Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Todeskleid: Thriller (German Edition)

Todeskleid: Thriller (German Edition)

Titel: Todeskleid: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
damit sie ihn anblickte. »Mach dir meinetwegen keine Sorgen, okay? Ich rufe dich an, sobald ich im Büro bin. Du brauchst übrigens unterwegs nicht anzuhalten, ich habe dein Auto gestern Abend noch vollgetankt.«
    Das schlechte Gewissen wallte in ihr auf. Immer tat er so nette Dinge für sie, er hatte es einfach nicht verdient, belogen zu werden. Dennoch wusste sie, dass sie es nicht ertragen würde, ihm die Wahrheit zu sagen. »Danke. Pass auf dich auf.«
    Er küsste sie auf die Nasenspitze. »Was gibt’s zum Abendessen?«
    »Hähnchen mit Couscous. Das magst du doch so gerne.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Mir fallen noch ganz andere Dinge ein, die ich gern mag.«
    Sie holte tief Luft und rang sich ein Lächeln ab. »Geh arbeiten, Lüstling. Wir sehen uns später.«
    Sie wartete, bis sie hörte, wie die Eingangstür zufiel, dann ließ sie den Tränen freien Lauf. Schluchzend umklammerte sie die Kleine und wiegte sich mit ihr vor und zurück. Bitte, mach, dass es aufhört. Bitte. Ich tue alles, versprochen. Bitte lass es nicht wieder so werden wie früher.
    Nach einer Weile riss sie sich zusammen und drehte die Lautstärke am Fernseher auf. Sie hörte noch »Frau des verurteilten Mörders Ramon Muñoz«, »Hinrichtung«, »wahrscheinlich kein Zufallstreffer« und stieß einen erleichterten Seufzer aus. Wenigstens war nicht wieder die ganze Stadt in Gefahr.
    Bei ihr sahen die Dinge anders aus.
    Dienstag, 5. April, 7.30 Uhr
    Silas hatte recht, dachte der Mann, als er das Schloss der Hintertür von Denny Sandovals Bar knackte. Sandoval hatte seinen Nutzwert längst überschritten, er musste weg. Vor allem, wenn er belastende Beweise besaß, die Elena für so wichtig gehalten hatte, dass sie dafür zu sterben bereit gewesen war.
    Er betrat die Bar und dachte dabei an das letzte Mal, als er hier gewesen war. In den vergangenen sechs Jahren war viel passiert. Sandoval hatte in sein Lokal investiert. Und ich bin jetzt sehr reich.
    Und das wollte er auch bleiben. Wenn Sandoval irgendwelche Beweise hatte, dann musste er sie an sich bringen. Alle paar Schritte verharrte er, um zu lauschen. Sandoval war oben in seiner Wohnung über der Bar. Er schlich die Treppe hinauf und blieb vor Sandovals Schlafzimmertür stehen.
    Der Fernseher lief. Es ging natürlich um die Schießerei. Ein Video wurde gezeigt. Seine Augen verengten sich. Was war denn das?
    Elena hatte mit der Frau gesprochen, die sie zu retten versucht hatte. Gott allein wusste, was sie der »barmherzigen Samariterin«, wie die Medien sie nannten, gesagt hatte. Silas muss das doch gesehen haben. Er hätte beide erschießen sollen. Aber noch ärgerlicher war, dass Silas nicht die Wahrheit gesagt hatte. Vielleicht hatte auch Silas seinen Nutzwert verloren.
    Sandoval trat rückwärts aus dem Bad ins Schlafzimmer, einen Koffer in der Hand.
    So nicht, kleiner Kriecher, erst brauche ich Informationen. Er wollte wissen, was Elena gesehen hatte. Er wollte wissen, ob irgendetwas auf ihn verwies. Und ich kriege immer, was ich will.
    Dienstag, 5. April, 7.30 Uhr
    »Hier. Trink das.«
    Paige löste den Blick von ihrem Wohnzimmerfenster und nahm die Tasse mit heißem Tee aus Clays Hand. Es war die dritte, die er ihr aufzwang, während sie durch die Jalousien die Polizei draußen beobachtete und überlegte, was zum Teufel sie nun tun sollte.
    Inzwischen hatte auch sie die Videos gesehen, und sie wusste genau, wer ihren Sprung aufgenommen hatte. Der Junge aus der Wohnung über ihr war verknallt in sie und schleppte immer einen Camcorder mit sich herum. Einmal hatte sie Logan Booker erwischt, wie er sie gefilmt hatte, als sie spätabends mit Peabody unterwegs gewesen war. Eigentlich hatte sie gedacht, er hätte sich ihre Drohung, es seiner Mutter erzählen, wenn sie ihn noch einmal dabei ertappte, zu Herzen genommen. War wohl nichts.
    Weder auf Logans Video noch auf dem Handyfilmchen war zu sehen gewesen, wie Elena ihr den USB-Stick in die Hand gedrückt hatte, und verstehen konnte man auch nichts. Peabody sei Dank. Er hatte die Aasgeier nicht nah genug herankommen lassen.
    Der Mord selbst dagegen war in allen Einzelheiten festgehalten – inklusive Hirnmasse, die ans Fenster des Vans spritzte. Paige wurde das Herz schwer. Elenas Familie würde sie sterben sehen.
    Clay stupste sie an. »Trink«, wiederholte er.
    Sie nippte gehorsam an der Tasse. »Ich werde gleich weggeschwemmt«, murmelte sie.
    »Du hättest dich durchchecken lassen sollen.«
    »Ich bin nicht verletzt. Nur

Weitere Kostenlose Bücher