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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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sie dich um den Finger wickeln wollte.«
    »Ja, das weiß ich auch. Ihr Blick hatte etwas Berechnendes, wie man es häufig bei Leuten sieht, die einen Teil oder die ganze Geschichte erfunden haben. Stellen wir es uns also einmal vor: Nach Crystals Tod nimmt man Kontakt zu ihr auf und besticht sie, damit sie den Mund hält. Sie nimmt das Geld. Ausgeben kann sie nichts davon, weil sie St. Leo im ersten Jahr bezahlt und im nächsten Jahr fünfzehntausend aufbringen muss.«
    »Ich kann’s einfach nicht fassen«, murmelte Paige. »Es ist doch nur ein Kindergarten. Was hat sie mit dem Jungen denn noch vor?«
    »Vielleicht sich für Stipendien bewerben. Sobald ihr das Geld ausgeht, kann Caleb diese Förderung erhalten.«
    »Aber das kommt mir so unsinnig vor.« Paige runzelte die Stirn. »Warum unbedingt diese Schule? Auch Rex McCloud war als Kind dort, und mein Bauchgefühl sagt mir, dass es etwas damit zu tun hat. Ich weiß bloß nicht, was.« Sie rieb sich die Stirn. »Okay, stellen wir uns das Szenario weiter vor: Sie spart also den Batzen Geld für ihr Kind und lebt – wovon? Ihrem Teilzeitjob bei McDonald’s? Kann ich mir nicht vorstellen. Sie schafft es, eine Fortbildung zur Pflegehelferin zu machen, und zahlt die Miete für die Wohnung, in der wir sie gerade besucht haben.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe sie bereits letzte Woche überprüft. Ich wollte schon mit ihr reden, als es sich noch um einen Pro-Bono-Fall für Maria handelte.«
    »Soll das heißen, Maria und Elena haben dich nicht einmal bezahlt?«
    »Womit denn? Sie hatten doch kaum genug, um alle Münder zu stopfen. Deswegen habe ich auch so lange gebraucht: Ich konnte mich erst in meiner Freizeit dransetzen, wenn wir mit Clays Fällen durch waren. Oh, übrigens hat er gesagt, er könne heute Nacht meinen Aufpasser spielen. Er wird bis spätestens zehn im Peabody sein.«
    Grayson runzelte die Stirn. »Großartig.«
    »Ich befolge nur die Anweisungen, Herr Staatsanwalt«, sagte sie leise.
    »Ich weiß«, erwiderte er und verfluchte sich innerlich für die Eifersucht, die an ihm nagte. »Toll finde ich es aber trotzdem nicht.«
    Paige blickte aus dem Fenster. »Wovon hat Brittany gelebt, nachdem Crystal tot war?«
    Grayson zwang sich, sich wieder aufs Thema zu konzentrieren. »Jedenfalls nicht von Teilzeit bei McDonald’s. Es kann auch nicht gerade leicht gewesen sein, mit Baby zu arbeiten. Und warum hat sie uns das Kontobuch überlassen?«
    »Das werden wir herausfinden, wenn wir noch einmal mit ihr reden. Vielleicht geht sie ja heute zur Arbeit.«
    Er hätte am liebsten auf das Lenkrad geschlagen, aber er tat es nicht. »Bloß haben wir vergessen, nachzufragen, in welchem Pflegeheim sie arbeitet – immer vorausgesetzt, dass sie uns in dem Punkt die Wahrheit gesagt hat.«
    »Sie muss auf den Anmeldeformularen für die Schule ihren Arbeitgeber angeben, vor allem, wenn sie finanzielle Hilfe beantragt hat. Wir könnten noch einmal bei deiner Miss Keever anfragen.«
    »Ja, tun wir das.« Er furchte wieder die Stirn, als er nur den Anrufbeantworter erwischte. »Kann sein, dass sie für heute Feierabend gemacht hat.«
    Paige zog ihr Laptop aus dem Rucksack. »Dann rufe ich jetzt eben alle Pflegeheime an, bis ich sie finde.«

13. Kapitel
    Mittwoch, 6. April, 17.00 Uhr
    Betsy Malone sah ein ganzes Stück älter aus, als sie wirklich war, dachte Paige. Die Frau, die viele Jahre mit durchfeierten Nächten verbracht hatte und nun auf die dreißig zuging, hatte das Gesicht einer mindestens Vierzigjährigen. Sie führte sie in einen kleinen Raum in der Entziehungsklinik, in der sie ehrenamtlich tätig war.
    »Hier können wir reden«, sagte sie und schloss die Tür.
    »Wir wollten Ihnen Fragen zu Rex McCloud stellen«, sagte Grayson, als sie sich setzten.
    Betsys Augen weiteten sich. »Und in welcher Angelegenheit genau?«, erkundigte sie sich vorsichtig.
    »Nicht in Bezug auf Ihre Verhaftungen wegen Drogenbesitzes«, sagte er, und sie atmete erleichtert aus. »Es geht uns um die Poolparty an jenem Abend, an dem eine junge Frau getötet wurde. Crystal Jones.«
    Betsys Schultern schienen nach vorne zu sacken. Sie senkte den Blick. »Okay.«
    »Was ist damals geschehen?«, fragte Paige.
    »Ich weiß nicht mehr besonders viel von dieser Party. Rex und ich waren high. An Crystal kann ich mich nur vage erinnern, ich weiß allerdings noch recht gut, dass Rex total sauer war, weil er gehofft hatte, sie würde sich flachlegen lassen, aber dann war sie gar

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