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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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»Herrgott.«
    »Haben Sie auch die Drohungen auf dem Handy gespeichert?«
    »Ja. Ich habe sie an die Polizei weitergeleitet.« Daphne scrollte durch die Nachrichten auf ihrem Handy. »Moment mal. Ich habe von Ford heute Morgen noch eine SMS bekommen.«
    »Wann?«, fragte Hector angespannt.
    »Ich war im Gericht.« Mit bebenden Händen suchte sie die Nachricht und klickte sie an. »Hier ist sie. Zehn Uhr vier. ›Viel Glück, Mom.‹« Sie sah voller Hoffnung auf. »Es geht ihm gut. Er hat mir geschrieben. Das Ganze ist ein Irrtum.«
    Copolla, die gar nicht hoffnungsvoll aussah, wählte eine Nummer auf ihrem Handy. »Ich rufe Agent Carter an. Das muss er wissen.«
    Zorn flammte in Daphne auf. »Er hat mir geschrieben, verdammt. Wir können rausfinden, wo er gewesen ist. Wir können ihn finden!«
    »Joseph, hier ist Kate … Nein, nein, Ms. Montgomery ist nichts passiert. Ihr ist eingefallen, dass ihr Sohn ihr heute Morgen eine SMS …« Sie lauschte, dann warf sie einen vorsichtigen Blick über die Schulter. »Ja, genau, um diese Zeit war es.«
    Daphne wich die Luft aus den Lungen. Nein! Sie war sich nicht bewusst, dass sie ein Wimmern ausstieß, bis sie ihre Stimme hörte. Ihre Hand flog zu ihren Lippen, doch die gequälten Laute ließen sich nicht stoppen.
    Das bin ich, dachte sie. Ich mache diese Geräusche. Das letzte Mal, als sie sich selbst so gehört hatte … bin ich in der Arztpraxis gewesen. Der Arzt hatte ihr gerade die schlechte Nachricht mitgeteilt und Wörter wie Diagnose, Chemotherapie und Metastasen benutzt, aber sie hatte nichts anderes hören können als die schrecklichen Laute, die sich ihrer Kehle entrangen. Lieber Krebs als das hier. Ich würde sofort tauschen. Ich würde alles noch einmal durchmachen, wenn ich dafür Ford wiederkriegen könnte.
    Aber das Schicksal ließ sich nie auf einen solchen Handel ein. Das wusste sie nur allzu gut. Ihre Lungen arbeiteten immer angestrengter. Jeder Atemzug schmerzte.
    Ford, wo bist du? Wo bist du?
    Kate warf Daphne aus dem Augenwinkel einen Blick zu. »Ja. Machen wir. Auf direktem Weg nach Hause.« Sie legte auf. »Sie wussten schon von der SMS. Sie haben sich Fords Anruferlisten besorgt.«
    Das war offenbar noch nicht alles. »Von wo hat er die Nachricht geschickt?«
    »Die SMS kam aus einer kleinen Straße, nicht weit vom Gericht entfernt.«
    »Ist Joseph jetzt gerade da?«
    Kate zögerte. »Ja.«
    »Dann fahren Sie mich hin.« Sie begegnete Hectors Blick im Rückspiegel. »Tun Sie es, bitte.«
    »Daphne«, begann Hector.
    »Tun Sie es!«, brüllte Daphne. Beide Agents fuhren zusammen. Sie zwang sich zu einer ruhigeren Tonlage. »Oder ich steige aus und nehme mir ein Taxi. Trampe, wenn es sein muss. Also, wie sieht’s aus?«
    Dienstag, 3. Dezember, 13.35 Uhr
    Joseph stieg aus dem Wagen und trabte in die Straße, wo Deacons Wagen stand. Deacon selbst war nirgendwo zu sehen. »Novak!«, rief er.
    »Hinter den Müllcontainern«, antwortete Deacon. Einen Moment später tauchte er auf, einen Stift in der Hand, an dem ein Rucksack am Schulterriemen baumelte. »Das ist alles, was ich gefunden habe.«
    »Dann schauen wir uns das mal an.«
    Deacon zog den Reißverschluss auf, hielt die Nase daran und hustete. »Da drin hat jemand sein Mittagessen transportiert. Etwas mit verflucht viel Knoblauch.« Er blickte auf und blinzelte übertrieben. »Das rollt einem ja die Fußnägel auf.«
    Deacon wischte sich imaginäre Tränen aus den Augenwinkeln, und Joseph nahm sich einen Moment Zeit, um seine merkwürdigen Augen zu betrachten. »Du trägst gar keine Kontaktlinsen, oder?«
    Deacon grinste leicht. »Nö. Ich sehe so aus, wie ich aussehe.«
    »Deine Wimpern sind auch weiß. Wieso?«
    Deacon zuckte mit den Achseln. »Ist eben so. Meine Haare sind überall weiß. Sogar die auf der Brust.«
    Was ihn eigentlich störte, wie Joseph plötzlich erkannte. »Tut mir leid, Deacon«, sagte er. »Ich dachte, du bist, was das betrifft, ziemlich unempfindlich, aber ich habe mich wohl geirrt.«
    »Irgendwann geht’s einem auf die Nerven«, gestand Deacon.
    »Aber deine Augen funktionieren einwandfrei?«, fragte Joseph. »Keine Probleme, blinde Flecken, von denen ich wissen müsste? Keine Schwachstellen, die in einem Feuergefecht tödlich sein könnten?«
    »Nein. Ich habe sogar beste Sehfähigkeiten.« In Deacons seltsame Augen trat ein nachdenkliches Leuchten. »Machst du dir Sorgen um mich?«
    »Sorgen ist vielleicht nicht das richtige Wort«, wich Joseph aus.
    Deacon

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