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Todeskind: Thriller (German Edition)

Todeskind: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskind: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Restaurants stand. »Du hast mir nicht zufällig was mitgebracht?«
    »Nein. Tut mir leid«, sagte Deacon, Josephs Tonfall nachäffend.
    Joseph musste lachen, was ihn selbst überraschte. »Tut’s dir nicht.« Sie stiegen aus. Gerade als er Deacon zum Konferenzraum folgte, summte sein Telefon, um eine eingehende SMS anzuzeigen. Sie war von Judy. Du hast nichts über Daphne gesagt. Ich mache mir Sorgen um sie.
    Ich mir auch, dachte er. Im Gehen gab er die Antwort ein. Sie hält sich tapfer. Vielleicht freut sie sich über einen Anruf.
    Er zögerte, dann schrieb er eine neue Nachricht. Du glaubst daran. Vergiss es nicht. Er tippte Daphnes Nummer ein und schämte sich nur ein ganz klein wenig, dass er sie auswendig kannte, seit er sie kurz nach ihrer ersten Begegnung in Graysons Adressbuch erspäht hatte. Joseph schickte die Nachricht ab und straffte die Schultern. An die Arbeit.
    Dienstag, 3. Dezember, 14.25 Uhr
    Oje. Daphne saß an ihrer Frisierkommode und betrachtete ihr Spiegelbild mit echtem Entsetzen. Du siehst aus, als hättest du einen Querfeldeinritt gemacht und wärst in der Dornenhecke gelandet.
    Sie hatte es endlich in ihr Zimmer geschafft. Hatte endlich einen Augenblick für sich allein ergattert. Sie liebte ihre Familie, das tat sie wirklich. Aber manchmal waren Simone und Maggie wie echte Glucken. Hoffentlich bin ich nicht auch mit Ford so.
    Der Gedanke durchfuhr sie wie ein Stich. Wäre ich das mal gewesen! Dann wäre er nun bei mir!
    Hör auf, so zu denken, schalt sie sich, als sie ihr Handy ans Ladegerät steckte und es so auf die Kommode legte, dass sie das Display sehen konnte, für den Fall, dass es klingelte.
    Bitte klingle. Bitte.
    Eine feuchte Nase stieß ihr gegen den Arm, und automatisch strich sie Tasha über den struppigen Kopf.
    Daphne hatte ihr ganzes bisheriges Leben keinen Hund gehabt und auch nie einen gewollt. Doch innerhalb einer Woche nach Ankunft des Riesenschnauzers hatte sie sich gefragt, wie sie jemals ohne Tasha hatte leben können. Die Hundedame schien immer zu spüren, wenn sie aufgeregt oder betroffen war. Und als Ford ins Wohnheim gezogen war, hatte Tashas freundliches Wedeln ihr dabei geholfen, sich nach einem langen Arbeitstag wieder auf den Feierabend zu Hause zu freuen.
    Bis heute. »Er kommt zu uns zurück, mein Mädchen. Das muss er.« Tasha legte die Schnauze auf Daphnes Oberschenkel und seufzte leise. Mitleidig. Doch ein leises Klopfen an der Tür brachte den Hund zum Knurren. »Mit mir ist alles okay, Mama«, sagte sie fest.
    Die Tür öffnete sich einen Spalt, und im Spiegel sah Daphne langes schwarzes Haar. »Weiß ich«, sagte Paige leise. »Aber mit mir nicht.«
    Das Spiegelbild verschwamm plötzlich, als Daphnes Augen sich mit Tränen füllten. Mit ihr war gar nichts okay. »Dann komm rein«, gab sie verzagt zurück.
    »Darf Peabody auch rein? Er würde gerne mit Tasha spielen.«
    »Solange er nicht aufs Bett springt.«
    »Er beherrscht die Etikette, keine Sorge.« Paige schloss die Tür hinter sich. Der Rottweiler tappte neugierig herein, aber Tasha blieb neben Daphne stehen. »Im Übrigen kriegt er von der ganzen rosa Spitze Komplexe.«
    Daphne versuchte zu lachen, aber es kam nur ein Schluchzen heraus. Sobald die ersten Tränen liefen, konnte sie plötzlich nicht mehr aufhören, und die Schluchzer schüttelten sie so heftig, dass ihre Brust anfing zu schmerzen. Warum war ich keine Glucke? Ich hätte ihn nicht aus den Augen lassen dürfen.
    Paige stand hinter ihr, massierte ihr sanft die Schultern und ließ sie weinen. Als die Tränen langsam versiegten, schloss Daphne ihre verquollenen Augen. »Mir platzt der Schädel.«
    »Kein Wunder. Wenn du deine Perücke abnimmst, kann ich dir den Kopf massieren und es vielleicht mal mit Akupressur versuchen.«
    Daphnes Kopf fuhr hoch, und sie begegnete Paiges Blick im Spiegel. »Wie lange weißt du …?« Verlegen sah sie zur Seite. »Ach, ist ja egal.«
    »Erinnerst du dich an den Tag, an dem wir uns kennenlernten? Im April? Du hattest ein limettengrünes Kostüm mit einem superkurzen Rock an und mörderisch hohe Schuhe in exakt derselben Farbe. Und deine Frisur! Hochtoupiert. Zu einem Bienenkorb.«
    Daphnes Augen verengten sich. »Ja und?«
    »Du hattest dich anerboten, als reiche Gönnerin zu fungieren, damit wir verdeckt ermitteln konnten. Grayson hat abgelehnt.«
    Daphne zog die Brauen zusammen. »Er hat damals behauptet, ich sei ›unvergesslich‹«. Joseph hatte das nicht so gesehen. Er hatte sie am selben

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