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Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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vermutlich niemand nah genug an sie herangekommen, um sie reden zu hören. »Sie hat mich angefleht, ihr zu helfen, mehr konnte ich nicht verstehen.«
    Perkins nickte. Seine Miene war nicht zu deuten. »Die meisten Menschen wären weggelaufen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Daran hab ich gar nicht gedacht.« Und das entsprach der Wahrheit.
    »Was machen Sie beruflich, Paige?«, erkundigte sich Perkins.
    »Vieles. Ich bin halbtags in einem Fitnesscenter als Personal Trainer angestellt. Außerdem arbeite ich für eine Detektei.«
    Perkins zog eine Braue hoch. »Und was tun Sie für diese Detektei?«
    »Meistens fremdgehende Ehefrauen fotografieren.«
    »Könnte es sein, dass Sie Ziel des Scharfschützen waren? Vielleicht wollte jemand nicht, dass Sie Fotos machen.«
    Paige blinzelte verdattert. »Nein. Man hat doch schon auf sie geschossen, bevor sie mit dem Wagen gegen den Laternenmast geprallt ist. Ich bin davon ausgegangen, dass der Täter nur … nur beenden wollte, was er angefangen hatte.«
    Clay räusperte sich. »Kann sie jetzt gehen, Detective? Sie ist leichenblass.«
    Perkins zog einen Notizblock aus der Tasche. »Und wer sind Sie?«
    »Clay Maynard«, antwortete Clay.
    »In welcher Beziehung stehen Sie zu Miss Holden?«
    »Wir sind Freunde«, antwortete Clay und drückte wieder Paiges Hand. »Wenn das alles ist …«
    »Im Augenblick, ja. Bitte halten Sie sich zur Verfügung, falls wir noch weitere Fragen haben sollten.«
    »Danke«, sagte Paige, an die junge Ärztin gewandt. »Ich hoffe, Sie bekommen meinetwegen keinen Ärger.«
    »Versprechen Sie mir nur, dass Sie ins Krankenhaus kommen, sollten irgendwelche Probleme auftreten«, bat Dr. Burke.
    »Mach ich.« Wenn die Hölle gefriert. »Danke noch mal.«
    »Ich lasse Sie von einem Officer zu Ihrer Wohnung begleiten«, sagte Perkins. »Es werden schon einige Reporter auf Sie warten, denen Sie hoffentlich nichts erzählen.«
    »Keine Sorge. Sie können sich auf mich verlassen.« Peabodys Leine fest im Griff, setzte sie sich vorsichtig in Bewegung. Die Reporter fingen an, laut zu rufen, um sie auf sich aufmerksam zu machen, aber sie reagierte nicht. Bis jemand brüllte: »Hey, Paige, wo lernt man denn solche Sprünge?«
    »Was meint er?«, fragte Paige Clay. »Wovon redet der?«
    Clay schob sie vorwärts. »Geh einfach weiter, Paige.«
    Sie schwieg verwirrt, bis sie an den Reportern vorbei waren und ihre Wohnungstür erreicht hatten. »Wieso Sprünge? Was meint er damit? Der Mord ist doch gerade erst passiert, und außer mir war keiner hier.«
    »Jemand hat Sie gefilmt, als der Minivan gegen den Mast prallte«, erklärte der Beamte und verzog voller Mitgefühl das Gesicht. »Es war schon Minuten später in den Nachrichten. Ein weiteres Video wurde bei YouTube hochgeladen. Sie sind ein Internetstar.«
    Paige schloss die Augen und fragte sich, was die Videos wohl noch gezeigt hatten. »Verdammter Mist.«
    Dienstag, 5. April, 7.30 Uhr
    »Liebes, was ist los?«
    Adele Shaffer blickte auf und sah, wie ihr Mann ihre Tochter aus dem Hochstuhl hob und sie knuddelte, bis der kleine Blondschopf fröhlich quietschte. Adele musste trotz des Knotens in ihrem Magen lächeln. Allie kam ganz nach ihr. Hatte dieselben goldblonden Ringellöckchen wie sie. »Ich kann gar nicht genug von ihrem Lachen kriegen«, sagte sie.
    Mit dem Baby auf der Hüfte trat Darren zu ihr und küsste sie auf die Lippen. »Ich auch nicht. Aber du hast meine Frage nicht beantwortet – was ist los?«
    Adele zeigte auf den Fernseher, der auf der Küchentheke stand. »Es hat vorhin eine Schießerei gegeben. Angeblich ein Scharfschütze.«
    Darren zog die Brauen zusammen. »Im Ernst? Schon wieder?«
    »Hat sich ganz so angehört. Du wirst auf dem Weg zur Arbeit am Tatort vorbeikommen.«
    Er küsste sie wieder und übergab ihr Allie. »Keine Angst. Mir passiert nichts.«
    »Das sagst du immer« murmelte Adele.
    »Und mir passiert ja auch nichts«, erwiderte Darren lächelnd. »Was machst du heute?«
    »Ich treffe mich mit einer Klientin, die ihre Teppichmusterauswahl von ungefähr tausend auf fünf reduziert hat.« Sie hatten sich zum Mittagessen verabredet. Danach würde sie sich mit noch jemandem treffen – jemandem, den sie seit Jahren nicht gesehen hatte. Nicht hatte sehen wollen.
    Darren durfte nichts davon erfahren.
    Sie hatte das Treffen so lange hinausgeschoben, wie es ihr möglich gewesen war. Blieb zu hoffen, dass es kein zweites Mal geben würde.
    Darren legte ihr den Finger unters Kinn,

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