hellwach machte. Er ließ sich hinausfallen und landete im Schnee.
»Mom!«, schrie er. »Mom!« Er stemmte sich hoch und begann zu laufen, obwohl seine Füße schmerzten, als würde jemand mit Nadeln hineinstechen. Aber es kümmerte ihn nicht. Getrieben von Angst, steuerte er die Tür zur Garage an, nur um von Deacon aufgehalten zu werden.
Der FBI-Agent packte ihn am Arm und zerrte ihn zurück. »Deiner Mutter geht es gut. Doug ist tot, aber deine Mutter ist okay.«
Ford drängte sich vor die Frau mit dem Gewehr. Sie trat zur Seite, damit er in die Garage sehen konnte.
Doug war von den Schüssen getroffen worden, aber seiner Mutter war nichts geschehen. Sie ist okay. Unverletzt. Carter hatte Dougs Leiche von ihr geschoben und küsste seine Mutter so leidenschaftlich, dass sich Ford die Nackenhaare aufstellten.
Deacons Hand schloss sich um seine Schulter. »Alles in Ordnung.«
Plötzlich gaben Fords Knie nach, aber Deacon fasste gerade noch rechtzeitig seinen Arm, die Frau mit dem Gewehr den anderen, und gemeinsam brachten sie ihn zu einem Klappstuhl, den man in den Schnee gestellt hatte.
»Das ist Agent Coppola«, stellte Deacon die Frau vor. »Sie hat den einen Schuss abgegeben, der deine Mutter befreit hat.«
»Ich danke Ihnen«, sagte Ford heiser.
»Gern geschehen.« Coppola ging neben ihm in die Hocke und sah ihm in die Augen. »Alles okay?«
»Glaub schon. Ich bin aufgewacht, als die Schießerei losging«, murmelte Ford.
»Doug hat ihm erneut etwas gespritzt«, erklärte Deacon.
»Oh«, sagte Coppola. »Kein Wunder, dass du so verkatert wirkst.« Sie richtete sich auf und deutete hinter einen Laptop, der auf einem Stapel Kunststoffboxen stand.
Ford hatte die Kisten hinten in Deacons Wagen gesehen, als sie Tasha abgeholt hatten. Ford hatte gedacht, seine Mutter könnte die Wärme eines Tieres gebrauchen, wenn sie aus dem schrecklichen unterirdischen Raum käme, und ein Pferd zum Striegeln hatte er schlecht mitnehmen können.
»Ich setze Lynch in einen der Streifenwagen«, sagte Coppola zu Deacon. »Wir müssen uns überlegen, wie wir ihn nach Baltimore schaffen.«
Sie zog hinter den gestapelten Kisten einen Mann auf die Füße. Man hatte ihm die Hände mit Handschellen auf den Rücken gefesselt. Seine Kehrseite war voller Schnee, sein Hemd bräunlich von getrocknetem Blut.
Ford riss die Augen auf. »Hal? Aber was … Hal? « Ja, es war Hal Lynch, ein enger Freund seiner Mutter und gern gesehener Gast in ihrem Haus, seit Ford denken konnte. Hal, der ihn ins Stadion mitgenommen und mit ihm Fangen gespielt hatte, als Ford noch klein gewesen war. Hal?
»Tja, wie es scheint, ist Hal Lynch Dougs Stiefvater«, sagte Deacon.
Fords Augen weiteten sich noch mehr. »Was? Ich wusste nicht mal, dass er einen Stiefsohn hat.«
»Und einen leiblichen, wahrscheinlich sogar zwei«, sagte Deacon, als Coppola Hal zu einem Streifenwagen eskortierte. »Ist ’ne ziemlich irrwitzige Geschichte, aber ich gönne dir noch einen Tag Zeit zum Ausruhen, bevor ich dir die Einzelheiten erzähle. Im Augenblick bleibst du am besten einfach sitzen.«
Ford gehorchte und blieb auf dem Klappstuhl, bis seine Mutter aus Becketts Garage kam. Carter hielt sie im Arm, aber sie ging auf eigenen Füßen.
Ford rappelte sich hoch und sah ihr entgegen. Als sie ihn entdeckte, warf sie sich in seine Arme. »Sie haben Doug erwischt. Uns ist nichts passiert.«
»Man hat auf dich geschossen.«
»Auf Doug. Mir hat man kein Haar gekrümmt. Mir geht es gut, Ford, wirklich.«
Und dann fingen alle gleichzeitig an zu reden. Deacon erzählte ihm, dass Clay Kimberly und Cole Lynch, Dougs kleinen Bruder, aufgestöbert hatte. Cole hatte sie zu Dougs Haus geführt, wo er ihnen eine Vielzahl von Verstecken gezeigt hatte. In einem hatten sie Pamela MacGregor entdeckt, die inzwischen im Krankenhaus sein dürfte.
Kimberly war verhaftet worden, befand sich jedoch ebenfalls im Krankenhaus. Doug hatte ihr am Abend seiner Entführung eine Stichwunde zugefügt, die sich entzündet hatte. Man hatte sie
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