Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
nicht am Pool. Er hatte einen Haufen Jungs eingeladen, und sie gehörte zu seinem Entertainmentprogramm – scharfe Blondine zum Vernaschen. Ich habe nicht besonders auf sie oder andere geachtet. Ich hatte gerade … na ja, ich hatte mich ein bisschen aufpeppen lassen.«
    »Sie hatten Implantate bekommen«, sagte Paige gelassen. »Zum einundzwanzigsten Geburtstag. Ich hab’s auf Ihrer MySpace-Seite gesehen.«
    Sie lachte ungläubig. »Die gibt’s noch? Um der guten alten Zeiten willen muss ich mal wieder reinschauen. Ja, ich hatte gerade von meinem Arzt das Okay bekommen, wieder ins Wasser gehen zu dürfen.«
    »Hat Rex den Pool an dem Abend verlassen?«, fragte Grayson.
    »Sogar mehrfach. Ich konnte damals kaum glauben, dass Sie ihm sein Alibi abgekauft hatten.«
    »Es gab ein Video von der Party«, erklärte Grayson. »Auf dem war er die ganze Zeit über am Pool.«
    Betsy schüttelte den Kopf. »Das kann nicht sein.«
    »Tja, nun, wir haben gerade erst festgestellt, dass das Video tatsächlich auch nicht von dem Abend der Party stammte. Es muss ein anderes Mal aufgenommen worden sein«, sagte Paige. »Vor Ihrer OP.«
    »Ich bin auch drauf?« Betsy sah sie entgeistert an. »Und was mache ich?«
    »Wenig. Rex macht«, sagte Paige anzüglich, und Betsy wurde feuerrot.
    »Konzentrieren wir uns doch auf den Abend im Allgemeinen«, unterbrach Grayson. »Und nicht auf Sie im Besonderen.«
    »Gute Idee«, sagte Betsy erleichtert. »Gerne.«
    »Haben Sie an diesem Abend Ramon Muñoz gesehen?«, fragte Paige.
    »Falls ja, dann nicht bewusst. Ich kannte ihn nicht. Ich weiß noch, dass ich nachher dachte, Rex könne sich glücklich schätzen, dass man den Schuldigen gefunden hatte, denn andernfalls wäre es problematisch für ihn geworden, seine Unschuld zu beweisen.« Betsy brach ab und zog die Brauen zusammen. »Aber Sie haben den Schuldigen gar nicht gefunden, stimmt’s?«
    »Sie wirken nicht sonderlich überrascht«, stellte Grayson fest.
    Sie seufzte. »Wahrscheinlich weil ich mich immer insgeheim gefragt habe, ob Rex es nicht doch war.«
    »Sie sagten, er habe den Pool mehrfach verlassen. Wann und warum und für wie lange?«, hakte Grayson nach.
    »Ein-, zweimal holte er sich mehr Koks. Ein andermal sagte er, er wolle ›Amber, diese Schlampe‹ suchen. Als Amber war sie übrigens an dem Abend da. Sie hat sich nicht Crystal genannt.«
    »War er wütend genug auf sie, um sie zu würgen oder auf sie einzustechen?«
    »Keine Ahnung. Er war wütend, aber Rex ist nie gewalttätig gewesen. Eher selbstzerstörerisch. Er hasste sich, er hasste seine Familie. Nach außen hin spielten sie heile Welt, aber in Wirklichkeit waren sie eine üble Sippe. Ich meine, sehen Sie sich doch an, was für Partys er feiern durfte.«
    »Der Senator und seine Frau haben damals behauptet, sie hätten von den Partys nichts gewusst«, erklärte Grayson. »Sie hätten schon geschlafen, genau wie der Stiefvater; die Mutter war nicht in der Stadt.«
    »Rex meinte, sie hätten immer ganz genau gewusst, was vor sich ging. Allerdings hat er alles Mögliche behauptet, wenn er high war.« Sie zuckte die Achseln. »Meine Eltern waren auch viel weg, aber nicht so wie Rex’ Eltern. Als sie das mit den Drogen herausfanden, schleiften sie mich in eine Klinik. Insgesamt viermal, aber irgendwann hat es was gebracht. Rex hatte kein solches Glück. Seine Mutter war immer auf Reisen, und sein Stiefvater wollte im Grunde nichts von ihm wissen. Rex ist hauptsächlich von seinen Großeltern erzogen worden.«
    Paige konnte Rex McCloud trotzdem nicht besonders sympathisch finden. »Wie lange kannten Sie sich damals schon?«
    »Seit wir klein waren. Rex versuchte immer, seine Großeltern zu beeindrucken, aber eigentlich mochten sie ihn nicht besonders. Im ersten Jahr der Highschool überspannte er den Bogen, flog von der Schule und wurde auf die Militärakademie verfrachtet. Als er endlich wieder nach Hause kam, wollte er nichts als eine gute Zeit. Er nahm jede Party mit und tobte sich aus.«
    »Sie sagten eben, es seien an dem Abend eine Menge Jungs da gewesen«, sagte Grayson. »Wie viele?«
    »Mehr als üblich jedenfalls. Vielleicht sogar doppelt so viele wie sonst.«
    Paige holte ihr Notizbuch hervor. »Können Sie sich an Namen erinnern?«
    »Die meisten kannte ich nicht. Da war einer, der hieß Grant. Und einer, der Bär genannt wurde.« Sie verzog das Gesicht. »Haarig.«
    Paige blickte auf.
    »Bär war unglaublich behaart. Überall. Deswegen kann ich mich noch

Weitere Kostenlose Bücher